Behandlung von Knieverletzungen
· Meniskusriss
Die Menisken (Außen- und Innenmeniskus) wirken wie eine Art Stoßdämpfer im Kniegelenk. Sie bestehen aus annähernd halbmondförmigen Faserknorpeln und liegen zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein. Aufgrund ihrer Viskoelastizität federn sie Erschütterungen beim Gehen, Laufen und Springen wirkungsvoll ab. Zudem stabilisieren die Menisken das Kniegelenk bei Bewegung.
Zu den häufigsten Ursachen eines Meniskusrisses zählen akute Traumen (u.a. Sturz oder Unfall) und degenerative bzw. verschleißbedingte Schäden (z.B. durch dauerhafte sportliche oder berufsbedingte Überlastung). Dabei ist der weniger bewegliche und mit dem Seitenband fest verwachsene Innenmeniskus weitaus anfälliger für Verletzungen als der Außenmeniskus.
Bei einem akuten Meniskusriss reichen die Symptome von plötzlich stechenden Schmerzen und einem Anschwellen des Kniegelenks bis hin zu Bewegungseinschränkungen und Blockaden im Kniegelenk. Im Gegensatz dazu, beginnen die Beschwerden bei einem verschleißbedingten Meniskusriss eher schleichend. Erste Anzeichen sind belastungsabhängige Schmerzen, etwa beim Gehen oder Laufen, die einmal stärker und einmal schwächer ausgeprägt sein können.
Ein unbehandelter Meniskusriss kann zu einem Knorpelschaden führen und langfristig eine Arthrose auslösen. Deshalb sollte bei einem festgestellten Meniskusschaden zeitnah eine Therapie durchgeführt werden. Diese kann, je nach Rissgröße, –form und Lokalisation, sowohl konservativ mittels Physiotherapie und medikamentöser Schmerztherapie als auch operativ im Rahmen einer Arthroskopie erfolgen.
Im Rahmen eines operativen (minimal-invasiven) Eingriffes kann ein Meniskusanteil entweder entfernt werden (Meniskusteilresektion), oder der Meniskusriss wird genäht (Meniskusnaht). Ziel jeder operativen Therapie ist es, weitere Schäden am Gelenkknorpel zu vermeiden bzw. zu verhindern, dass der Meniskus weiter einreißt.
· Kreuzbandriss
Die Kreuzbänder stellen den wichtigsten Stabilisator des Kniegelenks dar. Während das vordere Kreuzband ein übermäßiges Gleiten des Unterschenkels nach vorne verhindert, spannt sich das hintere Kreuzband bei Beugebewegungen und verhindert somit ein Ausweichen des Unterschenkels nach hinten.
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes sind relativ häufig. Sie entstehen meist im Zusammenhang mit Überstreckungsverletzungen oder im Rahmen von Außenrotationsbewegungen des Beines bei feststehendem Unterschenkel und gleichzeitiger Beugung (z.B. beim Fußballspielen und Inline-Skaten oder im Skisport).
Das Hauptproblem eines Kreuzbandrisses besteht darin, dass das Kniegelenk instabil wird und ohne stabiles Kreuzband können in Folge sehr rasch weitere Verletzungen und Knorpelschäden im Kniegelenk auftreten. Deshalb wird bei einem Kreuzbandriss generell eine Operation empfohlen.
· Kniescheibenluxation
Die Kniescheibe kann aufgrund eines starken Aufpralls oder einer ungünstigen Beugung bzw. Drehung ganz oder teilweise aus ihrer natürlichen Position herausspringen. Oftmals gibt es auch eine anatomische Veranlagung (z.B. angeborene Deformität der Kniescheibe, X-Beine) zur Kniescheibenluxation.
Eine Patellaluxation geht in der Regel mit starken Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung des Unterschenkels einher. Zudem kann es zu Verletzungen von Bändern, Knorpeln und Knochen kommen.
Bei einer erstmaligen Kniescheibenluxation steht die konservative Behandlung im Vordergrund. Mehrfach-Luxationen machen jedoch eine operative Therapie notwendig.
· Seitenbandverletzung
Die Seitenbänder haben eine gelenkstabilisierende Funktion. Durch Krafteinwirkung auf das Kniegelenk (v.a. im Rahmen von Sportunfällen) kann sowohl das mediale als auch das laterale Seitenband verletzt werden. Zu Beginn der Behandlung steht die Schonung des Kniegelenks im Vordergrund. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit stabilisierenden Orthesen.
· Knorpelschaden
Knorpelschäden werden meist durch degenerative Veränderungen am Kniegelenk verursacht. Zudem können chronische Instabilitäten und entzündliche Erkrankungen eine Schädigung der Knorpel beschleunigen. Die Behandlung erfolgt in den meisten Fällen arthroskopisch.
· Unterschenkelbruch
Sind sowohl Schien- als auch Wadenbein gebrochen, spricht man von einer Unterschenkelfraktur bzw. einem Unterschenkelbruch. Meist ist eine starke Gewalteinwirkung (z.B. im Zuge eines Verkehrs- oder Sportunfalls) für einen Unterschenkelbruch verantwortlich. Der Bruch wird anfangs durch Ruhigstellung behandelt. Bei offenen Frakturen ist eine sofortige Operation erforderlich.
· Schienbeinkopfbruch
Bei einem Schienbeinkopfbruch ist der obere Abschnitt des Schienbeinknochens gebrochen. Die Behandlung erfolgt in der Regel operativ.