Struma

Struma - Dr. Siegfried Bachmayr - Nuklearmediziner Wien 1130
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Bei einer Struma, auch Kropf genannt, handelt es sich um eine Vergrößerung der Schilddrüse. Während ein großer Kropf heute eher selten ist, sind leichte Vergrößerungen der Schilddrüse weit verbreitet.

Es werden verschiedene Formen unterschieden, darunter u.a. die Struma diffusa (diffuse Schilddrüsenvergrößerung, eine Form der Struma, bei welcher die Vergrößerung die gesamte Schilddrüse gleichmäßig betrifft) und die Struma nodosa (eine Form der Struma, bei welcher Knoten am Hals tastbar/sichtbar sind; die Knoten können vermehrt Schilddrüsenhormone produzieren). Bei einer Struma ist die Schilddrüsenfunktion in vielen Fällen normal (also keine Unter- oder Überfunktion), es können jedoch auch Kombinationen aus Struma und Schilddrüsenunterfunktion oder Überfunktion vorkommen.

Eine Struma kann verschiedene Ursachen haben, allen voran ein Mangel an Jod und anderen Spurenelementen, Schilddrüsen- und Autoimmunerkrankungen (Morbus Basedow). Eine Struma muss nicht zwangsläufig mit Beschwerden einhergehen, bei manchen Patienten kommt es jedoch an der entsprechenden Stelle am Hals zu einem Engegefühl, Schluckstörungen, Atemnot und anderen Beschwerden.

Untersuchungsablauf

Im Rahmen der Abklärung werden mehrere Untersuchungen durchgeführt. Zu Beginn erfolgen eine ausführliche Anamnese und eine Tastuntersuchung der Schilddrüse. Besonders wichtig ist die Blutuntersuchung, bei welcher die Schilddrüsenhormone T3 und T4, der TSH-Wert und andere wichtige Parameter bestimmt werden.

Zur weiteren Abklärung wird eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt, zudem wird eine Szintigraphie veranlasst. Mithilfe der Ultraschalluntersuchung können unter anderem die Größe und die Struktur der Schilddrüse gut untersucht werden.

Bei einer Szintigraphie handelt es sich um eine nuklearmedizinische Untersuchungsmethode, die Aufschluss über die Funktion der Schilddrüse gibt. Für die Untersuchung wird dem Patienten eine Substanz injiziert, die sich nach kurzer Zeit im Schilddrüsengewebe einlagert, anschließend wird die Verteilung der Substanz mithilfe einer Gammakamera erfasst, um die Schilddrüse darzustellen und deren Funktion beurteilen zu können. Auf diese Weise können beispielsweise Areale mit gesteigerter Hormonproduktion, sogenannte "heiße Knoten" oder "warme Knoten", gut von Arealen mit normaler, erniedrigter oder fehlender Produktion ("kalte Knoten") unterschieden werden.

Bei einigen Patienten kann anschließend auch eine Punktion notwendig sein. Hierbei werden Zellen mithilfe einer sehr feinen Nadel entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, beispielsweise, um einen gutartigen von einem möglicherweise bösartigen Knoten unterscheiden zu können.
Welche Untersuchungen im Einzelfall erforderlich sind, wird vorab ausführlich besprochen.

Behandlung

Die Behandlung orientiert sich an der Ursache für die Schilddrüsenvergrößerung. Eine Struma, die auf einen Mangel an Jod zurückzuführen ist kann durch eine Substitution durch Jod sowie medikamentös mit Thyroxin behandelt werden. Bei manchen Patienten können eine Operation oder eine Radiojodtherapie erforderlich sein.

Individuelle Therapieplanung

Viele Erkrankungen der Schilddrüse sind Systemerkrankungen und wirken sich als solche auf den gesamten Körper aus. Im Rahmen der Diagnostik und Therapie ist es besonders wichtig, sich nur auf einzelne Symptome und Beschwerden zu konzentrieren, sondern stets das Gesamtbild in den Vordergrund zu stellen. Die Krankengeschichte, das Alter des Patienten und andere individuelle Faktoren sind für die Therapieentscheidung ebenso wichtig wie das genaue Beschwerdebild, aktuelle Befunde, mögliche Begleiterkrankungen und -medikation. Darüber hinaus spielen die individuellen Bedürfnisse und Vorstellungen des Patienten eine entscheidende Rolle bei der Therapieplanung.

Welche Behandlung am besten geeignet ist, muss bei jedem Patienten nach Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse und ausführlicher Beratung individuell entschieden werden. Mögliche Therapien, deren Nebenwirkungen und andere wichtige Aspekte werden in der Ordination genau besprochen, sodass wir anschließend gemeinsam eine gut informierte Therapieentscheidung treffen und alle weiteren Schritte gemeinsam planen können.

In einigen Fällen ist im Rahmen einer Therapie die Zusammenarbeit mit Ärzten anderer medizinischer Fachrichtungen notwendig, um eine ganzheitliche bedürfnisorientierte Behandlung zu gewährleisten. Sollte eine Operation notwendig sein, weise ich Patienten an vertraute Spezialisten zu, sodass eine optimale Betreuung über die Ordinationsräumlichkeiten hinaus sichergestellt ist.

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