Gynäkomastie

Gynäkomastie - Dr. Andrea Rejzek - Plastische Chirurgin Wien 1140
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Viele Männer leider trotz schlankem Äußeren und sportlicher Betätigung an einer vergrößerten, weiblich wirkenden Brust. Die Betroffenen haben meist große Schwierigkeiten, ihren Oberkörper in der Öffentlichkeit oder auch in privaten Situationen zu zeigen. Dies schränkt die empfundene Lebensqualität dramatisch ein, vor allem auch, weil eine weibliche Brust bei Männern grundsätzlich als „unnormal“ und „unattraktiv“ angesehen wird.

Eine Gynäkomastie-Operation ist meist die einzige Möglichkeit, eine natürliche männliche Brustkontur wiederherzustellen. Alternativen wie hormonelle Behandlung oder die Fettwegspritze sind meist nicht so effektiv und führen selten zum gewünschten Resultat.

 

Alles auf einen Blick

 

Operationsdauer -Ca. 30 Min - 2 Stunden (abhängig von OP-Technik)

Narkose - Vollnarkose oder lokale Betäubung

Klinikaufenthalt - ambulant, auf Wunsch 2-7 Tage

Kompressions-BH - Ca. 4-6 Wochen

Gesellschaftsfähig - Nach 2-7 Tagen

Arbeitsfähig - Nach 1 Woche

Kostenübernahme durch die Krankenkasse - für die nachweisliche Entfernung von Drüsengewebe

 

 

1. Bin ich für den Eingriff geeignet?
2. Wann kann eine Gynäkomastie nicht durchgeführt werden?
3. Welche Ergebnisse kann ich erwarten?
4. Was gilt es vor dem Eingriff zu beachten?
5. Wie wird die OP durchgeführt?
6. Gibt es eine Narkose?
7. Sind Narben zu erwarten? 
8. Was gilt es nach der Operation zu beachten? 
9. Wann kann ich wieder arbeiten?
10. Werde ich nach der Operation starke Schmerzen haben?
11. Wann darf ich wieder duschen?
12. Wann darf ich wieder in die Sonne/ ins Solarium gehen?
13. Wann darf ich wieder Sport treiben?
14. Ist das Ergebnis dauerhaft? 
15. Was für Risiken gibt es?
16. Übernimmt die Krankenkasse meine Kosten?

 

1. Bin ich für den Eingriff geeignet?
Eine Korrektur der Männerbrust wird dann durchgeführt, wenn sich die Betroffenen durch das zusätzliche Gewebe im Brustbereich in ihrem Alltag eingeschränkt fühlen und mit ihrem Aussehen nicht zufrieden sind. Je weniger Brustgewebe vorhanden und je straffer das Gewebe ist, desto einfacher und unkomplizierter ist die Operation. Prinzipiell sind bei einer Gynäkomastie jedoch die Chancen sehr hoch, ein schönes Ergebnis zu erzielen.

 

2. Wann kann eine Gynäkomastie nicht durchgeführt werden?
Das Risiko für Komplikationen erhöht sich mit steigendem Brustgewicht, sowie bei Grunderkrankungen wie Diabetes, erhöhtem Blutdruck oder Zigarettenkonsum. Vor allem Patienten mit Pseudogynäkomastie sollten diese Dinge im Zuge eines Erstgesprächs mit dem Arzt besprechen. Je ausgedehnter der Eingriff, umso eher kann es Probleme bei der Durchblutung der Brustwarze geben, auch das Infektionsrisiko ist hier erhöht.

 

3. Welche Ergebnisse kann ich erwarten?
Ziel des Operateurs bei diesem Eingriff ist es, das Brustgewebe so weit zu verringern, dass die Form und Größe wieder zu der eines typisch männlichen Körpers passen.

 

4. Was gilt es vor dem Eingriff zu beachten?
Es sollte im Vorfeld eine Abklärung der Gynäkomastie stattfinden. Einerseits muss durch eine Ultraschalluntersuchung geklärt werden, ob Drüsengewebe vorhanden ist und damit eine richtige Gynäkomastie vorliegt, oder ob die Männerbrust nur durch Fettgewebe verursacht wird. Weiters sollte durch einen Facharzt für Urologie der Hormonstatus mittels Blutuntersuchung überprüft werden. Natürlich kann die Operation nur dann durchgeführt werden, wenn der Gesundheitszustand des Patienten einwandfrei ist.

Außerdem ist es wichtig, dass 7-10 Tage vor und nach der Operation keine acetyl-salicylsäurehaltigen Medikamente wie Aspirin, Thomapyrin, Dolomo und ähnliche eingenommen werden, da diese die Blutgerinnung negativ beeinflussen. Bitte setzen Sie auch sämtliche Nahrungsergänzungsmittel (wie Ginko, Multivitaminpräparate, Omega3-Fettsäuren…) ab, da auch diese vermehrt Blutungen auslösen können. Auch blutverdünnende Medikamente müssen rechtzeitig abgesetzt oder durch andere ersetzt werden. Wenn diese Medikamente trotzdem innerhalb des OP- Vorbereitungs-Zeitrahmen eingenommen werden, oder gesundheitliche Zweifel bestehen, muss man die Operation notfalls verschieben, da die Sicherheit unserer Patienten vorgeht.

Am besten Sie besprechen alle Bedenken und Fragen im ausführlichen Beratungsgespräch mit Ihrem plastischen Chirurgen. Da das Rauchen die Wundheilung verzögert, wird dringend geraten, ein bis zwei Wochen vor und nach der Operation auf Rauchen zu verzichten. Die Blutstillung während des Eingriffes erfolgt elektrisch, daher sollte aufgrund der Verbrennungsgefahr jedes Metall vom Körper (z.B. Piercings, etc.) entfernt werden.

 

5. Wie wird die OP durchgeführt?
Die Operationstechnik ist stark abhängig davon, um welche Art der Gynäkomastie es sich handelt und dauert meist 1-2 Stunden. Bei der echten Gynäkomastie wird ein kleiner Schnitt am unteren Rand der Brustwarze gesetzt und so das dahinter befindliche Drüsengewebe entfernt. Das bestehende Fettgewebe kann durch Liposuktion (Fettabsaugung) ohne weitere Schnitte gezielt abgesaugt werden, wobei hier das Augenmerk auf die ästhetische Ausprägung der männlichen Brust gelegt wird. Auch bei der Pseudogynäkomastie wird eine Liposuktion durchgeführt. In Fällen, bei denen ein großer Gewebsüberschuss besteht, oder das Bindegewebe der Brust schlaff und locker ist, kann die Möglichkeit einer zusätzlichen Bruststraffung besprochen werden. Das betrifft oft Patienten, welche unter starkem Übergewicht leiden, eine Gewichtsabnahme hinter sich haben oder im Falle einer Altersgynäkomastie. Die für eine Straffung notwendigen Narben liegen in der Regel um die Brustwarze herum. In seltenen Fällen sind ausgedehnte Straffungen mit zusätzlichen Narben notwendig. Oft kann der Eingriff ambulant (ohne Übernachtung) durchgeführt werden, in ausgeprägteren Fällen ist aufgrund höheren Risikos, der Einlage von Drainagen oder zur Schmerzbehandlung eine Übernachtung angebracht.

6. Gibt es eine Narkose?
Während kleinere Eingriffe in Lokalanästhesie durchgeführt werden können, finden alle größeren Brustkorrekturen sowie Straffungen nur in Vollnarkose statt. Natürlich findet zuvor ein Gespräch mit einem erfahrenen Anästhesisten statt, in welchem die Narkosefähigkeit des Patienten abgeklärt wird.

 

7. Sind Narben zu erwarten? 
Durch winzige, sehr präzise Schnitte, die rund um die Brustwarze gesetzt werden, kann es ein erfahrener plastischer Chirurg normalerweise vermeiden, dass auffällige Narben entstehen. Die Operationsnarben sind noch einige Monate verhärtet und rötlich, jedoch durch die Lage am unteren Rand der Brustwarze kaum sichtbar. Sie werden nach und nach immer blasser und unauffälliger. Durch geeignete Cremes kann die Narbenheilung positiv beeinflusst werden.

 

8. Was gilt es nach der Operation zu beachten? 
Unmittelbar nach der Operation, und auch in den folgenden Tagen darauf, sind die Brüste sehr empfindlich und geschwollen. Kühlung ist im Falle einer Schwellung immer zu empfehlen. Leichte Schmerzen im Operationsgebiet sind völlig normal und können in der Regel medikamentös gut in den Griff bekommen werden. Verordnete Medikamente müssen natürlich genau nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden. Sollten plötzlich starke Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Blutungen auftreten, muss umgehend der behandelnde Arzt kontaktiert werden. Der Heilungsverlauf sollte in regelmäßigen Abständen vom Operateur kontrolliert werden. Die Drainagen, die eventuell bei der Operation eingelegt werden, werden vor der Entlassung aus dem Spital, spätestens aber bei der ersten Kontrolle entfernt. Die resorbierbaren Fäden werden 2 Wochen nach der Operation entfernt. Die schlimmsten Schwellungen und Blutergüsse vergehen innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Operation. Seien Sie jedoch nicht beunruhigt, wenn es einmal etwas länger dauert, bis alle Schwellungen abgeklungen sind. Der Heilungsverlauf ist auch stark davon abhängig, wie der Körper des Patienten auf die Operation reagiert. Die Verbände können schon einige Tage nachher gewechselt werden. In den ersten 3-6 Wochen nach der Operation sollte eine fest sitzende Kompressionsweste getragen werden, die der Milderung der Schwellungen dienen soll und die Brust in der Heilungsphase entlastet. Es gibt dafür spezielle Westen aus dem medizinischen Fachhandel.

 

Anstrengende Aktivitäten sollten die ersten Wochen nach der Operation unterlassen werden. Vermeiden Sie das Tragen schwerer Gegenstände und versuchen Sie, die Arme nicht über Schulterhöhe anzuheben, da in diesem Fall ein zu starker Zug auf die Hautnähte einwirkt und so die Wundheilung beeinträchtigt werden kann. In den ersten 4-6 Wochen ist es außerdem ratsam, auf dem Rücken oder in leichter Seitenlage zu liegen, da kein Druck auf die Brust ausgeübt werden darf. Lymphdrainagen, Narbenbehandlung oder Bindegewebemassage durch eine erfahrene Physiotherapeutin beschleunigen den Heilungsverlauf.

 

9. Wann kann ich wieder arbeiten?
Nach einer Fettabsaugung, Drüsengewebsentfernung oder Bruststraffung ist man in der Regel nach einer Woche wieder gesellschafts- und arbeitsfähig.

 

10. Werde ich nach der Operation starke Schmerzen haben?
Auch das Schmerzempfinden ist, wie die Dauer der Heilungsphase, sehr individuell. Ein bestimmtes Maß an Schmerzen, Schwellung und Spannung in der Brust nach der Operation ist ganz normal. Meist lassen sich die Schmerzen durch Tabletten gut unter Kontrolle bringen. In den ersten Wochen nach der Operation werden Sie ein Spannungsgefühl sowie Überempfindlichkeit in der Brust haben.

 

11. Wann darf ich wieder duschen?
Nach der Entfernung der Wunddrainagen darf grundsätzlich wieder geduscht werden. Bitte beachten Sie jedoch, dass nur mit Duschpflastern und am besten nochmals nach Absprache mit dem Arzt geduscht werden sollte. Ohne Duschpflaster ist das Duschen erst nach abgeschlossener Wundheilung möglich. Auf warme Vollbäder sollte allerdings einige Wochen lang verzichtet werden, da diese die Schwellung wieder verstärken können.

 

12. Wann darf ich wieder in die Sonne/ ins Solarium gehen?
Generell ist von zu intensiver Hitze nach einer Operation abzuraten. Die Wärme sorgt dafür, dass es eher zu einer Schwellungserhöhung im Operationsbereich kommen kann, was wiederum sehr unangenehm ist. Frühestens 6 Wochen, besser jedoch erst drei Monate nach der Operation darf wieder mit einem Sonnenschutz mit sehr hohem Lichtschutzfaktor in die Sonne gegangen werden

 

13. Wann darf ich wieder Sport treiben?
Primär führt körperliche Belastung zu einer Vermehrung der Schwellung und zu einer Verzögerung der Heilung. Alle erdenklichen Sportarten, bei denen es zu Belastungen des Brustmuskels, Schwingungen oder Stößen an die Brust kommen kann, sollten für mindestens 6 Wochen nicht ausgeführt werden

 

14. Ist das Ergebnis dauerhaft? 
Leider kann keine Operationsmethode dauerhafte Ergebnisse für Sie schaffen, da die Brust den Alterungsprozessen unterworfen ist. Sollte sich erneut Drüsengewebe bilden, spricht man von einem Rezidiv. Im Rahmen einer deutlichen Gewichtszunahme kann es zur Wiederausbildung einer Pseudogynäkomastie kommen. Daher sollte man konsequent Sport treiben, um das schöne Operationsergebnis so lange wie möglich zu erhalten.

 

15. Was für Risiken gibt es?
Ein guter Arzt stellt die Gesundung und Sicherheit des Patienten an oberster Stelle.

Es gibt jedoch keinen operativen Eingriff ohne Risiko. In meiner Praxis setze ich modernste OP-Techniken und Utensilien ein, die auf höchsten Standard sein müssen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

Gerne erläutere ich Ihnen jeden Punkt davon im Zuge eines ausführlichen Beratungsgesprächs.

Wenn es auch unwahrscheinlich ist, ist es möglich, dass während und nach einer Gynäkomastie gewisse Komplikationen auftreten können. In dieser Liste führe ich alle möglichen Komplikationen an. Beachten Sie jedoch bitte, dass dank unseres Einsatzes modernster Methoden und Geräte jene Komplikationen so gut wie nie auftreten:

 

•  Blutergüsse:

Blutergüsse (Blaue Flecken) sind relativ häufig, bilden sich aber innerhalb von drei bis vier Wochen zurück. Massagen mit heparinhaltigen Salben beschleunigen die Resorption.

 

•  Taubheitsgefühle:

Taubheitsgefühle unmittelbar nach der Operation lassen sich leider in den meisten Fällen nicht vermeiden, da sie als Nebenwirkung der Nervendurchtrennung bei der Operation auftreten. Im Normalfall kommt es innerhalb einiger Zeit nach er Operation jedoch wieder zur vollständigen Wiederherstellung der Empfindung der Haut.

 

•  Verringerung oder Verlust der Gefühlsempfindung:

Durch eine schlechte Durchblutungssituation im Operationsgebiet kann es zur Ablösung der Haut oder zum Absterben von Hautanteilen kommen. Stärker als andere Patienten sind Raucher und Diabetiker betroffen. Ein Verlust der Brustwarze kann infolge einer Durchblutungsstörung sowohl bei der Gynäkomastie, als auch bei der Bruststraffung vorkommen. Kleine Areale heilen meist von selbst wieder aus, größere müssen unter Umständen operativ korrigiert werden. In sehr seltenen Fällen kann die Brustwarze später keine Gefühlsempfindung mehr haben.

 

•  Serome:

Die vermehrte Bildung und umschriebene Ansammlung von Wundflüssigkeit (Blutflüssigkeit ohne Blutzellen = Plasma) wird meist vom Körper absorbiert und eine spezielle Behandlung ist nicht notwendig. In seltenen Fällen muss die Flüssigkeit durch Punktuation zum Abfluss gebracht werden.

 

•  Infektionen oder Komplikationen bei der Narbenbildung:

Oberflächliche Wundinfektionen sind selten und heilen meist von selbst wieder ab. Gelegentlich kann es zu Verbreiterungen der Narbe kommen. Tiefe Abszesse und Infektionen sind aufgrund des standardmäßigen Antibiotikaschutzes sehr selten. Äußere, aber auch innere Narben können bei entsprechender Veranlagung dick, wulstig und sogar schmerzhaft werden. Die äußeren Narben können meist gut durch Einspritzungen und Auflagen behandelt werden, wobei es bei den inneren Narben zu bleibenden Gewebsverhärtungen und dadurch zu Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche kommen kann. Die Ursache ist oftmals genetisch bedingt und kann leider im Einzelfall nicht vorausgesagt werden. Dies ist jedoch keine Folge eines chirurgischen Fehlers, sondern abhängig von der jeweiligen Narbenbildung des Patienten.

 

•  Allergien: 

Bei Allergie oder Überempfindlichkeit (auf Medikamente zur örtlichen Betäubung, Desinfektionsmittel, Latex,...) können vorübergehend Schwellung, Juckreiz, Niesen, Hautausschlag, Schwindel oder Erbrechen und ähnliche leichtere Reaktionen auftreten. Schwerwiegende Komplikationen im Bereich lebenswichtiger Funktionen (Herz, Kreislauf, Atmung, Nieren) und bleibende Schäden sind jedoch sehr selten.

 

•  Thrombose und Embolie:

In einzelnen Fällen ist es operativ nicht möglich, in einer Sitzung das optimale Ergebnis zu erreichen. Daher können selten (vor allem im unteren Brustbereich) Gewebe oder Hautüberschüsse verbleiben, die jedoch mit einer kleinen Nachkorrektur behoben werden können.

 

•  allgemeine OP-Risiken:

Druckschäden an Weichteilen oder Nerven, Narkoserisiko, allergische Reaktionen, Thrombose und Embolie. All diese Risiken sind jedoch nicht spezifisch auf die Gynäkomastie bezogen, sondern können bei jeder Operation vorkommen. Absolute Risikofreiheit kann bei keinem operativen Eingriff gewährleistet werden

 

16. Übernimmt die Krankenkasse meine Kosten?
Gynäkomastie-OPs werden teilweise von der Kasse übernommen sofern eine sogenannte echte Gynäkomastie vorliegt. In diesem Fall ist Drüsengewebe in der männlichen Brust vorhanden. Hierfür muss vorab ein Ultraschall oder eine Sonographie durchgeführt werden, um den Verdacht zu bestätigen. 

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten ohne Gewähr.