Sprunggelenk (Bandverletzungen)

Sprunggelenk (Bandverletzungen) - OA Priv.Doz. DDr. Reinhard Schuh - Orthopäde Wien 1190
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Das Sprunggelenk ist das Verbindungsgelenk zwischen Fuß und Unterschenkel und unterteilt sich in das obere und untere Sprunggelenk.

Aufgrund der einwirkenden Belastung ist das Sprunggelenk sehr häufig von Traumen betroffen. Verletzungen des Sprunggelenks, insbesondere Verletzungen des Bandapparats wie Bänderdehnungen und Bandrupturen, zählen mitunter zu den häufigsten Sportverletzungen, erhöhtes Risiko besteht u.a. bei Sportarten mit Stoppbewegungen oder kurzen Sprints wie Fußball, Basketball, Volleyball oder Tennis. Typischerweise entsteht die Verletzung beim Umknicken im Sprunggelenk, wobei es zu einer Überdehnung, einem Einriss oder einem kompletten Riss kommen kann. Oftmals ist es für eine Bandverletzung auch schon ausreichend, dass man stolpert oder abrutscht (z.B. von der Gehsteigkante) oder, dass der Fuß unnatürlich "übertreten" wird.

Die Symptome sind abhängig vom Ausmaß der Verletzung, typisch sind Schmerzen und eine Schwellung, weitere Anzeichen sind eingeschränkte Belastbarkeit und Instabilität.

Die Stabilität des Sprunggelenks ist für die Sportfähigkeit und für Belastungen im normalen Alltag bei allen Bewegungsabläufen von größter Bedeutung. Werden die Verletzung und Instabilität nicht ausreichend behandelt, dann kann es bereits bei geringeren Anlässen zum Umknicken kommen, weiters kann eine Bandschwäche dazu führen, dass der Knorpel mehr als üblich belastet wird, was das Risiko für beschleunigten Gelenkverschleiß (Arthrose) erhöht.

Bandverletzungen können konservativ und operativ behandelt werden. Da die Grenzen der konservativen Ausheilung bei größeren Verletzungen wie Komplettrupturen schnell erreicht sind, kann vor allem bei Patienten mit hohem Aktivitätsniveau eine operative Wiederherstellung des Bandes sinnvoll sein, um anhaltende Beschwerden und eine Instabilität zu vermeiden.

Arthroskopie des Sprunggelenks
Operative Eingriffe am Sprunggelenk werden von mir bei Möglichkeit minimal-invasiv durchgeführt. In Bezug auf Schmerzen, Heilungsdauer und andere Aspekte bietet die Arthroskopie gegenüber einer größeren offenen Operation viele Vorteile, das Verfahren stellt eine wesentliche Modernisierung in der Sprunggelenksbehandlung dar.
Das Gelenk wird über wenige kleine Schnitte und mit einer geringeren Weichteilschädigung behandelt, was sich nach dem Eingriff in Form von weniger Schmerzen und einer schnelleren Belastbarkeit, Rehabilitation und Wiederkehr zu alltäglichen und sportlichen Aktivitäten zeigt.

Anwendungsbereiche der Arthroskopie im Bereich vom Sprunggelenk sind u.a. Instabilitäten/Mehrbeweglichkeit im Gelenk im Rahmen von Bandverletzungen und Bandinstabilitäten, Erkrankungen/Veränderungen der Gelenkschleimhaut, freie Gelenkkörper, Knorpelschäden, Arthrose, Knochensporne und Weichteileinklemmungen (Impingement des Sprunggelenks). Nach dem Eingriff erfolgt eine entsprechende Nachbehandlung (Physiotherapie, postoperative Gymnastik und andere Maßnahmen), die sich nach den jeweiligen Voraussetzungen und Bedürfnissen richtet und für jeden Patienten individuell geplant wird.

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