Linsenimplantation

Linsenimplantation - Prof. Dr. Martin Dirisamer, FEBO - Augenarzt Wien 1010
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Refraktiver Linsentausch

Die Fähigkeit des Auges sich auf unterschiedliche Entfernungen optimal einzustellen (Akkommodation) nimmt im Laufe des Lebens kontinuierlich ab. Dieser altersbedingte Verlust der Anpassungsfähigkeit des Auges (Altersweitsichtigkeit) ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Funktionsverlust und kann mit einem refraktiven Linsentausch korrigiert werden. Grundvoraussetzung für einen refraktiven Linsentausch ist, dass die natürliche Akkommodationsfähigkeit des Auges bereits herabgesetzt ist.

Bei einer Erstuntersuchung werden die Augen gemessen und auf etwaige Erkrankungen untersucht. Zudem werden die Sehschärfe und die bestehende Fehlsichtigkeit genau bestimmt. Auf Basis der jeweiligen Untersuchungsergebnisse wird anschließend die später in der Operation eingesetzte künstliche Augenlinse errechnet.

Nach einer Lokalbetäubung des Auges wird zunächst ein minimaler Zugang in das Innere des Auges geschaffen. Der Schnitt in die Hornhaut beträgt dabei maximal 2,5 Millimeter. Anschließend wird der Kern der Augenlinse mittels Ultraschall zerkleinert und abgesaugt, wodurch Platz für die neue Linse geschaffen wird. Diese wird vor dem Einsetzen so gefaltet, dass der Schnitt in die Hornhaut eben besonders klein ausfallen kann. Im Auge wird die neue Linse entfaltet und korrekt platziert.

Der refraktive Linsentausch dauert nur wenige Minuten und ist im Regelfall schmerzlos. Nach der Operation kann es zu einem Fremdkörpergefühl im Auge kommen. Dieses lässt für gewöhnlich nach wenigen Stunden nach.

 

Linsenimplantation

Die Linsenimplantation stellt vor allem für Menschen mit einer sehr ausgeprägten Fehlsichtigkeit eine effektive Behandlungsmaßnahme dar, da dabei kein zusätzliches Gewebe abgetragen werden muss. Der Anwendungsbereich der Linsenimplantation liegt bei -18 Dioptrien bis +10 Dioptrien.

Bei einer Implantation wird eine künstliche Linse ins Auge eingesetzt, welche die zuvor exakt bestimmte Fehlsichtigkeit ausgleicht. Prinzipiell wird zwischen dem Einsetzen einer zusätzlichen künstlichen Augenlinse (phake Linsenimplantation) und dem Austausch der körpereigenen Augenlinse durch eine künstliche Augenlinse (refraktiver Linsentausch) unterschieden.

Im Gegensatz zum refraktiven Linsentausch wird bei der phake Linsenimplantation kein Gewebe abgetragen, die Linse wird daher zusätzlich zur eigenen Augenlinse implantiert und ist mit dem Tragen einer Kontaktlinse vergleichbar, wobei die phake Augenlinse im Inneren des Auges angebracht wird und für ihren Träger nicht spürbar ist.

Die Operation dauert etwa 10 Minuten und findet unter lokaler Betäubung statt. Bei Bedarf kann der Eingriff auch gerne im Dämmerschlaf erfolgen. Die Implantation ist schmerzfrei, ein mögliches Fremdkörpergefühl und Jucken lassen einige Stunden nach der Operation von alleine wieder nach.

 

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