Vorsorgeuntersuchung
Ziel der urologischen Vorsorgeuntersuchung bei Männern und Frauen ist es, Beschwerden im Bereich des Harntrakts (Harnleiter, Harnröhre, Blase) möglichst frühzeitig abzuklären, um bei etwaigen auffälligen Veränderungen/Erkrankungen rechtzeitig mit einer entsprechenden Therapie beginnen zu können. Bei Männern umfasst die Vorsorgeuntersuchung weiters die Abklärung möglicher Erkrankungen im Bereich des Genitaltrakts.
Die Vorsorgeuntersuchung ist nicht als reine Kontrolluntersuchung bei Beschwerden zu sehen - viel mehr handelt es sich um eine wichtige Untersuchung, die auch bei Patienten ohne Symptome durchgeführt werden sollte, da sie wichtige Informationen über den aktuellen Zustand der Gesundheit liefert und sehr viel zum Erhalt der Gesundheit beitragen kann.
Die österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie empfiehlt allen Männern ab dem 45. Lebensjahr eine jährliche Kontrolle beim Urologen - vor allem Erkrankungen und Veränderungen der Prostata, deren Häufigkeit mit dem Alter zunimmt, können dank regelmäßig durchgeführter Vorsorgeuntersuchung häufig noch vor dem Auftreten der ersten Symptome erkannt werden.
Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus mehreren Untersuchungen, die für den Patienten schmerzlos sind und unkompliziert in der Ordination durchgeführt werden können. Jeder Vorsorgeuntersuchung geht ein umfassendes Anamnesegespräch voraus.
Anamnese
Für das Anamnesegespräch nehme ich mir stets ausreichend Zeit - in ruhiger und entspannter Atmosphäre können im Rahmen des Gesprächs noch vor jeder körperlichen Untersuchung alle wichtigen Punkte besprochen werden. Das Anamnesegespräch liefert vorab wichtige Informationen über Ihren aktuellen Gesundheitszustand und gibt mir als Arzt die Möglichkeit mir noch vor der körperlichen Untersuchung ein umfassendes Bild über vergangene und aktuelle Beschwerden, mögliche Risikofaktoren und Ihre allgemeine gesundheitliche Situation zu verschaffen. Hierfür sind nicht nur medizinische Aspekte von Bedeutung, auch Informationen über Ihren Lebensstil und das soziale Umfeld (Ernährung, Rauchen, Bewegung, Stress, Schlaf, Beruf, familiäre Situation, Sexualität etc.) können für eine spätere Diagnose und Therapie eine wichtige Rolle spielen.
Wichtige medizinische Informationen und spezifische urologische Aspekte, die im Zuge des Anamnesegesprächs erfragt und erfasst werden beziehen sich u.a. auf aktuelle Beschwerden, eingenommene Medikamente, Vorerkrankungen, vorangegangene Operationen, vorangegangene urologische Erkrankungen, mögliche Blasenentleerungsstörungen, mögliche Veränderungen des Harndrangs/Harns/Harnstrahls, mögliche Schmerzen beim Harnlassen und mögliche Veränderungen im Genitalbereich und des Ejakulats.
Vor dem Anamnesegespräch werden Patienten gebeten einen Anamnesebogen auszufüllen. Der Anamnesebogen kann auf der Homepage der Ordination heruntergeladen und zu Hause in Ruhe ausgefüllt werden - bringen Sie den Anamnesebogen anschließend zum Erstgespräch mit. Der Bogen ist eine Grundlage für das Anamnesegespräch und kann u.a. helfen bestimmte individuelle Risikofaktoren besser einzugrenzen.
Untersuchung
Die körperliche Untersuchung umfasst u.a. einzelne Untersuchungen zur Beurteilung der Nieren, der Harnblase, der Prostata, des Dickdarms und des Genitalbereichs. Der genaue Ablauf der Untersuchung wird an mögliche aktuelle Beschwerden des Patienten angepasst. Bei den einzelnen Untersuchungen handelt es sich im Regelfall um Tast- und Ultraschalluntersuchungen, die herangezogen werden, um die Größe, Lage und Struktur der einzelnen Organe umfassend beurteilen zu können. Auch eine Urin- und Blutuntersuchung sind wichtige Bestandteile der Vorsorgeuntersuchung.
Sollte ich auffällige Veränderungen feststellen, veranlasse ich umgehend alle weiteren benötigen Untersuchungen zur weiteren Abklärung.
Mögliche Diagnosemaßnahmen einen Blick:
- Ultraschalluntersuchung
- Andere bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)
- Labor (Blut, Urin)
- Endoskopische Untersuchung
- Kultur- und Zytologiegewinnung
- Uroflow-Untersuchung
- Ultraschallgezielte Prostatabiopsie bei erhöhtem PSA (prostataspezifisches Antigen)
Nach der Vorsorgeuntersuchung erfolgt ein umfassendes Abschlussgespräch, bei welchem ich Sie im Detail verständlich über die einzelnen Untersuchungsergebnisse aufkläre. Sollte aufgrund bestimmter Veränderungen/festgestellter Erkrankungen eine Therapie notwendig sein, kläre ich Sie über alle möglichen Behandlungsoptionen auf, sodass wir anschließend gemeinsam eine gut informierte Entscheidung treffen können, die optimal auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Zudem erhält jeder Patient zu Dokumentationszwecken eine Mappe mit sämtlichen Befunden, welche später auch bei anderen Arztbesuchen vorgelegt werden kann, um ein Diagnoseverfahren zu vereinfachen.