Ausführliche Diagnostik

Ausführliche Diagnostik - Dr. Dagmar Aftenberger - Praktische Ärztin Wien 1180
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Um eine Krankheit erkennen zu können, bedarf es einer genauen Diagnostik. Diese beinhaltet neben den allgemeinen körperlichen Untersuchungen auch chemische Analysen.

Blutdruck

Mithilfe einer Blutdruckmessung wird der Druck in den Arterien bestimmt. Die Messung zählt zu den Standarduntersuchungen und sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Der obere, oder systolische Blutdruckwert zeigt jenen maximalen Druck an, mit dem das Blut von der linken Herzkammer stoßartig in die Aorta gepumpt wird. Danach entspannt sich der Herzmuskel wieder. Dieser niedrigste Druck während der Entspannungsphase spiegelt sich im unteren bzw. diastolischen Blutdruckwert wider.

Der normale Blutdruck eines Erwachsenen liegt bei ungefähr 120/80 mmHg (= Millimeter Quecksilbersäule). Ab einem Wert von 140/90 mmHg spricht man von einem Bluthochdruck oder Hypertonie. Bei Verdacht auf Hypertonie wird eine 24 Stunden Langzeit Blutdruckmessung durchgeführt. Dabei wird der Blutdruck in unterschiedlich langen Zeitintervallen (meist zw. 15 – 30 Minuten) gemessen. Die Messwerte werden aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Eventuell notwendige und weiterführende Therapien werden ausführlich mit Ihnen besprochen.

Blutzucker

Die Konzentration von Glukose im Blut wird als Blutzucker bezeichnet. Der Blutzuckergehalt beträgt im nüchternen Zustand (d. h. mind. 8 – 12 Stunden vor Blutabnahme nichts mehr essen und trinken – ausgenommen Wasser) ungefähr 70 -100 mg/dl (= Milligramm (Zucker) pro Deziliter (Blut)). Ist der Blutzuckerwert dauerhaft erhöht (über 180 mg/dl), weist dies in der Regel auf Diabetes mellitus hin.

EKG

Mithilfe eines EKGs (Elektrokardiogramm) können die Aktivitäten des Herzens aufgezeichnet werden. Dadurch erhält man aussagekräftige Informationen über den allgemeinen Herzzustand. Das EKG kann u. a. Herzfrequenz und Herzrhythmus bestimmen und ist daher zur Diagnostik von Herzrhythmusstörungen (z. B. Extrasystolen, also Herzschläge, die außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten) unverzichtbar.

Bei Verdacht auf Rhythmusstörungen wird ein Langzeit EKG über 24 Stunden (bei Bedarf auch länger) durchgeführt.

Lungenfunktionstest (Spirometrie)

Mit einem Lungenfunktionstest, auch Spirometrie genannt, kann die Leistungsfähigkeit der Lunge und der Atemwege untersucht und beurteilt werden. Der Spirometer misst das Atemvolumen sowie den Volumenstrom. Das Ergebnis wird grafisch dargestellt. Der Lungenfunktionstest dient somit der Diagnostik von Lungenerkrankungen. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist absolut schmerzfrei.

Troponin-T Schnelltest

Troponin (Proteinkomplex) befindet sich in den Herzmuskelzellen und wird bei Schädigung der Zellen ins Blut freigesetzt. Ein erhöhter Troponinspiegel zeigt somit einen Herzmuskelschaden an und kann dadurch auf einen Herzinfarkt hinweisen. Da bei einem Herzinfarkt Herzmuskelgewebe abstirbt, führen schon kleine Schäden des Herzmuskels zu einem Anstieg des kardialen Troponins im Blut.

Der Troponin-T Schnelltest, der direkt in der Ordination durchgeführt werden kann, liefert in nur wenigen Minuten einen qualitativen Nachweis dafür, ob Troponin T im Blut vorhanden ist und somit Myokardschäden (Herzmuskelschäden) vorliegen.

D-Dimer Schnelltest

Der D-Dimer Schnelltest wird bei Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie durchgeführt. Die D-Dimere liefern einen wichtigen Hinweis dafür, ob sich im Körper Blutgerinnsel gebildet haben. Ist der D-Dimer Wert erhöht, sind weitere Untersuchungen erforderlich.

INR Test (bei Marcoumar Patienten)

Mithilfe des INR Wertes kann festgestellt werden, wie schnell das Blut eines Menschen gerinnt. Der Test dient deshalb zur Diagnose von Blutgerinnungsstörungen. Der INR Test wird vor Operationen, aber auch zur Kontrolle bei Patienten, die gerinnungshemmende Medikamente (wie z. B. Marcoumar) einnehmen, durchgeführt.

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