Stress
Dabei kann man zwischen Eustress und Distress unterscheiden. Eustress wird ausgelöst durch Stressoren, die den Organismus beanspruchen, sich aber positiv auswirken zum Beispiel als Motivation zu guten Leistungen. Treten Stressoren zu häufig oder dauerhaft auf, wird es als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden, vor allem dann, wenn eine Person keine Möglichkeit sieht, damit gut umzugehen. Dies wird am Distress bezeichnet.
Der menschliche Körper hat nun unterschiedliche Mechanismen, um auf Stress zu reagieren. Hier gibt es einerseits das vegetative oder unwillkürliche Nervensystem. Wie der Name schon vermuten lässt, kann man dieses nicht bewusst steuern. Ein Teil dieses Nervensystems, der Sympathikus, richtet den Organismus auf Leistung aus. Blutdruck, Puls, Blutzucker etc. erhöhen sich. Wird eine äußere „Gefahr“ über die Sinnesorgane wahrgenommen, so wird diese im einem Teil des Gehirns bewertet und bevor das Bewusstsein reagieren kann an den Sympathikus weitergeleitet. Der Gegenspieler, Parasympathikus genannt, hilft uns, uns zu erholen und regenerieren. Unter Einfluss des Parasympathikus sinken beispielsweise Blutdruck und Herzfrequenz und die Darmtätigkeit wird angeregt. So ist es ein Zeichen der Entspannung, wenn der Bauch zu gurgeln anfängt. Der wichtigste parasympathische Nerv heißt Nervus Vagus.
Ein anderer wesentlicher Mechanismus der Stressantwort wird über unser Hormonsystem reguliert. Das limbische System, einem entwicklungsgeschichtlich älterem Teil in unserem Gehirn - und hier vor allem der Mandelkern - ist Dreh- und Angelpunkt dieser Reaktionen. Einerseits wird über Hypothalamus – einer Schnittstelle im Gehirn zwischen Nerven- und Hormonsystem, Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und Nebennieren schließlich Adrenalin und Cortisol, unsere Stresshormone, ausgeschüttet, andererseits über Hirnstamm und Rückenmark der Sympathikus aktiviert.
Prinzipiell ist Stress ein sinnvoller Mechanismus, um uns leistungsfähig zu machen. Durch die Reaktion des Körpers auf den Stressor steigen unsere Chancen, die jeweilige Situation gut zu meistern. Chronischer Stress kann uns allerdings krank machen.
Entsprechende Gegenmassnahmen haben dadurch einen starken präventiven Charakter. Auf bereits bestehende Erkrankungen wirken sich gute Stressbewältigungsstrategien auch meist sehr positiv aus.