Knie
Das Kniegelenk ist das komplexeste Gelenk in unserem Körper, da es einerseits stabil, aber natürlich auch sehr beweglich sein muss. Es wird in zwei Einzelgelenke unterteilt: Das Femorotibialgelenk (Verbindung von Oberschenkel- und Unterschenkelknochen) und das Femoropatellargelenk (zwischen Oberschenkel und Kniescheibe). Diese werden durch Kreuz- und Seitenbänder, Menisken, die Gelenkkapsel und die Muskulatur gesichert. Da das Kniegelenk ausschließlich von Weichteilen gehalten wird, kann es dementsprechend leicht verletzt werden. Kniebeschwerden sind die Folge. Zu den häufigsten Knieverletzungen zählen u.a. Bänderrisse, Meniskusschäden, Kreuzbandriss, Luxationen (Verrenkungen) und Verletzungen bei sportlichen Betätigungen. Das Sportlerknie ist häufig betroffen. Auch Schleimbeutelentzündungen, Gelenkentzündungen durch Viren oder Bakterien sowie Gicht und Rheuma verursachen starke Schmerzen im Kniegelenk. Schmerzen im Kniegelenk können aber auch durch einen Gelenkverschleiß ausgelöst werden. Die Arthrose am Knie tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf, kann aber auch durch einen Unfall entstehen.
Konservative Therapie
Infiltrationstherapie
Bei der Infiltrationstherapie werden flüssige Medikamente direkt ins Gelenk eingespritzt, um im Kniegelenk eine Linderung der Schmerzen und eine Entzündungshemmung hervorzurufen. Die Infiltrationstherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Knieschmerzen.
Behandlung mit Hyaluronsäure
Die Hyaluronsäure ist ein Bestandteil der Flüssigkeit im Kniegelenk. Sie wirkt als Schmiermittel bei allen Bewegungen. Bei einer Arthrose verliert das Kniegelenk einen großen Anteil dieser natürlichen Gelenkschmiere und den Knorpel und wird deshalb immer steifer. In solchen Fällen können synthetisch hergestellte Hyaluron Präparate direkt in das Kniegelenk gespritzt werden. Die Injektion mit künstlich hergestellter Hyaluronsäure kann Schmerzen bei der Arthrose im Knie spürbar lindern. Da das Knie die verabreichte Hyaluronsäure mit der Zeit aber wieder abbaut, sollte die Behandlung nach ein paar Monaten wiederholt werden.
Operative Therapie
Erhaltende Operationen
Arthroskopie
Mithilfe der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) von innen, also endoskopisch, untersucht werden. Für die Untersuchung wird ein Arthroskop (Sonde, die mit einer kleinen Kamera ausgestattet ist) über einen kleinen Hautschnitt in das Gelenk eingebracht, um degenerative Veränderungen wie Verletzungen, Entzündungen, aber auch Gelenkabnützungen in den Kniegelenken exakt beurteilen zu können. Stellt sich im Zuge der Untersuchung heraus, dass Schäden im Gelenk vorhanden sind (z.B. Knorpel- oder Meniskusschäden), können diese sofort während der Arthroskopie behandelt werden. Dazu benötigt man lediglich einen weiteren kleinen Hautschnitt (minimal-invasiv) zum Einbringen spezieller chirurgischer Instrumente.
Kreuzbandplastik (Ersatz des Kreuzbandes)
Mithilfe der Kreuzbänder wird das Kniegelenk stabilisiert. Die Kreuzbänder verbinden den Ober- und Unterschenkel bei jeder Drehung, Beugung und generellen Bewegung des Kniegelenks. Ein Kreuzbandriss führt zu einem instabilen Kniegelenk. Durch eine Kreuzbandplastik kann die Funktion des Kreuzbandes nach einem Riss wiederhergestellt werden. Das vordere Kreuzband wird dabei durch eine körpereigene Sehne ersetzt. Bei einem frischen Kreuzbandriss kann dieses auch wieder genäht werden. So besteht die Möglichkeit das Original zu erhalten. Aufgrund dieser minimal-invasiven Operation kann das Knie bereits nach kurzer Zeit wieder voll belastet werden. Sportliche Aktivitäten können nach frühestens sechs Monaten wieder aufgenommen werden.
Meniskusverletzung- Meniskussriss
Ein Riss des Meniskus kann zu Schmerzen im Knie und zu Bewegungseinschränkungen führen. Durch eine arthroskopische Operation-Kniegelenkspiegelung kann eine Naht des Meniskus oder Teilentfernung erfolgen. Dieser minimal-invasive Eingriff ermöglicht eine rasche Rehabilitation und Funktion des Kniegelenks.
Ersatzoperationen
Wenn die Funktionalität des Kniegelenks dauerhaft gestört ist (z.B. durch eine fortgeschrittene Arthrose), konservative Behandlungsmöglichkeiten nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben und die Beweglichkeit durch starke Schmerzen massiv eingeschränkt ist, sollte eine Operation für ein künstliches Kniegelenk, also den teilweisen oder vollständigen Ersatz des Kniegelenks durch eine Knieendoprothese, nachgedacht werden.
Schlittenprothese (Halb-)
Ist nur die Innen- oder Außenseite des Kniegelenks von der Abnützung (Arthrose) betroffen, wird der abgenützte Teil des Kniegelenks mit einer sogenannten Halbschlittenprothese (Teilprothese) ersetzt. Die genaue Position und Ausrichtung der Prothese werden dabei im Vorfeld digital geplant. Durch das Einsetzen der Teilprothese in das Kniegelenk ist eine rasche Rehabilitation möglich.
Totalendoprothese (Vollendoprothese)
Bei der Totalendoprothese handelt es sich um einen künstlichen Gelenkersatz, bei dem das ganze Gelenk ersetzt wird. Dieser Gelenkersatz wird dann notwendig, wenn eine schwere und fortgeschrittene Arthrose im Kniegelenk vorliegt (Kniearthrose oder Gonarthrose). Je nach Implantat bleiben Seiten- und Kreuzbänder des Kniegelenks erhalten, es werden nur die abgenützten Gelenkoberflächen ersetzt. Es findet eine Überkappung der geschädigten Zonen statt. In der Regel wird die Knieprothese zementiert eingesetzt.
Ich biete meinen Patienten zum Ersatz des abgenutzten und schmerzhaften Kniegelenks, moderne, bewährte minimal invasive Operationstechniken wie (Oberflächenersatz) an. Die Planung erfolgt mittels CT oder MRT Vermessung. Das neue Kniegelenk kann so exakt nach den zuvor erhobenen Patientendaten eingesetzt werden. Jeder Patient erhält dadurch ein maßgeschneidertes Kniegelenk. Die Operation im Spital verläuft dadurch viel schonender. Die anschließende Reha (Rehabilitation) kann in einer Ambulanz oder in einem Reha-Spital erfolgen. Die Patienten erhalten nach kürzester Zeit wieder ihre volle Mobilität zurück.
In meiner Ordination, Dr Alexander Zembsch, informiere ich Sie gerne noch ausführlicher über das umfassende Spektrum an konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten von ihrem Kniegelenk.