Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, hinter dem sich eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen verbergen kann. In Österreich zählen Rückenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden überhaupt - bleiben die Ursachen der Schmerzen und Beschwerden unentdeckt und die Schmerzen unbehandelt, werden Betroffene in ihrer Lebensqualität massiv eingeschränkt.
Da sich hinter Rückenschmerzen unterschiedliche Ursachen verbergen können bzw. unter Rückenschmerzen unterschiedliche Beschwerden zusammengefasst werden, handelt es sich bei Rückenschmerzen nicht um ein einheitliches Krankheitsbild.
Ursachen
Mögliche und häufige Ursachen für Rückenschmerzen sind z.B. Bandscheibenvorfälle, Ischias-Schmerzen, überbeanspruchte Gelenke, verspannte Muskeln, verkürzte Muskeln, Abnützungserscheinungen der Wirbelsäule, Fehlbildungen der Wirbelsäule, Verletzungen unterschiedlicher Natur und Haltungsschäden.
Nicht zu vernachlässigen in diesem Zusammenhang sind psychische Einflussfaktoren. Chronischer Stress, depressive Verstimmungen, Angststörungen, Erschöpfungszustände - all das und vieles mehr kann dazu führen, dass sich die Rückenmuskulatur zunehmend verspannt.
Diagnose
Viele Patienten leben oft jahrelang mit ihren Schmerzen, ehe eine richtige Therapie gefunden wird. Grund hierfür ist, dass viele Therapien zwar die Beschwerden beseitigen, allerdings nicht den Ursprung der Schmerzen. Eine exakte Diagnose ist folglich Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Schmerztherapie. Wir sehen den Patienten als Experten für seinen Schmerz und beziehen unsere Patienten von Anfang an in den Diagnoseprozess ein.
Anamnese
Im Rahmen einer Schmerzanamnese verschaffen wir uns noch vor der körperlichen Untersuchung ein genaues Bild des Schmerzgeschehens. Informationen darüber
- seit wann die Schmerzen auftreten,
- in welchen Situationen die Schmerzen auftreten,
- wodurch die Schmerzen ausgelöst, verstärkt oder gemildert werden,
- welchen Charakter die Schmerzen annehmen (z.B. Stechen, Bohren, Pulsieren, Brennen etc.),
- ob die Schmerzen genau zu lokalisieren sind,
- ob die Schmerzen in andere Körperbereiche ausstrahlen,
- wie bis jetzt versucht wurde mit den Schmerzen umzugehen und welche vorangegangenen Behandlungsmethoden hilfreich bzw. weniger hilfreich waren sowie
Informationen zu vorangegangenen Erkrankungen, Operationen, der Krankengeschichte, häufigen Erkrankungen in der Familie und dem Lebensstil helfen vorab Rückschlüsse auf mögliche Ursachen ziehen zu können und bilden eine wichtige Grundlage für die spätere Schmerztherapie.
Körperliche Untersuchung
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Wenn erforderlich, werden bildgebende Untersuchungsmaßnahmen veranlasst - im Vordergrund der Diagnostik steht neben der Schmerzanamnese allerdings die manuelle Untersuchung, bei welcher der Ursprung der Schmerzen exakt lokalisiert werden soll. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder die Computertomografie (CT) können z.B. Blockaden, Muskelverspannungen und Triggerpunkte nicht sichtbar machen - nur mithilfe der manuellen Untersuchung können diese exakt bestimmt und folglich auch an ihrem Ursprung behandelt werden.
Therapie
Ist die Ursache für den Schmerz geklärt, wird ein maßgeschneiderter Therapieplan erstellt.
Für die Behandlung chronischer Rückenschmerzen stehen in der Ordination unterschiedliche Ansätze zur Verfügung, darunter:
- Manuelle Therapie (Osteopathie und Cranio-Sacral Therapie)
- Akupunktur
- Massage- und Entspannungstechniken
- Physiotherapie und Bewegung
- Medikamentöse Therapie
Die erfolgreiche Behandlung von chronischen Rückenschmerzen verlangt einen multimodalen Ansatz, bei welchem auf alle Ursachen eingegangen wird. Sind z.B. chronischer Stress und Erschöpfung ebenfalls eine Ursache für den Schmerz, sollten auch diese Faktoren im Rahmen der Schmerztherapie behandelt werden, um einen langfristigen Erfolg erzielen zu können.
Manuelle Therapie
Im Rahmen der manuellen Therapie werden mithilfe hochspezialisierter Griff-, Streich- und Drucktechniken Blockaden gelöst, Triggerpunkte gezielt behandelt, Verspannungen der Muskeln gemildert sowie die Gelenke und die Wirbelsäule wieder mobilisiert.
Die manuelle Therapie ist eine nicht-schmerzhafte Therapie, die ohne Spritzen auskommt und richtig durchgeführt keine Nebenwirkungen mit sich zieht. Der Erfolg stellt sich in vielen Fällen bereits nach kurzer Zeit ein, beispielsweise, wenn eine Blockade an der Wirbelsäule gelöst, Gelenke mobilisiert und Triggerpunkte ausmassiert werden.
Allerdings ist der Erfolg der Behandlung auch von der Mitarbeit bzw. von der aktiven Teilnahme des Patienten abhängig. In vielen Fällen sind Rückenschmerzen unteren anderem auf Fehlhaltungen und rückenunfreundliche Bewegungsmuster zurückzuführen. Wir nehmen uns ausreichend Zeit, um unsere Patienten mit rückenfreundlicher Bewegung und rückenfreundlichen Haltungen vertraut zu machen und Übungen zur gezielten Stabilisierung und Mobilisierung aufzuzeigen. Um schwache Muskelgruppen zu kräftigen und neuen Blockaden und Verspannungen entgegenzuwirken, sollten diese zu Hause nach einer ausführlichen Einweisung regelmäßig durchgeführt werden.