Hypnose
Im Gegensatz zur Bühnenhypnose, bei der hoch suggestible Freiwillige zur „Unterhaltung“ des Publikums in sehr tiefer Trance zweifelhafte Kunststücke vollführen, reicht bei der medizinischen Hypnose oft eine leichte Trance aus. Als diese bezeichnet man eine Konzentration auf eine bestimmte Sache, so dass das „Rundherum“ ausgeblendet wird. Jede*r von uns erlebt ständig Alltagstrancen, wie beim Sehen eines guten Filmes oder beim Lesen eines spannenden Buches. In solch einer Trance ist der Mensch offener für Suggestionen, folgt beim Denken nicht unbedingt einer Logik und erhält dadurch die Möglichkeit, Dinge auf eine neue Art und Weise zu betrachten. Über unser unbewusstes Nervensystem (das zum Beispiel den Puls oder die Verdauung steuert) erfolgt direkt eine positive Beeinflussung des Körpers.
Jede Hypnose ist immer eine angeleitete Selbsthypnose! So ist auch nicht das Ziel , durch die „Macht“ des Hypnotiseurs oder der Hypnotiseurin Wunder zu vollbringen, sondern in einem unterstützenden Setting in Patient*innen positive Veränderungen anzuregen und die Selbstheilungskräfte zu fördern.
Nicht für jeden Menschen ist Hypnose geeignet. So sollten für Personen mit Psychosen, schweren Depressionen, Traumatisierungen oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen andere Therapiemöglichkeiten erwogen werden.
Anwendungsgebiete der medizinischen Hypnose sind beispielsweise:
- Bauchhypnose bei Patient*innen mit Reizdarm, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Raucherentwöhnung
- Unterstützung bei chronischen Schmerzzuständen
- Positive Beeinflussung des Immunsystems und komplementäre Hilfe bei Allergien, Krebs-, Autoimmunerkrankungen oder Infektneigung
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