Venen

Venen - Dr. Norbert Kohrgruber - Hautarzt Wien 1170
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01. Venenuntersuchung

Neben Krampfadern können verschiedene andere Leiden durch eine verminderte Venenfunktion verursacht werden. So können z.B. Besenreiser, immer wiederkehrende Schwellungen, Hautverfärbungen oder offene Stellen an den Unterschenkeln auf eine solche verminderte Venenfunktion zurückzuführen zu sein.

Diagnostik:

Der erste und wichtigste Schritt zur Behebung eines bestehenden Venenproblems ist kompetente Diagnostik. Untersuchungen werden heute in den meisten Fällen mit modernen Duplex- und Triplex-Ultraschallgeräten durchgeführt. Diese Ultraschalluntersuchungen verlaufen schnell, schmerzrfei, ohne Nebenwirkungen und ohne Kontrastmittel. Nach der genauen Untersuchung der Beinvenen erfolgt eine ausführliche Besprechung des Befundes und, falls notwendig, der möglichen Behandungen.


Behandlung:

Die Behandlungsoptionen reichen von Übungen, Tragen von Kompressionsstrümpfen, Sklerosierungen mit flüssigen oder verschäumten Verödungsmitteln, Laser- oder Radiofrequenzablation bis zur Operation. Diese ist aufgrund der sich rasch verbessernden Alternativtechniken immer seltener notwendig. Die Radiofrequenzmethode (VNUSClosureFAST) stellt derzeit in den meisten Fällen die effektivste und schonendste invasive Behandlung dar.


In unserer Ordination werden die Methoden der Venendiagnostik und -behandlung angeboten, wobei Laser- und operative Behandlung mit der Notwendigkeit eines stationären Aufenthaltes verbunden sind.


02. Krampfadern

Krampfadern können unschön und oder ein Zeichen tiefer liegenden Störungen der Venenklappen sein. In den meisten Fällen besteht sowohl eine ästhetische Beeinträchtigung als auch eine medizinisch-klinische Störung. Krampfadern sollten in den meisten Fällen behandelt werden.

Die Ursachen für Krampfadern oder Störungen der Venenfunktion sind:

  • vererbt, anlagebedingt
  • stehende Tätigkeit
  • Alter
  • Venenklappen, die nicht vollständig schließen
  • abgelaufene Thrombosen oder Venenentzündungen
Die Symptome sind:
  • sichtbare Krampfadern, Besenreiser
  • Beinschwellungen, vor allem nach längerem Stehen
  • Schweregefühl der Beine
  • Ekzeme, Entzündungen der Haut
  • Verfärbungen der Haut
  • Verhärtungen der Haut
  • Bewegungseinschränkungen, Versteifungen der Gelenke
  • offene Stellen, schlecht heilende Wunden, Ulcera/Ulkus
Eine frühzeitige Erkennung der Ursache und deren Behandlung kann den Lauf der Dinge stoppen und damit einer Verschlechterung vorbeugen. In der modernen Venenmedizin werden Venen immer seltener operiert, sondern mit modernen, schonenden Verfahren behandelt, die bei vergleichbarer Effizienz, kürzere Erholungszeiten zulassen und


Die Behandlung der Krampfadern erfolgt im Allgemeinen durch

  • Kompressionstherapie (Verband oder Kompressionstrümpfen)
  • Venenverödung (Sklerosierung) durch flüssiges Verödungsmittel
  • Schaumverödung (Schaumsklerosierung, Microschaumsklerosierung)
  • Radiofrequenzverödung (ClosureFAST)
  • Operation (Minichirurgie, Venenstripping)

All diese Verfahren zur Behandlung von Krampfadern werden in unserer Ordination angeboten.


03. Besenreiser

Besenreiser entstehen durch eine Anstauung von Blut in denen Venen. Sobald sich Blut in den Gefäßen ansammelt dehnen sich diese aus und die Gefäßveränderungen werden sichtbar.
In der Regel haben Besenreiser eine sichtbare netz- oder fächerartige Ausprägung und treten meistens an den Beinen in Erscheinung. Da sie direkt in der obersten Hautschicht liegen werden Besenreiser vor allem kosmetisch als störend empfunden. Allerdings können sie auch erste Anzeichen für eine beginnende Schwäche der Venen und damit z.B. für eine Thrombose oder Störungen der Durchblutung sein. Häufig treten Besenreiser gemeinsam mit Krampfadern auf. Die Ursachen für Besenreiser und Krampfadern können genetisch bedingt sein, ebenso können Besenreiser und Krampfadern durch eine Stauung im Venensystem verursacht werden.

Vor der Behandlung der Besenreiser legen wir allen Patienten eine Ultraschalluntersuchung des Venensystems nahe. So können wir sicherstellen, dass sich hinter den Venen der Besenreiser keine Problematik mit den größeren Venen der Beine befindet.

Im Rahmen der Behandlung werden die kleinen Venen zunächst punktiert. Anschließend wird das Verödungsmittel in die Venen eingebracht welches die gewünschten Gefäßveränderungen bewirkt. Des Weiteren können Besenreiser und Krampfadern an den Beinen mit einem Laser behandelt werden.
Um ein besonders ästhetisches Ergebnis zu erzielen, führen wir in unserer Praxis häufig beide Arten der Behandlung in Kombination durch. Sowohl die Verödung der Venen als auch die Behandlung mit dem Laser werden von den meisten Patienten gut vertragen, blaue Flecken oder vorübergehende Verfärbungen der Haut zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen. Meistens sind mehre Sitzungen nötig, um die Besenreiser und Krampfadern effektiv zu entfernen, wobei eine einzelne Behandlung ca. 20 Minuten dauert. Nach der Behandlung empfehle ich für 3 Wochen das Tragen von Kompressionsstrümpfen an den Beinen sowie das Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung.


04. Behandlung

Venenverödung mittels geschäumtem oder flüssigem Sklerosierungsmittel

Schaumverödung

Besenreiser und erweiterte Venen können mittels Verödung der Venen (Sklerosierungs-Behandlung) schnell und unkompliziert entfernt werden. Üblicherweise dauert die Behandlung der Besenreiser und Venen eine Stunde.

Vor einer Behandlung erfolgt mittels Ultraschall eine genaue Untersuchung des Venensystems. Dabei wird u.a. festgestellt welche Venen genau betroffenen sind.

Bei der herkömmlichen Sklerosierung wird ein Verödungsmittel mittels eines Katheters in die betroffenen Krampfadern verabreicht.
Bei der Schaumverödung, daher bei der Verödung der Vene mittels geschäumtem Sklerosierungsmittel, ist das Verödungsmittel welches in die Vene gelangt mit Luft vermischt. Durch den Schaum hat das Verödungsmittel bei der Behandlung eine größere Oberfläche, sodass bei einer Schaumverödung weniger Verödungsmittel in den Krampfandern notwendig ist als bei der standardisierten Behandlung der Venen.
Wie sich der Schaum bei der Schaumverödung in der jeweiligen Vene verteilt kann mittels Ultraschall kontrolliert werden.
Während der Schaum einige Minuten in den Krampfadern verbleibt, wird der flüssige Teil bei der Schaumverödung abgeschwemmt und verstärkt so die schädigende Wirkung der betroffenen Gefäßwand. Mittels Ultraschall kann anschließend auch überprüft werden wie die Krampfadern und Venen auf die Therapie ansprechen.

Bei einer Behandlung mit flüssigem Sklerosierungsmittel wird das flüssige Verödungsmittel nach der Injektion im Blutstrom verdünnt. Die dadurch hervorgerufene Reizung der Gefäßwand veranlasst, dass sich das betroffene Blutgefäß verschließt und sich mit der Zeit langsam auflöst.

Minimalinvasive Chirurgie

Die Behandlung von Venen mit CLARIVEIN ist ein minimalinvasiver und in den meisten Fällen schmerzfreier Eingriff. Die Behandlung mit CLARIVEIN erfolgt ambulant in der Praxis und erfordert weder eine generelle noch eine lokale Betäubung. Während dem gesamten Verfahren wird keine Hitze angewendet. Dieser minimalinvasive Eingriff dauert für gewöhnlich zwischen 5 und 20 Minuten.

Bei der Behandlung mit CLARIVEIN wird ein Katheter in die Vene eingeführt und mithilfe einer Ultraschallkontrolle am richtigen Punkt platziert. Anschließend wird das Verödungsmittel über den Katheter an die gewünschte Stelle gebracht. Durch ein langsames Zurückziehen des Katheters wird der restliche Teil der Vene anschließend verschlossen.

Nach jeder Behandlung sollten Patienten Kompressionsstrümpfe tragen. Bereits einen Tag nach der Venenverödung können normale Tätigkeiten sowie gemütliche Bewegung ausgeübt werden.

Ablation

Mit der Radiofrequenzablation mittels ClosureFAST (VNUS) Technologie kommt eine weitere hocheffektive Methode zur Venenbehandlung in unserer Ordination zum Einsatz.
Bei der Radiofrequenzablation wird eine Sonde in der Vene platziert und unter Anwendung von Radiofrequenzwellen verschlossen.
Die Radiofrequenzablation ist ein besonders schmerzfreier Eingriff bei dem kein Leistenschnitt notwendig ist. Ein anschließender stationärer Aufenthalt ist nicht nötig.

Laser und Operation


Bei Bedarf und nach Vereinbarung führe ich Verödungen mittels Laser sowie Stripping-Operationen in Spitälern durch.

Welche Methode am besten geeignet ist hängt immer vom Gesundheitszustand des Patienten sowie von vielen anderen Faktoren wie Venendicke oder der Dichte der Besenreiser ab.

Bei einer individuellen Beratung in meiner Ordination führe ich eine genaue Venenanalyse durch. Anschließend berate ich Sie ausführlich zu allen möglichen Optionen und informiere Sie genau über die Vorteile, Nachteile und Risiken der einzelnen Therapien.


05. Praktische Tipps

Praktische Tipps bei Venenleiden oder zur Verhinderung von Thrombosen

Selbst bei optimaler Behandlung von Krampfadern und Veneninsuffizienz können Probleme bestehen bleiben. Daher ein paar Tipps, wie Sie Ihre Venenfunktion unterstützen können. Generell gilt: sitzen und stehen sind schlecht (3S Regel), besser gehen und liegen.

  • Gehen: am besten auf einem nicht zu harten, sondern auf einem elastischen Boden, z.B. auf einem Waldweg
  • Sport: Schwimmen und Radfahren sind ideal für die Venen. Beim Schwimmen wirkt sich eine Art Wassermassageeffekt positiv aus.
  • Schuhe: bequeme Schuhe mit einem Fußbett sind den Venen lieber als Schuhe mit hohen Absätzen.
  • Barfußgehen am Meer oder Waldboden, auf den harten Böden unserer Welt besser mit Fußbett gehen.
  • Falls man eine stehende Arbeit hat, sollte man mittags die Beine ca. 20 min hochlagern. Das entspannt nicht nur die Beine.
  • Natürliches, ballaststoffreiches Essen: neben dem Übergewicht, das die Venen in ihrer Funktion beeinträchtigt, ist auch die Verstopfung schlecht für die Venen. Durch verstärktes Pressen beim Stuhlgang erhöht sich der Druck auf die Beinvenen, die sich dadurch weiter ausweiten können.
  • Kaltes Abduschen der Beine am Abend: dadurch kontrahieren sich die Venen, die sich tagsüber zunehmend gedehnt haben.
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen: das Tragen konfektioneller Kompressionsstrümpfe (A-D; Unterschenkel) tagsüber vor allem bei stehenden Berufen kann eine deutliche Erleichterung bringen. Zudem wirken die Kompressionsstrümpfe als Schutz/Prävention gegen eine Überdehnung der Venen.
  • Zur Verhinderung einer Reisethrombose sollten bei längeren Reisen (mehr als 4 Stunden; Bus, Auto, Flug) Kompressionsstrümpfe getragen werden. Regelmäßiges Aufstehen, Gehen ist ebenfalls wichtig. Zwischendurch können zur Betätigung der Venenpumpe kreisende oder wippende Bewegungen der Füße durchgeführt werden. Dabei merkt man meist, dass sich aufgetretene Schwellungen bessern können. Bei erhöhtem Thromboserisiko sollten nach ärztlicher Rücksprache Heparininjektionen angewandt werden.
  • Badeurlaub: Hitze führt zu einer Ausdehnung der Venen und damit zu einer Schwellungsneigung. Gehen Sie regelmäßig ins Wasser. Idealerweise hat das Wasser weniger als 25°. Sonnenbestrahlung schadet den Venen nicht.
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