Varikozelenligatur
Bei Varikozelen handelt es sich um Krampfadern am Hoden. Üblicherweise ist der linke Hoden betroffen, nur selten der rechte. Eine milde Varikozele wird sehr häufig als Zufallsbefund entdeckt und verursacht meist keine Beschwerden. Allerdings kann auch eine weniger stark ausgeprägte Varikozele den Hoden dauerhaft überwärmen und dadurch die Spermienqualität und damit die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen. Sollte die Familienplanung noch nicht abgeschlossen sein, wird daher eine Abklärung mittels Spermiogramm empfohlen.
Spätestens bei unerfülltem Kinderwunsch und nachgewiesen suboptimaler Spermienqualität sollte eine Varikozele operativ behoben werden. Insbesondere die sogenannte "DNA-Mikrofragmentation" lässt sich hierdurch günstig beeinflussen.
Sind die Krampfadern stärker ausgeprägt, können belastungsabhängige Schmerzen (z.B. beim Heben schwerer Gegenstände) im betroffenen Hoden auftreten. Auch in diesem Fall sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden.
Bei einer Varikozelenoperation werden die betroffenen Venen nicht entfernt, sondern lediglich unterbunden und durchtrennt. Dies erfolgt idealerweise mikrochirurgisch über einen kleinen Schnitt in der Leiste (inguinale oder subinguinale Technik) bzw. alternativ über eine Bauchspiegelung (laparoskopisch) mit drei kleinen Einschnitten in der Bauchdecke. Alle genannten Verfahren haben ähnliche Erfolgsraten, dennoch gibt es bei den mikrochirurgischen Verfahren einige entscheidende Vorteile:
- Die arterielle Blutversorgung lässt sich am verlässlichsten schonen, wodurch eine dauerhafte Durchblutungsstörung mit Schädigung des Hoden vermieden werden kann.
- Auch die Lymphgefäße können geschont werden, was der Entwicklung eines Wasserbruchs (Hydrozele, Flüssigkeitsansammlung um den Hoden) vorbeugt.
- Der mikrochirurgische Eingriff lässt sich über einen einzelnen Schnitt mit etwa 2,5 cm Länge an kosmetisch unauffälliger Stelle bewerkstelligen und findet an der Körperoberfläche statt. Für den laparoskopischen Eingriff sind mindestens 3 Schnitte nötig, schwerer wiegt jedoch, dass die Venen dabei durch die Bauchhöhle hindurch aufgesucht werden und damit - selten aber doch - Darmverletzungen auftreten können.
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