Bereits bei Kindern können abstehende Ohren eine Belastung darstellen. Probleme in der Schule, Ausgrenzung und Hänseleien sind oft die Folge. Doch auch Erwachsene haben es in ihrem Umfeld mit abstehenden Ohren oft schwer und leiden sehr an ihren übergroßen Ohren. Viele hadern mit ihrem Selbstbewusstsein aufgrund dieses auffälligen ästhetischen Problems.

Durch einen relativ unkomplizierten und schnell durchzuführenden Eingriff können Form, Größe und Stellung der Ohren positiv verändert werden, sodass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Bei Kindern kann dieses Problem ab dem 5. bis 6. Lebensjahr korrigiert werden, da das Ohr in diesem Alter bereits endgültig ausgebildet ist.

Alles auf einen Blick

Operationsdauer - Ca. 45 Min pro Ohr

Narkose - Lokale Betäubung, bei Kindern in Vollnarkose

Klinikaufenthalt - ambulant, bei Kindern stationär

Fädenentfernung - Nach 10 Tagen

Gesellschaftsfähig - Nach 2 Tagen

Arbeitsfähig - Nach 2 Tagen

Kostenübernahme durch die Krankenkasse - Ja, vom Alter des Kindes und der Krankenkasse abhängig

1. Bin ich für den Eingriff geeignet?

2. Wann kann eine Ohrenanlegeplastik nicht durchgeführt werden?

3. Welche Ergebnisse kann ich erwarten?

4. Was gilt es vor dem Eingriff zu beachten?

5. Wie wird die OP durchgeführt?

6. Gibt es eine Narkose?

7. Sind Narben zu erwarten?

8. Was gilt es nach der Operation zu beachten?

9. Wann darf ich wieder duschen?

10. Wann darf ich wieder in die Sonne/ ins Solarium gehen?

11. Was für Risiken gibt es?

12. Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

1. Bin ich für den Eingriff geeignet?

Hauptsächlich sind es drei Patientengruppen, die eine Ohrenkorrektur vornehmen lassen und bei denen die besten Operationsresultate erwartet werden können:

• Kinder im Vorschulalter, die Hänseleien aufgrund ihrer stark abstehenden Ohren entgehen möchten.

• Erwachsene mit abstehenden oder missgestalteten Ohren, die bisher nicht korrigiert wurden, aber bereits lange Zeit eine Belastung darstellen.

• Personen mit geschädigtem Ohr (durch Ohrringe eingerissene oder überdehnte Ohrlöcher).

Bei einer Operation bei Kindern sollte aber auf jeden Fall auch der Wunsch des Kindes beachtet werden. Die Ohrenkorrektur sollte nicht nur durch die Eltern erzwungen werden, sondern auch vom Kind selbst gewollt sein. Der Eingriff sollte nicht mit starker Angst und Abwehr von Seiten des Kindes einhergehen. Denn Kinder, denen die abstehenden Ohren unangenehm sind und die selbst eine Ohrenkorrektur möchten, sind meist kooperationsfähiger, sorgen auch nach der Operation für eine gute Zusammenarbeit und sind mit dem Ergebnis zufriedener als Kinder, die sich gegen einen Eingriff wehren.

2. Wann kann eine Ohrenanlegeplastik nicht durchgeführt werden?

Ohrenkorrekturen sollten nicht bei Kindern durchgeführt werden, die erst 4 Jahre alt oder jünger sind, denn in diesem Alter ist die Ohrmuschel noch nicht vollständig ausgebildet. Im Vorschulalter kann ein solcher Eingriff dann aber durchgeführt werden. Oftmals wird bei Kindern mit sehr auffällig abstehenden Ohren bereits dann eine Ohrenkorrektur durchgeführt, um Hänseleien durch Mitschüler zu vermeiden.

3. Welche Ergebnisse kann ich erwarten?

Die meisten Patienten egal ob jung oder alt, sind mit dem Ergebnis der Ohrenkorrektur sehr zufrieden. Auf jeden Fall sollte hier eine realistische Vorstellung vom endgültigen Ergebnis seitens des Patienten mitgebracht werden. Wie bei vielen ästhetischen Eingriffen wird im Vergleich zur Ausgangssituation eine Verbesserung, nicht jedoch eine vollkommene Veränderung und Perfektion erzielt.

Es darf nicht erwartet werden, dass sich die Ohren nach einer Korrektur zu 100% gleichen, denn dies ist auch im Normalfall nicht gegeben und würde vermutlich unnatürlich wirken. In einem vertraulichen Gespräch unter vier Augen kann ich jedoch auf Ihre Vorstellungen und Wünsche eingehen und mein Bestes geben, dass sich das Ergebnis nach der Operation so gut wie möglich mit diesem deckt. Der endgültige Operationserfolg kann erst nach einem Monat beurteilt werden. Dieser hängt unter anderem auch davon ab, ob in der Zeit nach der Operation ein Kopfverband und später ein Stirnband getragen wurde, um zu verhindern, dass die Ohren durch eine unvorsichtige Bewegung geknickt werden und sich die feinen Nähte lösen.

4. Was gilt es vor dem Eingriff zu beachten?

Schon 10 Tage vor Ihrem Termin sollten Sie darauf achten, keine blutverdünnenden Medikamente (z.B. Aspirin) einzunehmen. Auch aspirinhaltige Medikamente sollten vermieden werden. Von pflanzlichen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln sollte in dieser Zeit abgesehen werden, da auch diese die Blutgerinnung negativ beeinträchtigen können. Zum Zeitpunkt der Operation müssen Sie völlig gesund sein, akute Infektionen (wie Grippe, Fieber, Angina, Fieberblasen, etc.) dürfen NICHT vorliegen. Sollte dies der Fall sein, MUSS die Operation verschoben werden und ein neuer Termin vereinbart werden. Dabei geht es nur um Ihre Sicherheit! Bitte besorgen Sie vor der Operation ein Stirnband oder Haarband, welches zwar straff, jedoch nicht zu fest anliegt. Es sollte etwa 7 cm breit sein. Sie sollten ohne Make-up zu Ihrem Termin kommen und auch das Haar sollte gewaschen sein. Vor der Operation wird noch einmal der Ablauf im Detail besprochen. Auch werden Fotos zur Dokumentation angefertigt. Falls Sie vor dem Eingriff beunruhigt sind, verabreichen wir gerne eine Beruhigungstablette. Wir empfehlen Ihnen, sich nach der Operation von jemandem nach Hause bringen zu lassen und auf keinen Fall selbst ein Fahrzeug zu lenken.

5. Wie wird die OP durchgeführt?

Der Grund für abstehende Ohren liegt oftmals in der mangelnden Krümmung des Ohrknorpels. Eine modellierende Ohrkorrektur kann in diesem Fall die Größe, Form und Stellung der Ohren verändern. Bei der Ohranlegeplastik erfolgt die Schnittführung hinter der Ohrmuschel. So können abstehende Ohren angelegt und zu große Ohren verkleinert werden, ohne dass sichtbare Narben zurückbleiben. Bei einer Anlegeplastik wird ein sichelförmiges Stück des Knorpels entfernt. Die Operation dauert etwa 45 Minuten pro Seite. Ein leichtes Brennen während der Betäubung ist normal, ansonsten sollten Sie während der Operation keine Schmerzen empfinden. Die Naht hinter dem Ohr wird mit Streifenpflaster (Steristrip) versorgt. Sehr häufig wird eine Ohrkorrektur ab dem 5. oder 6. Lebensjahr, aber natürlich auch zu jedem späteren Zeitpunkt, vorgenommen. Neben der Korrektur von abstehenden Ohren können auch Ohrläppchen verkleinert werden, bzw. ausgerissene Ohrlöcher operativ korrigiert werden, so dass wieder ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Ohrläppchen entsteht.

6. Gibt es eine Narkose?

Die Operation kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, bei Kindern ist gegebenenfalls eine Vollnarkose erforderlich.

7. Sind Narben zu erwarten?

In der Regel sind die verbleibenden Narben sehr klein und alleine schon aufgrund ihrer Lage nicht sichtbar.

8. Was gilt es nach der Operation zu beachten?

Bei Nachlassen der Betäubung ist ein leichter brennender Wundschmerz normal. Obwohl Sie keine starken Schmerzen haben werden, kann ein Schmerzmittel (wie Parkemed) möglicherweise hilfreich sein. Wir empfehlen Ruhe in den ersten 2 Tagen nach der OP. Vermeiden Sie Anstrengungen! Die erste Wundkontrolle erfolgt nach 3-5 Tagen. Der Ohrverband wird nach 1 Woche entfernt, danach sollte das Stirnband für mindestens 3 Wochen getragen werden. Nach einigen Tagen erfolgt eine Kontrolle und ein Wechsel des Streifenpflasters. Nach 14 Tagen wird das Streifenpflaster hinter dem Ohr entfernt. Eine Nahtentfernung ist nicht notwendig, da die Naht resorbierbar ist. Üblicherweise sind Sie 1 Woche nach der OP wieder gesellschaftsfähig. Für etwa 2-3 Wochen kann die Ohrmuschel noch leicht rötlich oder bläulich verfärbt sein.

9. Wann darf ich wieder duschen?

Nachdem eine erste Kontrolle durchgeführt wurde und das Streifenpflaster gewechselt wurde, können Sie wieder Ihrer gewohnten Gesichtspflege und Haarwäsche nachgehen.

10. Wann darf ich wieder in die Sonne/ ins Solarium gehen?

Da Hitze Schwellungen hervorrufen kann und die Heilung somit verzögert werden könnte, sollten Sie ungefähr ein Monat lang auf Sauna und Solarium verzichten.

11. Was für Risiken gibt es?

Ein guter Arzt stellt die Gesundung und Sicherheit des Patienten an oberster Stelle.

Es gibt jedoch keinen operativen Eingriff ohne Risiko. In meiner Praxis setze ich modernste OP-Techniken und Instrumente ein, die auf höchstem Standard sein müssen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

Sie wollen über alle Risiken genau Bescheid wissen? Hier habe ich eine Liste über alle möglichen Komplikationen zusammengestellt. Gerne erläutere ich Ihnen jeden Punkt darin im Zuge eines ausführlichen Beratungsgesprächs.

Wenn es auch unwahrscheinlich ist, ist es möglich, dass während und nach einer Ohrenanlegeplastik gewisse Komplikationen auftreten können. In dieser Liste führe ich alle möglichen Komplikationen an. Beachten Sie jedoch bitte, dass dank unseres Einsatzes modernster Methoden und Geräte jene Komplikationen so gut wie nie auftreten:

• Infektionen und Nachblutungen:

Sehr selten tritt eine Nachblutung oder eine Infektion an der Operationsstelle auf. Sollten die Schmerzen in den ersten Tagen nach der Operation zunehmen oder sogar Fieber hinzukommen, sollten Sie Ihren Arzt benachrichtigen.

• Wundheilungsstörungen, tastbare Nahtknoten:

sehr selten kommt es im Verlauf der Naht zum Auftreten von tastbaren Knoten, welche durch die darunter liegenden Nähte hervorgerufen werden. Sollten diese die Haut durchbrechen, müssen sie entfernt werden.

• ästhetische Komplikationen:

Asymmetrien oder Konturunregelmäßigkeiten sind bis zu einem gewissen Ausmaß normal. Bei störenden Unregelmäßigkeiten werden Nachkorrekturen notwendig. Diese sollten jedoch frühestens nach 9-12 Monaten durchgeführt werden.

• Narben:

In der Regel sind die verbleibenden Narben sehr klein und alleine schon durch ihre Lage kaum sichtbar, es kann aber manchmal zu einer Narbenerweiterung (Narbenhypertrophie) kommen. In diesem Fall kann eine besondere Behandlung erforderlich sein.

12. Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Bis zu welchem Alter die Kosten für die Ohrenkorrektur übernommen werden, hängt von der zuständigen Krankenkasse ab. Bei Kindern und Jugendlichen wird eine Ohrenkorrektur bis zum vollendeten 15. Lebensjahr von der Wiener Gebietskrankenkasse übernommen. Für alle, die älter sind, gibt es keine Ausnahmen, die eine Kostenübernahme möglich machen. Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse hingegen übernimmt die Kosten für eine Ohrenanlegeplastik bis