Vorsorge
Bei Ihrer ersten gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung in meiner Ordination möchte ich mir durch die Anamnese (Krankheitsgeschichte) ein umfassendes Bild von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand machen. Das Anamnesegespräch ist für die Diagnosestellung von großer Bedeutung und schafft eine wichtige Vertrauensgrundlage für die zukünftige Arzt/Patienten Beziehung.
Im Anamnesegespräch geht es mir vor allem um aktuelle Beschwerden, vorhandene familiäre Vorbelastungen (zum Beispiel Krebserkrankungen, Komplikationen in der Schwangerschaft, etc.), Ihr Sexualverhalten, Vorerkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahme, Schwangerschaften und Geburten bzw. das mögliche Vorliegen einer Schwangerschaft, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und verwendete Verhütungsmethoden. Ich gehe bei unserem Gespräch auch auf Ihre persönliche Situation ein, da sich Stressmacher, Beziehungsprobleme, Ängste sowie die berufliche Situation ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken können.
Nach dem Anamnesegespräch finden verschiedene Untersuchungen auf dem gynäkologischen Stuhl statt. Während dieser Zeit erkläre ich Ihnen genau, was ich gerade untersuche und welche Instrumente ich für die jeweilige Untersuchung verwende.
Mit einem sogenannten Spekulum werden die großen und kleinen Schamlippen, die Scheide sowie der äußere Muttermund auf Auffälligkeiten (wie zum Beispiel Rötungen, Entzündungen, Genitalinfektionen, Verfärbungen des Scheidenausflusses, etc.) überprüft. Spekula gibt es in verschiedenen Größen. Sie ermöglichen das Einbringen weiterer Instrumente über den Muttermund in die Gebärmutter. Im Zuge der Untersuchung wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen. Dieser Abstrich wird auch PAP-Test oder PAP-Abstrich (Zervixabstrich) genannt. Er wurde nach dem griechischen Arzt George Papanicolaou benannt und dient der Früherkennung eines Gebärmutterhalskrebses. Der PAP-Test und der HPV-Test zählen zu den wichtigsten Bestandteilen einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung.
Nach dem Entfernen des Spekulums führe ich eine bimanuelle (mit zwei Händen) Tastuntersuchung durch. Dabei werden die Lage, Größe und Beweglichkeit der Gebärmutter beurteilt. Auffällige Veränderungen im Bereich der Eierstöcke und Eileiter können ebenfalls ertastet werden (z.B. Zysten). Anschließend werden optional mit einem vaginalen Ultraschall (auch vaginale Sonografie genannt) die Organe des kleinen Beckens untersucht. Dazu zählen die Eierstöcke, die Eileiter, die Harnblase und die Gebärmutter.
Am Ende der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung findet noch ein Abtasten der Brust statt. Als Frauenarzt achte ich vor allem auf Knoten oder Verhärtungen im Brustgewebe. Nebenbei wird auch auf die Symmetrie der Brüste und Brustwarzen sowie auf einen Druckschmerz geachtet. Ich empfehle meinen Patientinnen, in regelmäßigen Abständen vorsorglich eine Mammografie (Methode zur Früherkennung von Brustkrebs) und einen Ultraschall der Brust (auf Wunsch in meiner Ordination möglich) durchführen zu lassen.
Zu guter Letzt werden alle Untersuchungsergebnisse nochmals ausführlich mit Ihnen besprochen. Gerne beantworte ich noch offene Fragen.