Reisemedizinische Impfberatung
Vor einer Reise in andere (insbesondere tropische oder subtropische) Länder ist eine reisemedizinische Beratung dringend zu empfehlen. Ich überprüfe gemeinsam mit Ihnen, ob alle empfohlenen Impfungen bei Ihnen vorliegen bzw. können wir fehlende Impfungen selbstverständlich durchführen. So können je nach Reiseland z.B. Malaria- oder Gelbfieberimpfungen empfehlenswert sein. Zudem berate ich Sie gern hinsichtlich medikamentöser Prophylaxe und Insektenschutz. Eine Auflistung häufiger Infektionskrankheiten auf Reisen, gegen die es Impfungen bzw. andere Prophylaxe-Maßnahmen gibt, finden Sie untenstehend.
Zur vollständigen Reiseberatung gehören aber noch viele weitere Punkte wie Hygienemaßnahmen, risikominimierende Verhaltensweisen, Umgang mit chronischen Erkrankungen (z.B. Insulintherapie bei Diabetes etc.), Aufenthalt in der Höhe, Tauchtauglichkeit, Straßenverkehr, Sexualkontakte uvm., die ich gerne mit Ihnen bespreche.
Die reisemedizinische Impfberatung kann auch als Telemedizin über Videokonferenz erfolgen. Die Impfungen werden dann zu einem vereinbarten Termin ohne Wartezeit in der Ordination durchgeführt.
Hinweis: Bei Freiwilligenarbeit oder Langzeitreisen ist eine tropenmedizinische Tauglichkeitsuntersuchung vor Ihrer Reise bzw. eine entsprechende Untersuchung nach Reiserückkehr sinnvoll.
Häufige reiseassoziierte Erkrankungen – durch Impfungen bzw. Prophylaxe können Sie sich davor schützen!
- Malaria: Die durch Mücken übertragene Erkrankung tritt vor allem in Subsahara-Afrika auf, ist jedoch auch in anderen tropischen und subtropischen Ländern verbreitet. Es gibt keine ausreichend wirksame Impfung, doch eine effektive medikamentöse Prophylaxe. Diese ist je nach Reiseziel unbedingt einzunehmen und wird sowohl für Kurz- als auch Langzeitreisende empfohlen.
- Denguefieber: Das Denguefieber wird durch das Dengue-Virus ausgelöst und ebenfalls durch Mücken übertragen. Das Denguefieber ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten und betrifft häufig Reisende in die Tropen und Subtropen (besonders Süd- und Südostasien sowie Südamerika). Seit Dezember 2022 steht eine effektive Impfung zur Verfügung.
- Tollwut: Die (sehr selten auftretende) Erkrankung wird vor allem durch Hunde(bisse) übertragen, kann aber auch von anderen Tieren übertragen werden. Obwohl eine Postexpositionsprophylaxe existiert, ist diese häufig nicht verfügbar und mit hohen Kosten und Allergiepotential verbunden. Ich empfehle daher die höchst effektive und gut verträgliche Tollwut-Impfung.
- Japan B Enzephalitis: Diese eher seltene, ebenfalls durch Mücken übertragene Erkrankung ist in Asien weit verbreitet. Es gibt eine äußerst effektive Impfung. Die Indikation zur Impfempfehlung ist von Reiseziel, Reisedauer und den geplanten Aktivitäten abhängig.
- Typhus: Der Typhus abdominalis wird durch Salmonella Typhi und paratyphi verursacht. Eine Impfung existiert und ist von guter Vergänglichkeit.
- Chikungunya: Das Chikungunya-Virus wird, wie auch das Dengue-Virus, durch Moskitos übertragen. Es tritt vor allem in Mittel- und Südamerika, auf. Eine Impfung wurde im Juni 2024 zugelassen, wird aber voraussichtlich erst etwa Jänner 2025 auf den Markt kommen.
- Cholera: Cholera wird durch fäkal-oral übertragende Bakterien ausgelöst. Eine Schluckimpfung ist gut verträglich und bietet Schutz für 5 Jahre, ist allerdings häufig nicht notwendig. Ich berate Sie diesbezüglich gern.
- Gelbfieber: Gelbfieber ist eine durch ein Flavi-Virus ausgelöste Erkrankung, die durch Moskitos übertragen wird. Die Impfung ist höchst effektiv und ist für die Einreise in viele Länder verpflichtend vorgeschrieben.
- Hepatitis: Akute und chronische Leberentzündungen können unterschiedliche Auslöser haben. Gerade die Hepatitis A und B sind für Reisen relevant und können mit äußert nebenwirkungsarmen Impfungen verlässlich verhindert werden.
- Meningitis: Eine Hirnhautentzündung ist eine äußert akute und schwere Erkrankung, die durch diverse bakterielle und virale Erreger verursacht werden kann. Insbesondere eine Meningokokken-Impfung kann bei Reisenden, je nach Zielland und Reiseaktivität, empfehlenswert sein.
- COVID-19, Influenza, RS-Virus, Pneumokokken: Obwohl meist nicht als solche wahrgenommen, sind COVID-19 und Influenza häufige Erkrankungen bei Reisenden, die durch Impfungen verhindert werden könnten. Seit 2023 gibt es auch eine Impfung gegen das RS-Virus. Das Risiko einer Lungenentzündung kann durch die Pneumokokkenimpfung verringert werden. Beide Impfungen werden bei Personen über 60 Jahren sowie Risikopatient:innenen empfohlen.
- HIV: HIV zählt zwar nicht zu den reiseassoziierten Erkrankungen, doch Studien zeigen, dass ungeplante Sexualkontakte bei Reisenden sehr häufig sind und oft auch ohne Schutz stattfinden. Zugleich sind sexuell übertragbare Erkrankungen wie z.B. HIV in vielen Teilen der Welt wesentlich häufiger als in Österreich. Obwohl bezüglich HIV keine Impfung zur Verfügung steht, können Schutzmaßnahmen getroffen werden. So können zum Beispiel eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) vor Reiseantritt oder Tests auf sexuell übertragbare Erkrankungen nach Reiserückkehr sinnvoll sein.
- Auch sonstige laut österreichischem Impfplan empfohlenen Impfungen sollten vor Reiseantritt aktuell sein (z.B. Masern, Keuchhusten, gegebenenfalls Polio etc.)