Herzklappenerkrankungen

Herzklappenerkrankungen - Dr. med. univ. Sabine Scherzer - Internistin Wien 1090
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Die zwei Kammern des Herzens werden über insgesamt vier Herzklappen mit Blut gefüllt und auch entleert. Sind eine oder mehrere Herzklappen verengt, verkalkt oder undicht, wird der Blutfluss blockiert, wodurch nicht mehr genug Blut in den Körper gelangt. Das führt langfristig zu einer Schädigung des Herzens, da das Herz einer kontinuierlichen Belastung ausgesetzt ist.

Symptome wie z. B. Atemnot, Schwindel oder auch Übelkeit und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit entwickeln sich anfangs schleichend, verschlimmern sich aber im Verlauf der Herzklappenerkrankung.

Klappenstenose

Die Verengung einer Herzklappe wird als Klappenstenose bezeichnet. Dabei staut sich das Blut vor der Klappe und kann nur mit einem erhöhten Druck durch die Verengung gepumpt werden. Das Herz muss somit viel mehr Pumpleistung aufbringen. Zeitgleich reduziert sich die Blutmenge im Körper.

Die Herzklappen der linken Herzhälfte werden als Aortenklappe und Mitralklappe bezeichnet, die der rechten Herzhälfte als Trikuspidal- und Pulmonalklappe. Je nachdem, welche Herzklappe von einer Stenose (= Verengung) betroffen ist, spricht man von einer Aorten-, Mitral-, Trikuspidal- oder Pulmonalstenose.

Die Diagnose, ob eine Klappenstenose vorliegt oder nicht, wird neben den typischen Herzgeräuschen mithilfe eines Herzultraschalls (Echokardiografie) gestellt. In Ausnahmefällen kann auch eine kardiale Magnetresonanztomografie oder eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden.

Symptome wie z. B. Kurzatmigkeit, Pulsbeschleunigung, Schwindel oder Rhythmusstörungen zeigen sich zunächst nur bei körperlicher Belastung. Später treten die Symptome auch in Ruhe auf.

Mitralklappeninsuffizienz

Die Mitralklappe, eine der zwei Segelklappen, trennt den linken Vorhof von der linken Herzkammer und verhindert den Blutrückfluss während der Systole (= Kontraktions- oder Anspannungsphase des Herzmuskels). Ist die Mitralklappe undicht, kann das Blut wieder aus der Herzkammer zurück in den Vorhof fließen. In weiterer Folge kann es zu einem Rückstau des Blutes in die Lunge kommen. Diese Undichtigkeit der Mitralklappe wird als Mitralklappeninsuffizienz bezeichnet.

Typische Symptome zeigen sich in Form von Herzrasen, Atemnot, nächtlichen Hustenanfällen und Abgeschlagenheit. Die Mitralklappeninsuffizienz kann aber auch lange Zeit beschwerdefrei verlaufen. Die Behandlung richtet sich demnach nach ihrem Schweregrad. Während eine leichte Mitralklappeninsuffizienz nicht zwingend behandelt werden muss, kommen bei mittelschweren Fällen verschiedene Medikamente (u. a. ACE-Hemmer) zum Einsatz. Bei einer schweren Mitralklappeninsuffizienz ist ein chirurgischer Eingriff meist unumgänglich.

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