Krampfadern
Im Schnitt sind etwa 3 von 5 Österreichern von Krampfadern betroffen, Frauen bis zu drei Mal häufiger als Männer. Krampfadern sind nicht nur unschöne Hautveränderungen, sondern sichtbare Zeichen einer venösen Durchblutungsstörung. In vielen Fällen verursachen Krampfadern keine ernsthaften Probleme, unbehandelt oder in fortgeschrittenen Stadien können sie jedoch ernste Folgen wie dauerhafte Hautschäden, Entzündungen (Thrombophlebitis) oder offene, schwer abheilende Wunden an den Beinen verursachen. In seltenen Fällen kann es auch zur Entstehung von Blutgerinnseln (Thrombose) kommen, die in weiterer Folge auch Lungenembolien verursachen können.
WELCHE SYMPTOME HABEN KRAMPFADERN?
Zu Beginn verursachen Krampfadern in der Regel keine Symptome. Sie zeigen sich als kleine Äderchen in der Haut, die keine Schmerzen verursachen. Man teilt Krampfadern in folgende Stadien ein:
Stadium 1 - Anfangsstadium:
Im Anfangsstadium sind Krampfadern ein rein ästhetisches Problem. Betroffene empfinden keine Beschwerden.
Stadium 2 - Schwere Beine:
Betroffene haben das Gefühl schwere Beine zu haben und verspüren ein Spannungsgefühl. Einige Patienten verspüren zudem einen starken Juckreiz. In Ruhephasen schwächen die Symptome meistens ab.
Stadium 3 - Ödeme in den Beinen:
Durch den in den Krampfadern verursachten Blutstau, werden Wasser, Proteine und Blutabbauprodukte durch die Krampfadern in das umliegende Gewebe gepresst. Die Wasseransammlungen führen zu Schmerzen und Juckreiz an der betroffenen Stelle. Die Haut wird dünner und es können leichte oberflächliche Verletzungen entstehen.
Stadium 4 - Offene Beingeschwüre:
Durch den lang anhaltenden Blutstau kann das betroffene Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Kleine Verletzungen heilen nicht mehr ab, es bilden sich Geschwüre und es kommt zu einem Zerfall des Gewebes (Nekrose).
WELCHE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN GIBT ES?
Venenkleber:
Seit kurzem gibt es die Möglichkeit, die großen sogenannten Stammvenen am Bein mit Klebstoff zu verschließen. Dabei wird über eine ultraschallgesteuerte Punktion der Stammvene in örtlicher Betäubung ein Katheter in die zur Krampfader veränderte Vene eingebracht und darüber der Klebstoff in die Vene injiziert. Durch schrittweises Zurückziehen des Katheters wird so der gesamte krankhaft veränderte Abschnitt der Stammvene verklebt. In der Regel sind Sie am Tag nach dem Eingriff wieder voll einsatzfähig.
Das Verfahren kommt ganz ohne Hitzeeinwirkung aus und es müssen anschließend keine Kompressionsstrümpfe getragen werden.
Thermische Verfahren:
Hier wird ähnlich wie beim Venenkleber über eine Punktion in Lokalanästhesie ein Katheter eingebracht. Mit diesem wird dann durch Applikation von Wärme (mittels Laser oder Radiofrequenzwellen) und schrittweisem züruckziehen die Vene zerstört.
Auch dieses Verfahren kann in der Regel während eines tagesklinischen Aufenthaltes durchgeführt werden und man kann relativ rasch wieder allen beruflichen und privaten Tätigkeiten nachgehen.
Schaumverödung (Sklerotherapie):
Größere varikös veränderte Seitenäste von Krampfadern können auch mit einer weiteren schonenden Variante, der sog. Schaumverödung, verschlossen werden. Dabei werden in die zu behandelnde Vene wenige Milliliter eines Verödungsmittel-Schaumes injiziert, welcher zu einem schrumpfenden Verschluss der Krampfader führt. Dadurch werden keine Hautschnitte zur Entfernung der krankhaften Vene notwendig. Anschließend sollte für einen kurzen Zeitraum ein Kompressionsstrumpf getragen werden, um das Behandlungsergebnis zu optimieren.
Klassische Operation (Venenstripping):
Schwer zu verschweißende, großkalibrige Krampfadern lassen sich dennoch manchmal besser mit der klassischen Operationsmethode behandeln. Dabei wird ein Hautschnitt in der Leiste gesetzt und die dort lokalisierte Einmündung der Krampfader in die tiefe Vene durchtrennt. Anschließend wird die Krampfader auf einer Sonde aufgefädelt und damit aus dem Bein herausgezogen (sog. Stripping der Stammvene). Zusätzlich bestehende, kleinere Krampfadern werden über kleinste Hautinzisionen von nur 1 bis 2 Millimeter Länge aus dem Gewebe durch eine Häkelmethode entfernt. Die Wunde in der Leiste wird am Ende der Operation vernäht. Da die übrigen kleineren Hautinzisionen nach dem Eingriff mit Klammerpflastern verschlossen und nicht genäht werden, ist das kosmetische Ergebnis auch bei dieser Methode sehr ansprechend.
Zusammenfassend kann man sagen, dass heutzutage in den meisten Fällen eine komplette und nachhaltige Behandlung von Krampfadern ohne große Schnitte und mehrwöchiges Tragen von Kompressionsstrümpfen erreicht werden kann.
Verabschieden Sie sich von Ihren Beschwerden und vereinbaren Sie einen Termin und erzählen Sie mir alles über Ihre Schmerzensangelegenheiten!