Kinderfuß
Leichte Fehlstellungen der Babyfüße nach der Geburt sind nicht ungewöhnlich und korrigieren sich oft von selbst. Zu den häufigsten angeborenen Fußfehlstellungen gehört der Sichelfuß, bei dem das Füßchen nach innen gekrümmt ist. Der Sichelfuß ist oft eine Folge des Platzmangels im Mutterleib, weswegen das Baby eine platzsparende Fußstellung eingenommen hat. Aus den gleichen Gründen kann auch ein Hackenfuß entstehen, bei dem der Fuß nach oben Richtung Schienbein geknickt ist. In den meisten Fällen entwickeln sich Sichelfüße und Hackenfüße in den ersten Lebenstagen von allein zurück. Durch spezielle Massagen kann die Korrektur unterstützt werden.
Ob die Fehlstellung von Kinderfüßen harmlos ist und sich voraussichtlich von selbst korrigiert, oder ob eine Behandlung notwendig ist, kann nur ein Arzt nach genauer Untersuchung feststellen. Wenn Eltern also eine ungewöhnliche Fußhaltung bei ihrem Kind entdecken, empfiehlt es sich, diese immer von einem Arzt abklären zu lassen. Komplizierte Fehlstellungen sollten früh behandelt werden. Besonders bei Babys sind die Strukturen noch sehr weich und lassen sich relativ leicht korrigieren. Werden Fußfehlstellungen nicht behandelt, werden Knochen und Gelenke spätestens beim Gehen ungleichmäßig belastet, was langfristig zu einer verstärkten Abnutzung und Schmerzen führt.
Zu den komplizierteren Fehlstellungen, die einer umfassenden Behandlung bedürfen, gehört der Klumpfuß. Hier ist der Fuß nach innen gedreht und unbeweglich. Knochen, Muskeln, Bänder und Sehnen haben sich falsch entwickelt und müssen korrigiert werden. Mit der Ponseti Methode kann der Klumpfuß heutzutage fast vollständig geheilt werden. Bei dieser Therapie wird der betroffene Fuß durch Gipse über vier bis sechs Wochen sanft in die richtige Fußhaltung bewegt. Oft muss bei einer anschließenden Operation die Achillessehne durchtrennt werden, sodass der Fuß nach oben bewegt werden kann. In den ersten vier Lebensjahren muss das Kind regelmäßig eine Schiene tragen, um zu verhindern, dass sich erneut ein Klumpfuß bildet.
Ebenfalls behandlungsbedürftig ist der angeborene Plattfuß oder Knick-Senkfuß. Hier ist das innere Fußgewölbe abgeflacht, was zu einer ungleichmäßigen Belastung beim Gehen führt. Um einer Überbeanspruchung vorzubeugen, kann der Plattfuß mithilfe einer physikalischen Behandlung oder spezieller aktivierender (podologischer) Einlagen korrigiert werden. Gegebenenfalls ist eine minimal-invasive Operation nötig.