Betreuung von chronischen Infektionen
Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass durch alleinige gynäkologische Untersuchung nur in etwa der Hälfte eine richtige Diagnose gestellt werden konnte! Aussagen, wie das schaut wie Pilz aus, oder der typische Fischgeruch bedeutet, dass sie eine Bakterielle Vaginose haben treffen nur in 50% die Wahrheit!
Die Wahrscheinlichkeit für eine richtige Diagnose und daher richtige Therapie ist genauso hoch, als würden sie zu Hause bleiben und eine Münze werfen!
Kulturuntersuchungen (Ich schicke sie in ein Labor, Ich schicke sie in ein Ambulatorium), hinsichtlich Gardnerella vaginalis und Candida spp. sind zwar hoch sensitiv, können jedoch nicht für die Diagnose der Bakteriellen V aginose oder vulvovaginalen Candidose empfohlen werden, da es einen hohen Anteil von Frauen gibt, die zwar in der Kultur positive Befunde bezüglich G. vaginalis oder Candida spp. aufweisen, aber völlig ohne Beschwerden sind.
Diese Frauen haben keine Infektion und es muß daher keine Behandlung durchgeführt werden. Das größere Problem der Kulturbefunde ist, dass in solchen Laborbefunden nicht nur potentiell krankmachende Bakterien isoliert werden, sondern auch solche, die Teil der normalen Keimflora der Scheide sind. Durch Fehlinterpretation kommt es häufig dennoch zur Therapie durch den Facharzt. Dies führt nicht nur zu einem unnötigen Mehrverbrauch von Antibiotika, sondern auch zur Zerstörung der normalen Keimflora von Scheide und Darm.
Das sog. Wiederaufforsten der Laktobazillen durch Scheidenzäpfchen ist zwar ein netter Versuch, allerdings hinsichtlich einer echten Wirkung wissenschaftlich nicht bewiesen. Laktobazillen (Döderlein Stäbchen) werden durch fast alle Antibiotika zerstört und es dauert relativ lange, bis sich diese von einer Antibiotikatherapie erholen. Gerade die Laktobazillen sind aber die hauseigene, natürliche Barriere gegen Krankeitserreger.