Rekonstruktive Urologie
Die rekonstruktive Urologie befasst sich mit der operativen Wiederherstellung des Urogenitaltraktes, dazu zählen u.a.:
- Harnröhrenchirurgie (z.B. bei einer Verengung der Harnröhre)
- Kontinenzchirurgie
- Chirurgische Eingriffe am Penis (z.B. bei einer Penisverkrümmung oder Vorhautverengung)
Lassen sich Veränderungen oder Erkrankungen im Bereich des Urogenitaltraktes konservativ nicht erfolgreich behandeln, sollte in jedem Fall eine Operation in Betracht gezogen werden, da es ansonsten zu Folgeerkrankungen und Komplikationen kommen kann.
Minimal-invasive Eingriffe werden großen Operationen bei Möglichkeit stets vorgezogen.
Harnröhrenverengung (Harnröhrenstriktur)
Männer sind häufiger von einer Harnröhrenverengung betroffen als Frauen. Ursachen sind u.a. eine angeborene Fehlbildung der Harnröhre, bakterielle Entzündungen, vorangegangene Operationen oder Verletzungen. Die Harnröhrenverengung macht sich meistens durch einen veränderten Harnstrahl, Probleme beim Wasserlassen und durch einen verstärkten Harndrang bemerkbar. Weitere mögliche Symptome sind Blut im Urin und Harnsteine.
Es gibt mehrere operative Verfahren zur Behandlung einer Harnröhrenverengung (Striktur). Bei einer Rekonstruktion wird die Engstelle in der Harnröhre erweitert oder herausgeschnitten, bei kurzstreckigen Defekten werden die Enden miteinander vernäht, bei langen Strikturen erfolgt plastische Deckung mit Mundschleimhaut.
Penisverkrümmung (Induratio Penis Plastica)
Die genauen Ursachen für eine Penisverkrümmung sind bis heute nicht ausreichend geklärt, die Verkrümmung kann veranlagt sein oder erworben werden und beim Geschlechtsverkehr teils starke Schmerzen verursachen.
Dank moderner Operationsverfahren kann die Verkrümmung in den meisten Fällen gut behandelt werden. Prinzipiell stehen zwei Methoden zur Verfügung. Bei einer Methode wird die gesunde Seite des Penis verkürzt, bei der anderen wird die erkrankte Seite gestreckt. Welche Vorgehensweise im jeweiligen Fall richtig ist, hängt vom genauen Bild der Verkrümmung ab und wird vorab ausführlich besprochen.
Vorhautverengung (Phimose)
Vorhautverengungen können angeboren oder erworben sein und verursachen in vielen Fällen keine Beschwerden. Bei einigen Patienten führt die Verengung der Vorhaut jedoch zu unangenehmen Entzündungen, Problemen beim Wasserlassen und zu schmerzhaften Erektionen. Bleibt die konservative Behandlung ohne Erfolg, sollte die Vorhautverengung operativ behandelt werden.