Beinverlängerung

Beinverlängerung - Priv.Doz. Dr. Christof Radler - Orthopäde Wien 1190
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Von einer Achsfehlstellung spricht man, wenn sich das Kniegelenk nicht mittig zwischen Hüftgelenk und Sprunggelenk befindet. Weicht die Position des Kniegelenks nach innen ab, entstehen die sogenannten X-Beine, bei einer Abweichung nach außen spricht man auch von O-Beinen. Bei Säuglingen sind O-Beine normal. Im Laufe des Wachstums begradigen sich die Beine in der Regel von selbst. Im Kleinkindalter können sich aufgrund des Wachstumsprozesses sogar X-Beine ausbilden. Auch diese Fehlstellung korrigiert sich in den meisten Fällen von allein. Bei O-Beinen nach dem Säuglingsalter und X-Beinen nach dem 6. Lebensjahr sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um über Therapieoptionen zu sprechen.

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Achsfehlstellung. Sie kann angeboren sein, im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen wie beispielweise Rachitis entstehen oder nach Verletzungen und Knochenbrüchen auftreten. In vielen Fällen ist die Verkürzung eines Beines mit einer Achsfehlstellung kombiniert. Da die Gelenke beim Gehen nicht mehr gleichmäßig belastet werden, kommt es zu Schmerzen im Knie oder den umliegenden Gelenken. Wird ein verkürztes Bein oder eine Achsfehlstellung nicht behandelt, nutzen sich die betroffenen Gelenke schneller ab und verstärken das Problem dadurch noch. Bei Beinverkürzungen stehen zusätzlich oft Rückenbeschwerden im Vordergrund.

Im Wachstumsalter lassen sich besonders Achsfehlstellungen und auch Beinverkürzungen einfach korrigieren. Sind ein weiteres Zuwarten oder physiotherapeutische Maßnahmen nicht Erfolg versprechend, kann bei einer minimal-invasiven Operation eine kleine Platte implantiert werden, die das Wachstum mechanisch in die richtige Richtung lenkt. Sind die Beine nicht gleich lang, kann eine Wachstumsfuge im längeren Bein gestoppt werden, was langfristig zu einem Längenausgleich führt.

Bei Erwachsenen kommt hingegen oft nur noch eine operative Beinverlängerung und Achskorrektur mit einer Osteotomie (Durchtrennung) des Knochens infrage. Der sogenannte Taylor Spatial Frame ist ein Rahmen, der mit Schrauben und Drähten am Knochen befestigt wird. Anschließend können die Verlängerung und die Achskorrektur über ein Computerprogramm millimetergenau eingestellt werden. In vielen Fällen kann eine Beinverlängerung auch mithilfe eines Verlängerungsnagels erzielt werden, der im Knochen versenkt wird. Welche Möglichkeiten einzelne Patienten zur Beinverlängerung und Achskorrektur haben, kann erst nach einer exakten Analyse der knöchernen Verhältnisse festgelegt werden.

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