Cervixdysplasie (PAP, CIN 1-3, HPV), Kolposkopie, konventionelle Behandlung sowie TCE (Trichloressigsäure)
Dysplasie der Cervix, auch bekannt als zervikale Dysplasie, bezieht sich auf das Vorhandensein von abnormalen Zellen auf der Oberfläche des Gebärmutterhalses. Der Gebärmutterhals ist der untere Teil der Gebärmutter, der in die Vagina mündet. Zervikale Dysplasie ist kein Krebs, aber es wird als eine präkanzeröse Erkrankung angesehen, da unbehandelte Fälle zu Gebärmutterhalskrebs führen können.
Ursachen und Risikofaktoren
Der Hauptgrund für die Entstehung einer zervikalen Dysplasie ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV). HPV ist eine sehr häufige Virusinfektion, die sexuell übertragen wird. Es gibt viele verschiedene Typen von HPV, wobei einige Typen zervikale Dysplasie verursachen können.
Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung einer zervikalen Dysplasie gehören:
– Früher Beginn der sexuellen Aktivität
– Mehrere Sexualpartner
– Schwächung des Immunsystems
– Rauchen
Symptome
In den meisten Fällen verursacht zervikale Dysplasie keine Symptome. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßige gynäkologische Untersuchungen durchführen zu lassen, bei denen Abstriche vom Gebärmutterhals (Pap-Tests) gemacht werden, um abnormale Zellen frühzeitig zu erkennen.
Diagnose
Die Diagnose einer zervikalen Dysplasie erfolgt in der Regel durch einen Pap-Test, der während einer gynäkologischen Untersuchung durchgeführt wird. Wenn abnormale Zellen gefunden werden, kann eine Kolposkopie empfohlen werden. Dabei handelt es sich um eine detailliertere Untersuchung des Gebärmutterhalses mit einem speziellen Mikroskop.
Behandlung
Die Behandlung der zervikalen Dysplasie hängt vom Schweregrad der Dysplasie ab. Leichte Fälle können ohne sofortige Behandlung überwacht werden, da sie sich oft von selbst zurückbilden können. Bei schwereren Formen kann eine Behandlung erforderlich sein, um die abnormalen Zellen zu entfernen und das Risiko einer Entwicklung zu Krebs zu verringern. Die Behandlungsmethoden können eine chirurgische Entfernung der abnormen Zellen oder andere lokale Therapieverfahren umfassen.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung gegen zervikale Dysplasie ist die Impfung gegen HPV, die für Jungen und Mädchen empfohlen wird. Zudem ist es wichtig, regelmäßige gynäkologische Untersuchungen inklusive Pap-Tests durchzuführen, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
TCE – Trichloressigsäure zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebsvorstufen
Die Trichloressigsäurebehandlung, kurz TCA-Behandlung, ist eine nicht-chirurgische Methode zur Behandlung von zervikaler Dysplasie und anderen Haut- bzw. Schleimhauterkrankungen. Bei dieser Methode wird Trichloressigsäure direkt auf die betroffenen Bereiche des Gebärmutterhalses aufgetragen, um abnormale Zellen zu entfernen und das Gewebe zur Heilung anzuregen.
Anwendungsbereich
TCA wird häufig zur Behandlung von leichten (CIN1) bis mittelschweren (CIN2) Fällen zervikaler Dysplasie eingesetzt, insbesondere wenn diese durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht werden. Darüber hinaus findet TCA auch Anwendung bei der Behandlung von Genitalwarzen und bestimmten Hauterkrankungen.
Wie funktioniert die TCA-Behandlung?
Trichloressigsäure wirkt, indem sie die Proteine in den abnormalen Zellen denaturiert. Dies führt zum Absterben der behandelten Zellen. Im Laufe der Zeit heilt das Gewebe, und neues, gesundes Gewebe kann nachwachsen. Die Behandlung ist relativ schnell und wird ambulant in der Arztpraxis durchgeführt. Die genaue Dauer und Häufigkeit der Behandlung hängt von der Schwere der Dysplasie und der Reaktion des Gewebes auf die Behandlung ab.
Was können Patienten erwarten?
Während der Behandlung
Die Anwendung von TCA kann ein brennendes Gefühl verursachen, das jedoch in der Regel schnell nachlässt. Die Behandlung selbst dauert nur wenige Minuten.
Nach der Behandlung
Das behandelte Gebiet kann für einige Tage rot und geschwollen sein. Es können Krusten oder Schorf entstehen, die nicht entfernt werden sollten, da sie ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses sind. Es ist wichtig, die Nachsorgeanweisungen des Arztes genau zu befolgen und gegebenenfalls Nachuntersuchungen wahrzunehmen.
Ergebnisse und Heilung
Die Heilung und Regeneration des Gewebes kann einige Wochen dauern. Die Effektivität der Behandlung wird in der Regel durch eine Nachuntersuchung, einschließlich eines Pap-Tests oder einer Kolposkopie, bewertet.
In einer neuen Studie aus Wien konnten beeindruckende Ergebnisse erzielt werden. Meist heilt nicht nur die Dysplasie ab, sodern die HPV-Viren sind häufig nachher auch verschwunden.
Vorteile der TCA-Behandlung
Nicht-chirurgisch und relativ einfach durchzuführen
Kann ambulant ohne Notwendigkeit einer Vollnarkose durchgeführt werden
Geringe Ausfallzeiten und schnelle Erholung im Vergleich zu chirurgischen Verfahren
Wichtige Hinweise
Während die TCA-Behandlung eine wirksame Methode zur Behandlung von zervikaler Dysplasie darstellen kann, ist sie nicht für jeden Fall geeignet. Die Entscheidung für eine TCA-Behandlung sollte auf einer gründlichen medizinischen Untersuchung und der Beratung durch einen Facharzt basieren.