Zyste
Bei Ovarialzysten handelt es sich um mit einer Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Bläschen an den Eierstöcken. Eine Zyste kann wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß sein und ist in den meisten Fällen gutartig.
Prinzipiell wird zwischen angeborenen Zysten und funktionellen Zysten unterschieden. Funktionellen Zysten liegen entweder zyklusabhängige Hormonschwankungen (Follikelzysten), Nebenwirkungen einer Hormontherapie (Corpus-luteum-Zysten) oder andere Veränderungen und Erkrankungen wie etwa Endometriose oder Schilddrüsenerkrankungen zugrunde.
Eine Zyste verursacht in vielen Fällen keine Schmerzen bzw. Symptome; die gutartigen Veränderungen sind häufig eine zufällige Diagnose im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung und erfordern, solange sie keine Schmerzen oder anderweitige Beschwerden verursachen, keine Therapie, sondern lediglich eine regelmäßige Kontrolle, da sie sich manchmal auch von alleine wieder zurückbilden können.
Da Zysten je nach Zystenart, Größe und genauer Lokalisation jedoch auch mit Symptomen einhergehen können, die auch bei Eierstockkrebs auftreten bzw. schwerwiegende Komplikationen verursachen können, sollte in jedem Fall eine genaue Abklärung und Diagnose durch den Arzt erfolgen.
Um die Diagnose zu fällen, reichen meistens eine Tastuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung. In einigen Fällen ist ein minimal-invasiver Eingriff notwendig, bei welchem eine Zyste entfernt und anschließend mikroskopisch untersucht wird.
Beschwerden
Mögliche Beschwerden, die durch Eierstockzysten hervorgerufen werden, sind Schmerzen im Bereich des Unterbauchs, schmerzhafte oder unregelmäßige Regelblutungen, Rückenschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schmerzen beim Stuhlgang und Verdauungsprobleme wie Verstopfung und Völlegefühl. Viele dieser Beschwerden sind darauf zurückzuführen, dass Zysten ab einer bestimmten Größe Druck auf benachbarte Organe ausüben.
Mögliche Komplikationen
Gelegentlich können Zysten weitere Komplikationen verursachen. Platzt eine Zyste bzw. reißt die Oberfläche der Zyste (Zysten-Ruptur) auf, kann es passieren, dass ein Blutgefäß verletzt wird, was ein schnelles Handeln durch den Arzt erforderlich macht. Eine weitere mögliche Komplikation ist die sogenannte Zystendrehung, die bei Zysten auftreten kann, die nur über einen Stiel mit dem Eierstock verbunden sind. Bei einer Zystendrehung rotiert die Zyste um die eigene Achse und klemmt dabei die zuführenden Blutgefäße des Eierstockes ab.
Therapie
Da sich viele funktionellen Zysten von alleine wieder zurückbilden, wird nach der Diagnose - sofern es sich um gutartige Zysten handelt, die keine Beschwerden verursachen - im Regelfall zunächst bis zur nächsten Regelblutung bzw. ein bis zwei Monate abgewartet. Sind die Zysten bei weiteren Kontrollen noch vorhanden, wird eine hormonelle Therapie durchgeführt. Im Rahmen der Hormontherapie erhält die Patientin das Gelbkörperhormon Progesteron. Die Einnahme erfolgt in der zweiten Zyklushälfte und kann sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten erstrecken.
Bei großen oder komplizierten Zysten, die sich trotz hormoneller Therapie nicht zurückbilden sowie bei bösartigen Zysten bzw. bestehendem Verdacht auf einen bösartigen Tumor, wird eine Operation (Laparoskopie, Bauchspiegelung) notwendig.