Schilddrüsenkrebs
Bei Schilddrüsenkrebs handelt es sich um eine bösartige Neubildung der Schilddrüse. Im Vergleich zu anderen Arten von Krebs tritt Schilddrüsenkrebs verhältnismäßig selten auf.
Je nach Ursprungsgewebe und Histologie wird unterschieden zwischen papillärem Schilddrüsenkarzinom, follikulärem Schilddrüsenkarzinom, medullärem Schilddrüsenkarzinom und anderen Formen.
Bei Verdacht auf ein Karzinom der Schilddrüse sollte eine frühzeitige, sorgfältige und beharrliche Abklärung erfolgen, da eine frühe Diagnose und Behandlung entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf sind. Insbesondere bei frühzeitiger Therapie ist die Prognose bei Patienten mit Krebs im Bereich der Schilddrüse in den meisten Fällen sehr gut.
Schilddrüsenkrebs verursacht zu Beginn kaum Symptome oder Beschwerden, der Tumor macht sich im Regelfall erst mit zunehmender Größe bemerkbar. Mögliche erste Anzeichen wie vergrößerte Lymphknoten am Hals, tastbare Knoten/knotige Veränderungen und Vergrößerungen der Schilddrüse, Schluckbeschwerden, Druckgefühl im Hals und andere Anzeichen können sehr oft auch eine andere Ursache haben, weswegen die Diagnose durch unterschiedliche Untersuchungen gründlich erarbeitet werden muss.
Als Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten und stellvertretender Leiter des Tumorteams der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am AKH Wien biete ich meinen Patienten bei Krebserkrankungen im HNO-Bereich, darunter insbesondere auch Schilddrüsenkarzinome, von der Diagnostik bis zum Abschluss des Genesungsprozesses eine umfassende Betreuung.
Im Rahmen des Abklärungsprozesses werden nach einer Anamnese und körperlichen Untersuchung/Tastuntersuchung der Schilddrüse mehrere Untersuchungen durchgeführt, darunter eine Ultraschalluntersuchung, eine Blutuntersuchung, bildgebende Untersuchungen und eine Szintigraphie. Sind die Ergebnisse auffällig ist eine Feinnadelpunktion der Schilddrüse erforderlich, um zwischen gut- und bösartigen Knoten unterscheiden zu können und - bei bestätigtem Verdacht auf ein Karzinom - eine genaue Aussage über dessen Art und Differenzierungsstufe treffen zu können.
Therapie
Bei Patienten mit einem Tumor der Schilddrüse besteht die Therapie meistens in einer vollständigen Entfernung dieser. In einigen Fällen kann es notwendig sein, auch Lymphknoten am Hals zu operieren. Im Anschluss an die Operation erfolgt meistens eine Radiojodtherapie um sicherzustellen, dass kein Schilddrüsengewebe zurückbleibt. Nach einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse müssen Patienten lebenslang Schilddrüsenhormone einnehmen.
Nach Diagnosestellung ist es sehr wichtig, dass das weitere Vorgehen in Ruhe geplant wird. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten muss bei Schilddrüsenkrebs in den meisten Fällen nicht überstürzt gehandelt werden - im Rahmen eines Tumorboards werden die Situation und am besten geeignete Behandlungsstrategie ausführlich diskutiert; Aufklärungsgespräche, bei welchen ich Sie im Detail über den Ablauf der Behandlung, mögliche Risiken, die Zeit danach und andere wichtige Aspekte informiere, und postoperative Kontrollen erfolgen in der Ordination. Bei Fragen bin ich gerne für Sie da.