Schmetterlingsflechte
Bei Lupus erythematodes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung - das körpereigene Immunsystem ist fehlgerichtet, es richtet sich gegen die körpereigenen Zellen. Es werden verschiedene Formen des Lupus erythematodes unterschieden: Während manche nur die Haut betreffen, kann es bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes auch zur Schädigung von anderen Organsystemen kommen.
Lupus erythematodes ist nicht ansteckend und kann in jedem Lebensalter auftreten. Die Erkrankung verläuft häufig in wiederkehrenden Schüben, was bedeutet, dass auf Phasen, in welchen die Krankheit nicht oder nur wenig aktiv ist aktive Krankheitsphasen folgen.
Typisch für Lupus ist das Schmetterlingserythem im Gesicht - während den Krankheitsschüben kommt es zur Bildung von scheibenförmigen rötlich-schuppigen Hautveränderungen im Gesicht und an anderen Körperstellen, insbesondere solchen, die oft der Sonne ausgesetzt sind. Da die Hautrötungen im Gesicht oft schmetterlingsförmig aussehen wird Lupus erythematodes auch als Schmetterlingsflechte bezeichnet. Außerdem weist ein großer Teil aller Patienten eine Gelenkentzündung auf.
Die Therapie der Schmetterlingsflechte basiert auf einer gründlich erarbeiteten Diagnose und kann sich aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzen. Die Behandlung wird an jeden Patienten individuell angepasst. Eine Rolle bei der Therapieplanung spielen die genaue Form der Erkrankung, die Schwere der Symptome, mögliche Begleiterkrankungen und andere Faktoren. Insbesondere wichtig ist es abzuklären, ob neben der Haut auch andere Organe und Organsysteme betroffen sind (systemischer Lupus erythematodes) - unter Umständen ist es notwendig, andere Fachärzte in den Abklärungsprozess und die Behandlung einzubeziehen.
Für die Behandlung der Hautveränderungen stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Ein wichtiger Baustein der Therapie sind das Meiden von Faktoren, die Krankheitsschübe hervorrufen können (z. B. intensive Sonnenbestrahlung, Stress) und entsprechende konsequente Lichtschutzmaßnahmen, außerdem stehen verschiedene lokal anzuwendende und oral einzunehmende Medikamente zur Verfügung. Bleiben diese und andere "klassischen" Maßnahmen ohne Erfolg bzw. handelt es sich um sehr ausgedehnte Hautveränderungen, kann auch ein Medikament zum Einsatz kommen, das ursprünglich gegen Malaria entwickelt wurde und in vielen Fällen zum Erfolg führt.
Vor Beginn einer Therapie nehme ich mir viel Zeit, um meine Patienten über die Erkrankung und die möglichen Mechanismen dahinter, Möglichkeiten zur Selbsthilfe, in Frage kommende nicht-medikamentöse und medikamentöse Therapien, etwaige Nebenwirkungen einer Behandlung und andere wichtige Punkte zu beraten und auf alle Anliegen in Ruhe einzugehen.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Gelenkentzündung
Patienten mit Lupus erythematodes benötigen oftmals eine besonders umfassende Behandlung, nämlich eine, die nicht nur auf die Haut, sondern ebenso auf die Gelenke eingeht, da diese häufig ebenso vom Entzündungsprozess betroffen sind. Um meinen Patienten das Suchen eines geeigneten Rheumatologen, das Pendeln zwischen Fachärzten und den damit verbundenen Stress zu ersparen, arbeite ich eng mit einem langjährig erfahrenen Rheumatologen zusammen (interdisziplinäre Sprechstunde).
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass im Rahmen der Betreuung bestmöglich auf die verschiedenen Facetten der Erkrankung eingegangen wird. Im Rahmen der interdisziplinären Sprechstunde erfolgen Gespräche und Untersuchungen nicht nur mit mir als Dermatologe, sondern auch mit einem Rheumatologen, ebenso erfolgen gemeinsame Gespräche zu dritt (Patient, Dermatologe, Rheumatologe), bei welchen wir gemeinsam festlegen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche Behandlung im Einzelfall bestmöglich auf die verschiedenen Ebenen der Erkrankung (Haut, Gelenke etc.) und die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse eingeht.
Bei Fragen bin ich gerne für Sie da.