Gelenkerhaltung
Im Falle eines Knorpelschadens setzt Doz. Dr. Weninger alles daran, das eigene Gelenk möglichst lange zu erhalten.
Er bietet seinen Patienten ein großes Spektrum an modernen und etablierten konservativen und operativen Therapien zur Knorpelregeneration und zur Gelenkerhaltung an.
Der Gelenkknorpel ist jenes Knorpelgewebe, welches die Flächen des Gelenks überzieht. Er verbindet zwei Knochenstücke, ist (im gesunden Zustand) reißfest und druckelastisch und essentiell für die Gelenkfunktionstüchtigkeit - einerseits sorgt der Knorpel für eine reibungslose Bewegung des Gelenks, andererseits funktioniert er als Puffer und dämpft als solcher Belastungen und Stöße ab. Der Gelenkknorpel unterliegt bei jedem Menschen einem natürlichen Verschleißprozess. Dieser setzt im Laufe des Lebens zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein, kann individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter erbliche Veranlagung, übermäßige Belastung und Beanspruchung, Störungen der Gelenkmechanik (z.B. durch X- oder O-Beinstellung) und Verletzungen (Kreuzbandriss, Meniskusschaden). Schäden am Knorpel heilen nicht von alleine, der Verlust von Knorpelsubstanz ist irreversibel. Unbehandelt führen Knorpelschäden zu Gelenkverschleiß (Arthrose).
Konservative Therapiemaßnahmen umfassen u.a. Physiotherapie, physikalische Therapien, die Stoßwellentherapie, die Therapie mit Wachstumsfaktoren aus plättchenreichem Plasma (PRP) und andere. Wenn die konservativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft sind, eine deutliche Verschlechterung des Zustandes zu erwarten ist oder der Schaden bereits bei Diagnosestellung/zu Beginn der Therapie weiter fortgeschritten ist, sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden.
Je nach Schweregrad und Art der Knorpelverletzung stehen verschiedene OP-Verfahren zu Verfügung:
Refixation und Glättung: Herausgebrochene Knorpel-Knochen-Fragmente können im Rahmen eines arthroskopischen Eingriffs wieder fixiert werden. Im Rahmen einer Knorpelglättung werden Rauigkeiten der Gelenkoberfläche bzw. unregelmäßige Knorpelflächen vorsichtig arthroskopisch geglättet und die Übergänge zum noch gesunden Knorpel stabilisiert. Um den Reizzustand im Gelenk zu reduzieren, werden im Rahmen des Eingriffs auch knorpelige Abriebpartikel aus dem Gelenk gespült. Ziel ist der maximale Knorpelerhalt.
Mikrofrakturierung: Ziel des Eingriffs ist es, einen tiefergreifenden Knorpeldefekt mit körpereigenem Gewebe aufzufüllen. Mit speziellen Instrumenten werden minimale Frakturen am freiliegenden Knochen herbeigeführt, was an den behandelten Stellen zu einer Blutung führt. Über die Blutung kommt es zur Ausfüllung des Knorpeldefektes mit Blutbestandteilen und Zellen, wodurch sich in der Defektzone eine Art Ersatzknorpel bildet, welcher den Knorpeldefekt füllt. Das Knie wird dadurch wieder belastbarer und die Beschwerden im Knie werden spürbar vermindert.
Knorpel-Knochen-Transplantation/Osteochondrale Transplantation (OCT): Im Rahmen des Eingriffs werden aus einer wenig belasteten Fläche des Gelenks Knorpel-Knochen-Zylinder entnommen. Der Defektbereich wird entsprechend vorbereitet, anschließend werden die entnommenen Knorpel-Knochen-Anteile in die defekte Stelle transplantiert, wodurch diese mit hochwertigerem Knorpel aufgefüllt wird.
Knorpelzell-Transplantation/Autologe Chondrozyten Transplantation (ACT): Hierbei wird arthroskopisch eine kleine Menge Knorpelgewebe aus einem unbelasteten Areal des Gelenks entnommen und im Labor auf einem Kollagenvlies angezüchtet. Sobald eine ausreichende Menge an Zellmaterial vorhanden ist, üblicherweise ein paar Wochen später, erfolgt ein zweiter arthroskopischer Eingriff, bei welchem das zuvor zugeschnittene Knorpelzell-Transplantat passgenau in den Defekt eingebracht wird. Die Knorpelzellen können in den Defekt einheilen, sodass sich schließlich eine neue Knorpelschicht bilden kann.
Hyalofast-Membran: Dabei handelt es sich um ein Hyaluronsäure-Vlies, das in den Knorpeldefekt eingebracht wird. Gemeinsm mit körpereigenen Stammzellen führt es zur Bildung eines besonders stabilen Regeneratknorpels.
In bestimmten Fällen ist vor der Knorpelbehandlung zusätzlich eine Begradigung der Beinachse sinnvoll. Bei Patienten mit sehr fortgeschrittenem Knorpelschaden kann es notwendig sein, das Gelenk durch eine Knieprothese zu ersetzen, um dauerhafte Beschwerdefreiheit zu erreichen und die Beweglichkeit wiederherzustellen.