Teenager-Sprechstunde
Mit Beginn der Pubertät und dem Einsetzen der ersten Monatsblutung werfen sich für viele Mädchen jede Menge Fragen rundum den eigenen Körper, den Zyklus, den ersten Geschlechtsverkehr und geeignete Verhütungsmittel auf.
Der verantwortungsbewusste Umgang mit sich selbst, der eigenen Gesundheit und der eigenen Sexualität sollte dabei von Anfang an gegeben sein, Grundvoraussetzung hierfür ist, dass junge Frauen in allen wichtigen Bereichen auch richtig informiert werden und weder Scheu noch Scham haben, um Fragen zu stellen oder ihre persönlichen Bedenken, Zweifel und Ängste zu äußern.
Dass diese Themen mit den Eltern nicht immer gerne besprochen werden, ist völlig normal, ebenso wie die Befürchtung sich mit Fragen zum Thema Sex und Verhütung im Biologieunterricht vor den Mitschülern bloßzustellen.
Der erste Besuch in meiner Ordination muss daher keineswegs mit einer gynäkologischen Untersuchung verbunden sein, sondern kann lediglich ein ausführliches Informationsgespräch in entspannter Atmosphäre darstellen.
Für gewöhnlich werden bei solchen Informationsgesprächen Fragen rundum die erste Monatsblutung, die Länge eines Monatszyklusses, Gründe für eine unregelmäßige Periode oder für Stimmungsänderungen vor oder während der Monatsblutung besprochen. Viele Fragen lassen sich zudem anhand eines anatomischen Modells leicht veranschaulichen und erklären.
Weitere wichtige Themen stellen der erste Geschlechtsverkehr und die Wahl der richtigen Verhütungsmethode dar. Bei Bedarf kann die Pille auch ohne vorangegangene gynäkologische Untersuchung verschreiben werden. Grundvoraussetzung ist jedoch die Bestimmung des Blutgerinnungsfaktors. Das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie etwa Thrombosen kann bei einer bestehenden Vorbelastung durch die Einnahme der Pille steigen - Stellt die Einnahme der Pille aufgrund des Bluttests ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit dar, wäge ich gemeinsam mit der Patientin die Vor- und Nachteile aller anderen alternativen Verhütungsmöglichkeiten ab.
Da die Pille jedoch nicht vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten oder anderen Infektionen wie HIV, Chlamydien oder Hepatitis schützt, ist es mir ein Anliegen junge Frauen über die Bedeutung von Kondomen sowie über die möglichen Folgen einer Ansteckung mit bestimmten Erregern zu informieren.
Um etwaige Ängste vor der ersten gynäkologischen Untersuchung abzubauen, kann es jungen Frauen helfen, wenn ich den Ablauf und die Instrumente während einem ersten Gespräch und vor dem eigentlichen Untersuchungstermin erkläre und zeige.
Alle in der Ordination besprochen Themen sind streng vertraulich, alle Fragen sind herzlich willkommen.