Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit.
Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit. Zwischen 5 und 10% der Bevölkerung leidet an Kopfschmerzen. Sehr häufig kehren die Kopfschmerzen auch ständig wieder oder sind zumindest sehr ungewöhnlicher Schmerzqualität und Schmerzintensität.
Oberste Prämisse ist es, zwischen "primären" und "sekundären, d.h. symptomatischen" Kopfschmerz-Syndromen zu unterscheiden.
Primäre Kopfschmerzen
"Primär" heißt, dass nichts anderes wie z.B. ein Tumor, Entzündung, erhöhter Hirndruck, Riss/Leck in der Hirn- oder Rückenmarkshaut gefunden werden kann, das für den Kopfschmerz verantwortlich ist.
Die Diagnose erfolgt stets durch die gezielte Befragung (Anamnese) und sorgfältige klinisch-neurologische Basisuntersuchung, wodurch das primäre Kopfschmerzsyndrom in den allermeisten Fällen sehr gut qualifiziert werden kann und eine state of the art Behandlung eingeleitet werden kann und Beschwerdefreiheit erzielt werden kann.
Sekundäre Kopfschmerzen
Kopfschmerzen können auch Symptom einer anderen Erkrankung wie z.B. eines erhöhten Hirndruck bei einem Hirntumor sein. In diesem Fall spricht man von sekundären (symptomatischen) Kopfschmerz-Syndrom, weil eben eine Ursache für die Kopfschmerzen gefunden werden kann.
Beispielsweise kann eine Trigeminusneuralgie oft eines der ersten Symptome bei Multipler Sklerose sein und erst zur Diagnose einer Multiplen Sklerose führen.
Ursachen für sekundäre Kopfschmerz-Syndrome u/o Gesichtsschmerzen können vielfältig sein, z.B. Hirntumore, Hirnblutungen, Multiple Sklerose, andere Entzündungen des Gehirns, aber auch der Nasennebenhöhlen, Tumore, Fehlsichtigkeit, hoher Blutdruck, aber auch zu hoher Augendruck oder andere Hirn- oder Nervenverletzungen.
Risiken und Medikamente-Übergebrauch-Kopfschmerz
Wichtig ist es Patienten/innen früh über die Risiken von Medikamentenübergebrauch aufzuklären, da in der Praxis sehr oft der Medikamenten-Übergebrauch induzierte Kopfschmerz eine ambulante und in seltenen Fällen auch eine stationäre Entwöhnung ("Entzug") notwendig macht.
Viele Patienten/innen sind leider durch mangelnde Aufklärung, starke und häufige Schmerzen und inadäquaten Gebrauch von Schmerzmittel in ihren Kopfschmerzmittel-Übergebrauch "hineingeschlittert" und müssen nun "konsequent aufgefangen und herausgeholt werden".
Ich konnte durch konsequente Behandlung und kontinuierliche Betreuung viele Patienten/innen von Schmerzmittel-Übergebrauch erfolgreich entwöhnen
Die richtige Diagnose ist für die richtige Behandlung Grundvoraussetzung
Die richtige Diagnose kann meist nach einer ausführlichen und gezielten Befragung (Anamnese) und einer sorgfältigen und ausführlichen klinisch-neurologischen Untersuchung gestellt werden.
Ein Kopfschmerzkalender oder Aufzeichnungen über die Kopfschmerzen ist besonders hilfreich.
Nur in den seltensten Fällen sind für die richtige Einordnung und Diagnose des Kopfschmerzsyndroms weitere Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Liquoruntersuchung notwendig.
Die Behandlung muss punktgenau und maßgeschneidert sein.
Je nach der Diagnose ist die Behandlung sehr unterschiedlich und reicht von der Empfehlung ausreichend zu trinken, ausreichend zu essen und zu schlafen, Ausdauersport zu betreiben und negativen Stress und andere auslösende Faktoren zu vermeiden, bis hin zur Stand by-/ Bedarfsmedikation bis zur medikamentösen Prophylaxe, Sauerstofftherapie oder Schädel-/Hirnoperation.
Sehr oft müssen bereits bestehende regelmäßige Medikamente wie Blutdruckmedikamente, Hormonpräparate, Psychopharmaka usw. überdacht, umgestellt werden, abgesetzt oder neu eingestellt werden.
Die jahrelange Erfahrung mit Kopfschmerz-Patientinnen und Patienten
Die jahrelange Erfahrung zeigt mir, dass Kopfschmerz-Patienten/innen sehr oft bereit sind, viel Geld für völlig unwirksame und teilweise gefährliche Verfahren zu bezahlen und in ihrer Not auch für falsche Versprechen, sinnlose, aber auch zum Teil gefährliche Therapien bezahlen.
Ich bin überzeugt, dass dies in jedem einzelnen Fall vermeidbar gewesen wäre, wenn eine sorgfältig neurologische Basisuntersuchung und gezielte Anamnese-Erhebung und umfassende Aufklärung geschehen wären und die Betroffenen nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien kontinuierlich betreut worden wären.
Dies weiß ich aus meiner jahrelangen Erfahrung in der erfolgreichen Behandlung und Betreuung von Kopfschmerzpatienten.
Ihr Facharzt für Neurologie,
Univ.-Prof. Dr. Fahmy Aboulenein-Djamshidian
Facharzt für Neurologie
Spitalsoberarzt
Leiter der Ambulanz für Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems
an der neurologischen Abteilung im SMZ-Ost Donauspital Wien mit
Karl Landsteiner Institut für Neuroimmunologische und Neurodegenerative Erkrankungen des Nervensystems
www.neurologe-in-1010-wien.at