Schweißdrüsenentfernung

Schweißdrüsenentfernung - Dr. Andrea Rejzek - Plastische Chirurgin Wien 1140
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Schweißflecken sind kein schöner Anblick und Schweißgeruch hat noch keine Nase erfreut.

Obwohl Schwitzen für jeden Menschen lebensnotwendig ist und wichtige Möglichkeiten zur Temperaturregulation darstellt, kann es zu einer Belastung und Beeinträchtigung werden, wenn es zu stark ausgeprägt ist. Wenn jemand selbst ohne entsprechende äußere Reize übermäßig stark zu schwitzen beginnt, kann dies in vielen Lebenssituationen problematisch sein. Beim Vorstellungsgespräch, beim ersten Date oder auf einer wichtigen Firmenfeier wird eine eigentlich notwendige und praktische Funktion des Körpers ganz schnell zum wahrgewordenen Albtraum, der Sie hemmt und mit Scham erfüllt.

 

Heutzutage muss das aber nicht mehr sein. Für Betroffene stehen mehrere Methoden zur Verfügung, um dieses peinliche Problem wieder in den Griff zu bekommen. Ein kleiner operativer Eingriff zur Absaugung der Schweißdrüsen oder kurze, sich optional wiederholende Botox Behandlungen, die die Drüsen blockieren, können Ihnen weiterhelfen.

 

 

 

Alles auf einen Blick

 

Operationsdauer - Ca. 1 - 2 Stunden

Narkose - Örtliche Betäubung

Klinikaufenthalt - Ambulant 

Fädenentfernung - Nicht erforderlich

Gesellschaftsfähig - Sofort

Arbeitsfähig - Sofort

Kostenübernahme durch die Krankenkasse - Nein

 

1. Bin ich für den Eingriff geeignet?

2. Wann kann eine Schweißdrüsenabsaugung nicht durchgeführt werden?

3. Welche Ergebnisse kann ich erwarten?

4. Was gilt es vor dem Eingriff zu beachten?

5. Wie wird die OP durchgeführt?

6. Schweißdrüsenbehandlung mit Botox

7. Gibt es eine Narkose?

8. Sind Narben zu erwarten?

9. Was gilt es nach der Operation zu beachten?

10. Wann darf ich wieder duschen?

11. Wann darf ich wieder in die Sonne/ ins Solarium gehen?

12. Was für Risiken gibt es?

13. Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

 

 

1. Bin ich für den Eingriff geeignet?

Patienten, bei denen alle möglichen Deodorants, Salben und atmungsaktive Stoffe versagen, kann die sanfte Operationsmethode der Schweißdrüsenabsaugung dauerhaft Abhilfe schaffen. Patienten, die sich dafür entscheiden, leiden stark unter ihrem übermäßigen Schwitzen und sind in ihrer Lebensqualität eingeschränkt.

Generell lässt sich sagen, dass die Absaugung der Schweißdrüsen ein Eingriff an der Körperoberfläche ist und damit als eher wenig belastend angesehen wird. Somit ist die Operation grundsätzlich für jeden geeignet, der eine solche wünscht und aufgrund der Belastung im Alltag als notwendig ansieht. Auch die alternative Behandlung der schwitzenden Stellen mit Botox ist für jeden geeignet, der dem übermäßigen Schwitzen zu Leibe rücken möchte.

 

2. Wann kann eine Schweißdrüsenabsaugung nicht durchgeführt werden?

Eine Schweißdrüsenentfernung eignet sich eigentlich nur, wenn man an übermäßigem Schwitzen im Bereich der Achselhöhlen leidet. Hier kann mit einer Absaugung gearbeitet werden, wohingegen dies an anderen Stellen wie den Fuß- oder Handflächen nicht möglich ist (hier stehen Botox oder Sympathektomien als therapeutische Optionen zur Auswahl)

Patienten, die unter chronischen Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden, müssen medikamentös gut eingestellt sein, bevor sie einen Eingriff wie diesen vornehmen lassen. Bluthochdruck kann das Blutungsrisiko erhöhen, während Diabetes das Infektionsrisiko erhöhen kann. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, oder schwere Leber- und Nierenerkrankungen dürfen bei einer Schweißdrüsenentfernung nicht vorliegen. Bei der Botox-Behandlung sind diese Voraussetzungen nicht ganz so streng zu sehen.

 

Bei Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten ist eine Abklärung zusammen mit dem Internisten oder dem Hausarzt nötig, ob dieses abgesetzt werden kann und ob ein Eingriff wie dieser überhaupt vertretbar ist.

 

Bei akuten Entzündungen der Haut in der betroffenen Region oder bestimmten chronischen Hauterkrankungen kann eine Schweißdrüsenentfernung oder eine Botox-Behandlung nicht durchgeführt werden.

 

3. Welche Ergebnisse kann ich erwarten?

Die Schweißdrüsenabsaugung ist eine geeignete und wirkungsvolle Methode, um übermäßig starkes Schwitzen langfristig zu reduzieren. Allerdings lässt sich das Schwitzen erfahrungsgemäß nicht vollkommen verhindern, sondern um 70-80% und damit auf ein normales Maß reduzieren. Wie oben bereits erwähnt, kann bei der Behandlung mit Botox kein langfristiges Ergebnis erzielt werden, sondern der Vorgang muss wiederholt werden, wenn die Anwendung nicht mehr wirksam ist.

 

4. Was gilt es vor dem Eingriff zu beachten?

Da dieser Eingriff als recht unkompliziert gilt und gut durchführbar ist, ist im Grunde auch keine spezielle Vorbereitung notwendig. Am Vorabend des Eingriffes sollte lediglich die Achselhöhle rasiert werden.

Ratsam ist es auch, sich enganliegende Kleidung zum OP-Termin mitzunehmen, die danach sofort angezogen werden kann und den Verband straff hält. 

 

5. Wie wird die OP durchgeführt?

Grundsätzlich ist die Absaugung der Schweißdrüsen nur an der Achselhöhle möglich, jedoch nicht an Händen und Füßen (hier kann mittels Unterspritzen von Botox geholfen werden).

 

Die Entfernung ist ein kleiner operativer Eingriff, der unter örtlicher Betäubung stattfindet. Die Achselregion wird vor der OP mit einer anästhesierenden Salbe vorbetäubt. Nachdem in der Achselhöhle ein oder zwei kleine Einschnitte vorgenommen wurden, werden kleine Kanülen eingeführt, mit denen das Gewebe abgesaugt wird, in welchem die Schweißdrüsen liegen. Pro Seite dauert der Eingriff etwa 10-20 Minuten.

 

Der Eingriff gilt als relativ unkompliziert und risikoarm. Es ist keine Naht notwendig, da die Schnitte, durch welche die Kanülen geführt werden, extrem schmal sind. Der kleine Einstich wird mit einem Streifenpflaster (Steristrip) und Duschpflaster, sowie mit einem Kompressionsverband versorgt. Dieser Verband kann nach einigen Stunden vom Patienten selbst entfernt werden.

 

6. Schweißdrüsenbehandlung mit Botox

Neben der Absaugung der Schweißdrüsen mittels kleiner Kanülen, bietet auch die Behandlung mit Botox einen möglichen Lösungsweg. Dieses kann nicht nur in der Achselhöhle, sondern auch an alle anderen von Hyperhidrose betroffenen Stellen, wie den Händen und Füßen injiziert werden.

 

Botox hält die Regionen, in die es unterspritzt wird, trocken und verhindert so das übermäßige Schwitzen. Diese Methode ist jedoch nicht dauerhaft, sondern hält bis zu 6 Monate (selten auch bis zu 9 Monate). Die Behandlung mit Botox ist bei abschwächender Wirkung jedoch immer wiederholbar.

 

7. Gibt es eine Narkose?

Bei der Absaugung mittels Kanülen ist eine örtliche Betäubung notwendig. Die Achselregion wird vor der OP mit einer anästhesierenden Salbe vorbetäubt.

 

8. Sind Narben zu erwarten?

Nur sehr selten reagiert die Haut auf die Absaugung mit narbigen Veränderungen oder Einziehungen. Diese sind aber in den meisten Fällen nur vorübergehend und bessern sich innerhalb von wenigen Wochen, manchmal wenigen Monaten ganz von selbst. Hilfreich können Narbenmassagen sein, die zur schnelleren Auflockerung des narbigen Gewebes führen und eventuelle Narben komplett zum Verblassen bringen.

 

9. Was gilt es nach der Operation zu beachten?

Der Kompressionsverband, der unmittelbar nach dem Eingriff vom Operateur angelegt wird, kann nach einigen Stunden selbst entfernt werden.  

Bei Nachlassen der Betäubung ist ein leichter Wundschmerz normal. Sie werden jedoch keine allzu starken Schmerzen haben!

 

Auch wenn Sie am nächsten Tag bereits wieder arbeits- und gesellschaftsfähig sind, sollten Sie Anstrengungen vermeiden! Bitte lenken Sie erst dann wieder Kraftfahrzeuge, wenn Sie sich dazu wirklich in der Lage fühlen.

 

Die erste Kontrolle folgt nach einigen Tagen. Dabei wird das Streifenpflaster entweder entfernt, oder nur gewechselt. Bei der Narbenpflege behandeln Sie am besten die betroffenen Regionen mit einer fettenden Pflegecreme.

 

Hitze und sportliche Aktivität sollten für 3 Wochen vermieden werden. In seltenen Fällen passiert es in den ersten Wochen nach der OP, dass eine flächenhafte Vernarbung zu Verhärtungen im Achselbereich führt. Diese lassen sich jedoch gut durch eine spezielle Narbenmassage beheben. Dennoch sollten Sie umgehend Ihren Operateur darüber informieren.

 

10. Wann darf ich wieder duschen?

Spätestens nach 2-3 Tagen ist es möglich, wieder zu duschen. Meist kann jedoch schon am Tag nach der Operation wieder geduscht werden. Sie sollten aber darauf achten, den Operationsbereich mit einer milden Waschlotion zu reinigen und anschließend mit einem sehr weichen Handtuch trocken zu tupfen. Danach kann, wenn es notwendig ist, der Verband wieder angelegt werden.

 

11. Wann darf ich wieder in die Sonne/ ins Solarium gehen?

Generell sollte mindestens 3 Wochen nach der Behandlung auf Hitze verzichtet werden. Reize, die zu starkem Schwitzen führen können, sollten in der Zeit nach der Operation eingeschränkt werden. Sonne, Solarium und Sauna sind somit für diese Zeit nicht möglich.

 

12. Was für Risiken gibt es?

Ein guter Arzt stellt die Gesundung und Sicherheit des Patienten an oberster Stelle.

Es gibt jedoch keinen operativen Eingriff ohne Risiko. In meiner Praxis setze ich modernste OP-Techniken und Instrumente ein, die auf höchstem Standard sein müssen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

 

Sie wollen über alle Risiken genau Bescheid wissen? Hier habe ich eine Liste über alle möglichen Komplikationen zusammengestellt. Gerne erläutere ich Ihnen jeden Punkt darin im Zuge eines ausführlichen Beratungsgesprächs.

Wenn es auch unwahrscheinlich ist, ist es möglich, dass während und nach einer Schweißdrüsenabsaugung gewisse Komplikationen auftreten können. In dieser Liste führe ich alle möglichen Komplikationen an. Beachten Sie jedoch bitte, dass dank unseres Einsatzes modernster Methoden und Geräte jene Komplikationen so gut wie nie auftreten:

 

• Bluterguss:

Nur sehr selten kommt es zum Entstehen von Blutergüssen, die gut mit heparinhältigen Salben behandelt werden können.

 

• Infektion:

Die Gabe eines Antibiotikums während der Operation soll diese Komplikation verhindern.

 

• Narbenbildung:

Selten reagiert die Haut auf die Absaugung mit narbigen Veränderungen oder Einziehungen. Diese sind aber in den meisten Fällen nur vorübergehend und bessern sich innerhalb von wenigen Wochen, manchmal wenigen Monaten von selbst. Hilfreich können Narbenmassagen sein, die zur schnelleren Auflockerung des narbigen Gewebes führen.

 

• Absterben von Hautbezirken:

Sehr selten können Hautbezirke im Operationsgebiet so stark geschädigt werden, dass es zum Absterben von Hautanteilen kommt.

 

Das Einspritzen von Botox ist ein relativ risikoloses Verfahren. Blutergüsse an den Einstichstellen sind aber möglich.

 

 

14. Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Derzeit werden die Kosten für die Behandlung von Hyperhidrose von keiner der österreichischen Krankenkassen übernommen, da übermäßiges Schwitzen nicht als Krankheit im eigentlichen Sinn angesehen wird.

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten ohne Gewähr.