Mund/Rachen

01. Entzündung


Entzündungen im Mund- und Rachenraum sind lästige Erkrankungen, da sie oft von unangenehmen Schmerzen beim Essen und beim Trinken begleitet werden. Auch Schluckbeschwerden treten häufig auf.

Überwiegend werden solche Entzündungen durch Viren verursacht. Wenn man diese Erkrankungen nicht behandelt, treten häufig weitere Erkrankungen auf, die auf Bakterien und Pilze zurückzuführen sind.
Zu den häufigsten zählen die akute Mandelentzündung, der akute Racheninfekt und die Stomatitis aphtosa.

Die akute Mandelentzündung

ist eine Infektion der sogenannten Gaumenmandeln. Eine Mandelentzündung kann in jedem Lebensalter und zu jeder Jahreszeit auftreten, ist jedoch bei Kindern am häufigsten. In den meisten Fällen handelt es sich um Streptokokkeninfekte.
Akute Mandelentzündungen lassen sich gut medikamentös behandeln und heilen in der Regel folgenlos ab. Selten kann es zu einer Abszessbildung oder einer Ausbreitung der Entzündung kommen. Selten können die Keime, die für die Infektion der Mandeln ursächlich sind, auch andere Organe in unserem Körper befallen und Komplikationen hervorrufen.

Wenn eine Mandelentzündung häufig auftritt, ist die Mandel meistens nicht mehr „funktionstüchtig“ und man sollte eine Mandeloperation (Tonsillektomie) überlegen.

Der akute Racheninfekt

wird auch als "Pharyngitis" bezeichnet. Hauptsymptom der Erkrankung sind Halsschmerzen, die sich beim Schlucken in der Regel noch verstärken. Verursacht wird die Infektion in den meisten Fällen durch Viren, aber auch bestimmte Bakterien können als Auslöser einer Pharyngitis fungieren.
Eine gar nicht seltene Sonderform der akuten Pharyngitis ist die Seitenstrang-Angina, bei der auch die lymphatischen Gewebe an der Rachenhinterwand - die Seitenstränge - betroffen sind.
Prinzipiell kann die Rachenentzündung in jedem Lebensalter auftreten, tatsächlich sind Kinder aber häufiger betroffen als Erwachsene.
Die Unterscheidung, ob ein bakterieller oder ein viraler Infekt vorliegt, und ob ein Antibiotikum notwendig ist oder nicht, ist für den Laien oft sehr schwer.

Stomatitis aphthosa

Hier handelt es sich um eine schmerzhafte, bläschenbildende Entzündung der Schleimhaut der Mundhöhle und/oder der Zunge. Bei jüngeren Kinder kann die Erkrankung zur Verweigerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme führen, sodass manchmal eine Aufnahme im Krankenhaus für die Flüssigkeitszufuhr notwendig ist.

02. Schleimhautveränderungen


Bei Veränderungen der Mundschleimhaut handelt es sich um Schwellungen, Wunden oder Strukturveränderungen im Mund, an den Lippen oder der Zunge. Obwohl es zahlreiche Arten von Wunden und Störungen im Mund gibt, sind die häufigsten Formen Mundgeschwüre, Lippenherpes, Leukoplakie und Candidiasis (Soor).

Wenn Sie eine Wunde im Mund haben, sind Sie nicht allein damit. Rund ein Drittel aller Menschen ist davon in irgendeiner Weise betroffen. Dennoch können Wunden, Veränderungen und Verletzungen im Mund schmerzhaft, unangenehm und beim Essen und Sprechen hinderlich sein. Jede Wunde im Mund, die länger als eine Woche anhält, sollte untersucht werden. Eine Biopsie (Gewebeentnahme zu Untersuchungszwecken) kann angebracht sein, um die Ursache zu erkennen und schwere Krankheiten wie Krebs und HIV auszuschließen.

03. Tumor


Krebs ist eine der gefürchtetsten Erkrankungen. Dennoch kann jeder selbst viel zur Früherkennung tun.
Tumorerkrankungen der Mundhöhle und des Rachens stehen weltweit an sechster Stelle der häufigsten Krebsarten. Mehr als 90 Prozent davon sind sogenannte Plattenepithelkarzinome, also Tumore, deren Ursprungsgewebe die Schleimhaut ist.
Das Auftreten dieser bösartigen Erkrankungen insbesondere der Lippen, der Zunge, des Mundbodens, der Wangenschleimhaut, des Zahnfleisches und des Gaumens steht in direkter Beziehung zum Tabak- und Alkoholkonsum. Tabak und Alkohol gemeinsam konsumiert, haben einen addierenden bzw. potenzierenden Effekt. Das heißt, ein gleichzeitiger Kontakt der Mundschleimhaut mit Alkohol und Tabak erhöht das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken, um das 15-fache.
In einem frühen Stadium ist dieser Tumor jedoch gut therapierbar.

04. Operationen


Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) und „Polypen“ (Adenotomie)

Bei einer chronischen oder wiederkehrenden Mandelentzündung (Tonsillitis) sowie bei weiteren Veränderungen kann es sinnvoll sein, die Gaumenmandeln durch eine Operation herauszunehmen (Tonsillektomie).

Die Mandeloperation erfolgt in Vollnarkose.

Es bestehen prinzipiell zwei Methoden: die Entfernung der Mandeln auf herkömmliche Art und Weise (Tonsillektomie) und die Verkleinerung der Mandeln.

Zur operativen Entfernung der beiden Gaumenmandeln (Tonsillektomie), wie sie normalerweise bei einer Mandelentzündung durchgeführt wird, werden durch den Mund bei zurückgeneigtem Kopf die Mandeln mitsamt Kapsel aus dem umgebenden Gewebe herausgetrennt.

Bei einer nicht-entzündlichen Mandelvergrößerung können insbesondere bei Kleinkindern auch andere Operationsverfahren vorgenommen werden.
Es kann z. B. eine Tonsillotomie durchgeführt werden. Dabei wird der Teil der jeweiligen Mandel herausgeschnitten, der aus dem Gaumengewebe hervorragt. Der Rest der Mandeln verbleibt. Dadurch besteht nicht nur intaktes Abwehrgewebe der Gaumenmandeln noch im Körper, sondern es wird auch vermieden, dass es zu Schluck- und Atemproblemen kommt. Ebenfalls wird einer Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafens) vorgebeugt.

Falls die Rachenmandel vergrößert oder krankhaft verändert ist, kann sie zusätzlich herausgenommen werden. Dies kann im selben Eingriff über den Mund erfolgen.
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