Willkommen in der Co-Ordination!
Nieren: Zwei kleine Organe und doch so viele Funktionen! Sie sind zwar jedem bekannt als Entgiftungsorgane, aber das ist ja nur ein Bruchteil ihrer Funktionen. Sie regulieren den Blutdruck, den Säure-Basen Haushalt, den Wasserhaushalt, das Gleichgewicht der Salze in unserem Körper und die Produktion von roten Blutkörperchen(Erythrozyten); sie produzieren Hormone, die mit den verschiedensten delikaten Systemen im menschlichen Organismus zu tun haben, wie zum Beispiel mit der Blutzuckerregulierung; sie stellen sicher, dass wichtige Eiweismoleküle nicht ausgeschieden werden und verloren gehen; sogar die Erhaltung der Knochensubstanz ist eine direkte Funktion dieses Organsystems .
Jetzt kann man sich gut vorstellen, was für komplexe Krankheitsbilder zustande kommen, wenn die Nierenversagen: Unwohl sein durch Akkumulation von Giftstoffen, Wassereinlagerungen, Blutarmut, entgleister Blutdruck, saures Blut, gestörte Salzkonzentrationen im Blut mit ernsten Folgen, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder neurologische Probleme, hormonelle Störungen, wie zum Beispiel überschüssige Produktion von Nebenschilddrüsenhormon (Parathormon), poröse Knochen und und und
Dazu kommt, dass die Nieren sehr exponierte Organe für Erkrankungen sind. Man solle sich lediglich vorstellen, dass jede Minute etwa 1.2 Liter Blut durch diese Organe durchgepumpt wird. Damit kommt jeder Keim, jede toxische Substanz in hoher Konzentration dorthin.
Durch die Filtrierung dieses nicht leicht vorstellbaren Blutvolumens kommt eigentlich 180 Liter Harn täglich zustande; unsere gesunden Nieren schaffen es aber dieses Riesenvolumen auf die normalen Harnmengen zu reduzieren! Die destruktiven Langzeitschäden der Zivilisationserkrankungen, allen voran Diabetes und Bluthochdruck, beginnen genau hier. Aber auch seltenere und vernichtende Erkrankungen zielen auf die Nieren ab: Vaskulitis, Systemerkrankungen und viele rheumatologische Erkrankungen.
Das Tückische ist, dass die Nieren bei all der Komplexität dieser Probleme anfänglich sehr wenig bis gar keine deutlichen Alarmzeichen geben: keine Schmerzen und sogar viele Routinelaborwerte, die bei Gesundenuntersuchungen gemacht werden, bleiben für nicht geschulte Augen für die längste Zeit normal.
Was passiert, wenn die Schäden ein Ausmaß erreicht haben, dass eine Rückkehr ins Normale nicht mehr möglich ist? Dann muss mit einer Nierenersatztherapie, sei es eine Hämodialyse, eine Bauchfelldialyse oder eine Nierentransplantation, begonnen werden. Auch diese sind Therapien, die sehr individuell und eingehend besprochen werden müssen und zwar vor, aber auch nach dem Beginn, da sie beträchtliche Nebenwirkungen haben können.
Patienten und Patientinnen brauchen Zeit, Ruhe und verständliche Erklärungen, um ihre Erkrankung und deren Folgen zu verstehen, damit sie als die wichtigsten Partner in der Teamarbeit, die bei der meist langwierigen Behandlung von Nierenerkrankungen notwendig ist, optimal mitwirken können.
Hier ist meine Aufgabe, sie dabei zu unterstützen, in Ruhe zu beraten und zu begleiten; und zwar zum richtigen Zeitpunkt mit der notwendigen Expertise aus meiner 20 jährigen Tätigkeit an der Universtätsklinik /Allgemeines Krankenhaus Wien von Diagnose bis zur Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie, die mit vielen Fragen, Problemen, möglichen Komplikationen und Unsicherheiten seitens der Patienten behaftet sind.
Da die Diagnosestellung einiger komplexen Erkrankungen mit dem richtigen know-how sehr schnell erfolgen kann, biete ich Harnanalysen, inklusive mikroskopische Begutachtung, vor Ort an. Wenn histologische Aufarbeitung des Nierengewebes notwendig wird, führe ich Nierenbiopsien in verschiedenen Wiener-Krankenhäusern persönlich durch.
Bei solchen komplizierten Erkrankungen stellt sich eine interdisziplinäre Arbeit als unumgänglich dar. Da kommt mein Netzwerk mit Spezialisten aus allen Fachrichtungen im In- und Ausland sowie die Arbeit in der Co-Ordination als eine optimierte Arbeitsgemeinschaft meinen PatientInnen zugute.
Ihr Prof. Dr. Sengölge