Hallux valgus

Hallux valgus - OA Priv.Doz. DDr. Reinhard Schuh - Orthopäde Wien 1190
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Verändert die Großzehe ihre Stellung und weicht nach außen in Richtung der anderen Zehen ab, dann entsteht eine Hallux valgus-Deformität. Der Hallux valgus ist die häufigste Fehlstellung der Zehen und die häufigste Erkrankung des vorderen Fußes.

Für viele Betroffene, darunter vor allem Frauen, ist ein Hallux valgus vor allem ästhetisch unschön, allerdings ist er weitaus mehr als ein kosmetisches Problem. Es handelt sich um eine Fehlstellung, die unbehandelt mit zunehmendem Verlauf durch mehrere Schmerzquellen charakterisiert ist und die sich auf die gesamte Biomechanik des Fußes auswirken kann.

Was bei einem Hallux valgus passiert:

  • Bei einem Hallux valgus schiebt das Grundgelenk der Großzehe nach außen, die große Zehe dreht nach innen.
  • Durch das "herausgeschobene" Großzehengrundgelenk bildet sich ein knöcherner Überstand (Pseudoexostose). Das erste Problem entsteht also im Regelfall durch diese Wölbung, durch welche auch das Tragen passender Schuhe erschwert wird. Um dem Überstand und dem Fuß mehr Raum zu geben, weichen Betroffene häufig auf größere Schuhgrößen aus, was die Fehlstellung jedoch nicht beseitigt.
  • Diese schreitet fort - durch die Verdrehung der Großzehe werden die anderen Zehen zusammengedrückt und weichen aus, was zu weiteren Fehlstellungen wie Hammer-/Krallenzehen führen kann.
  • Die Schwellung des Zehenballens lässt auch die Gelenkkapsel anschwellen, was zu einer Kapselschwächung führen kann und den Fehlstellungsprozess unterhält.
  • Zusätzlich verdickt oftmals auch der Schleimbeutel im Bereich des Zehenballens, was zu weiteren mit Schmerzen verbundenen Schwellungen beitragen kann.
  • Da die Großzehe durch die veränderte Stellung beim Abrollen auch nicht mehr die Belastung eines normalen Fußes trägt, müssen die benachbarten Zehen die Belastung übernehmen - eine Aufgabe, für welche sie nicht gebaut sind, was u.a. zu Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie) führen kann.
  • Weitere mögliche Folgen sind ein verändertes Gangbild und eine Fehlbelastung der benachbarten Gelenke sowie - nicht selten bei fortgeschrittenem Hallux valgus bei älteren Patienten - Gangunsicherheit.
Behandlung
Konservativ:

Beim Hallux valgus handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung des Vorfußes. Mit konservativen Behandlungsmaßnahmen können Schmerzen und andere Beschwerden, vor allem im Anfangsstadium, häufig gemildert und das Fortschreiten der Fehlstellung verlangsamt werden, die Fehlstellung selbst lässt sich durch konservative Maßnahmen jedoch nicht beseitigen oder umkehren. Konservative Behandlungsmaßnahmen sind u.a. Änderung/Anpassung des Schuhwerks, orthopädische Hilfsmittel und Fußgymnastik.

Operation: Die Fehlstellungskorrektur und nachhaltige Beschwerdebeseitigung sind nur im Rahmen einer Operation möglich, für welche mittlerweile - je nach Schweregrad und genauem Krankheitsbild - viele verschiedene Verfahren zur Verfügung stehen (z.B. minimal-invasive Hallux valgus-Operation, Chevron Osteotomie, Scarf Osteotomie).
Allen gemein ist das Ziel die Deformität dauerhaft zu korrigieren und so die volle schmerzfreie Beweglichkeit der Großzehe wiederherzustellen. Häufig werden im Rahmen der Operation verschiedene Eingriffe kombiniert, um die notwendigen Korrekturen an den Weichteilen, Knochen, Gelenkkapseln und anderen Strukturen durchzuführen.

Da jeder Fuß und Hallux valgus anders sind und der Hallux valgus zumeist über mehrere Wirkmechanismen in seiner Fehlstellung gehalten wird, ist es wichtig, dass die Operation individuell geplant wird und dabei alle wichtigen Ansätze zur Korrektur der Fehlstellung berücksichtigt.

Nach der Operation: Mit einem speziellen Schuh (Vorfußentlastungsschuh) ist eine Belastung des Fußes unmittelbar nach dem Eingriff möglich, sodass man nach der Operation auch gleich wieder mobil ist. An den Eingriff schließt sich eine individuell konzipierte Nachbehandlung (Physiotherapie, postoperative Gymnastik und andere Maßnahmen) an, um den Fuß zu stabilisieren und zu kräftigen, die Fußbalance zu fördern und eine schnellstmögliche Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen.

Individuell ausgerichtete Therapieplanung
Die Behandlungsstrategie orientiert sich an den vorliegenden Umständen und dem Stadium der Erkrankung, möglichen Begleiterkrankungen des Fußes, individuellen Vorstellungen und anderen Faktoren und wird nach Vorliegen einer exakten Diagnose und umfassender persönlicher Beratung gemeinsam in der Ordination erarbeitet.

Bei Fragen zum Hallux valgus und zu anderen Fußerkrankungen bin ich gerne persönlich für Sie da.

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