Prostatakrebs

Prostatakrebs - Dr. Markus Riedl, F.E.B.U - Urologe Wien 1050
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Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, liegt unterhalb der Harnblase. Durch ihre Mitte verläuft die Harnröhre. Die Prostata produziert ein Sekret, welches bei der Ejakulation in die Harnröhre abgegeben wird. Der erhöhte pH-Wert des Sekrets erhöht die Überlebenschance der Spermien. Zusätzlich wirkt sich das dem Sperma beigemengte Sekret auf die Beweglichkeit der Spermien aus.

Ab dem 50. Lebensjahr können Gewebsveränderungen in der Prostata entstehen. Dabei handelt es sich meist um eine gutartige Prostatavergrößerung. Es kann jedoch auch ein Prostatakarzinom entstehen. Alleine in Österreich erkranken jährlich knapp fünftausend Männer an Prostatakrebs.

Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem das Lebensalter, eine ungesunde Ernährung sowie eine genetische Veranlagung. Deshalb werden ab dem 45. Lebensjahr zur Früherkennung eine Tastuntersuchung der Prostata und ein PSA Test empfohlen. Bei der DRU, der digital rektalen Untersuchung, wird die Prostata über den Enddarm abgetastet. Dies ermöglicht dem Arzt eine grobe Unterscheidung zwischen einer gutartigen und bösartigen Prostataveränderung. Als PSA wird ein Prostata spezifisches Antigen bezeichnet, welches als Tumormarker im Rahmen der Vor- und Nachsorge verwendet wird. Liegt eine familiäre Häufung (z.B. wenn Vater oder Großvater auch Prostatakrebs hatten) und somit ein hohes Risiko für den Betroffenen vor, werden die Untersuchungen bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen.

Prostatakrebs verläuft anfangs ohne Beschwerden. Erste Hinweise zeigen sich in Form von häufigem Harndrang, Schmerzen beim Harnlassen sowie Blut im Harn. Der Harnfluss wird generell geringer, wodurch die Blase nie völlig entleert wird. Plötzlich auftretende Kreuzschmerzen können ebenfalls ein Warnsignal sein.

Bei Verdacht auf Krebs wird eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie). Die endgültige Diagnose für den Patienten stellt ein sogenannter histologischer Befund dar. Wird Prostatakrebs diagnostiziert und beschränkt sich der Tumor ausschließlich lokal auf die Prostata, sprich der Krebs hat noch nicht gestreut, kann die Prostata operativ entfernt werden (Prostatektomie).

Es können auch eine 3D konformale Strahlentherapie (die Bestrahlung wird fraktioniert, also in Abständen, verabreicht), eine intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT – hochdosierte Bestrahlung) sowie eine Protonentherapie (Bestrahlung mit Protonen, nebenwirkungsarm und effektiv) als Operationsalternative oder als zusätzliche Maßnahmen nach einer Operation durchgeführt werden.
Hilft eine lokale Behandlung nicht aus, kann weiters eine Hormontherapie eingesetzt werden, um die Bildung und Wirkung des Testosterons (männliches Geschlechtshormon), welches das Wachstum von Prostatakrebs fördert, zu hemmen. Ist der Tumor dann noch immer nicht unter Kontrolle zu bringen, wird eine Chemotherapie durchgeführt.

Goldmarker Implantation

Die Prostata ist aufgrund der unterschiedlichen Füllungszustände von Blase und Enddarm einer starken Bewegung ausgesetzt. Deshalb sollte das Bestrahlungsfeld um ein bis zwei Zentimeter um die Prostata erweitert werden, um die möglichen Positionen der Prostata abzudecken. Mithilfe der Goldmarker kann die Lage der Prostata sehr exakt bestimmt werden. Vier Goldmarker werden ultraschallgestützt in die Prostata eingebracht. Dadurch sind Nachbarorgane wie Blase oder Enddarm deutlich weniger von strahlenbedingten Nebenwirkungen betroffen.

Prostatabiopsie

Bei einer Biopsie handelt es sich allgemein um eine Gewebsentnahme. Bei der Prostatabiopsie unterscheidet man zwischen einer klassischen, transrektalen Biopsie (dabei werden mindestens zehn Stanzzylindern aus der peripheren Zone der Prostata ultraschallgestützt entnommen) und einer MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie. Diese ermöglicht eine verbesserte und gezielte Biopsie der Prostata und ist vor allem nach einer erstmaligen unauffälligen Biopsie bei weiter erhöhten PSA Werten indiziert.

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