Leistenbruch

Leistenbruch - OA Dr. Behrooz Salehi - Allgemeinchirurg Wien 1020
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Als Leiste wird der Übergangsbereich zwischen Bauch und Oberschenkel bezeichnet. Die Leistengegend ist tagtäglich durch Heben, Tragen, Husten, etc. einem starken Druck ausgesetzt. Ein Leistenbruch, auch Leistenhernie oder Inguinalhernie genannt, kann entweder angeboren sein (indirekter Leistenbruch) oder unter anderem nach einem sogenannten Hebetrauma entstehen (direkter Leistenbruch). Oft ist auch nur eine Bindegewebsschwäche für den Leistenbruch verantwortlich. Beim Leistenbruch kommt es zu einer sackartigen Ausstülpung des Bauchfells. Baucheingeweide treten durch eine Lücke in der Bauchdecke im Bereich des Leistenkanals hervor. Inguinalhernien kommen bei Männern deutlich öfter vor als bei Frauen.

Typische Beschwerden zeigen sich in Form von ziehenden Schmerzen in der Leiste (besonders beim Sitzen und Gehen) sowie einer tastbaren oder sichtbaren Schwellung in dieser Region. Die Beschwerden werden beim Husten, Niesen oder Pressen beim Stuhlgang verstärkt. Eine Verbesserung der Symptome zeigt sich beim Liegen und in Ruhe.

Ein Leistenbruch ist nicht zwangsläufig gefährlich. Er wird erst dann zu einem Notfall, wenn sich Teile des Darms durch die Bruchpforte zwängen und eingeklemmt werden. Dieser Zustand ist mit extremen Schmerzen verbunden und führt dazu, dass der eingeklemmte Darmabschnitt nicht mehr mit Blut versorgt wird. Dadurch kann es zu einem Absterben des Gewebes kommen. Jede Einklemmung erfordert somit eine sofortige Operation.

Es stehen verschiedene Operationsmethoden zur Verfügung. Entweder wird offen oder mittels Schlüssellochtechnik operiert. Beim offenen Verfahren unterscheidet man zwischen der Operation nach Shouldice (Zugang von außen mit Rekonstruktion aller Schichten) und der Operation nach Lichtenstein (Zugang von außen mit Einnähen eines Kunststoffnetzes). Beide Operationen sind sehr gut in örtlicher Betäubung durchführbar. Die Nachteile: Der Hautschnitt ist größer, wodurch es zu stärkeren postoperativen Schmerzen kommen kann.

Bei der Knopflochtechnik (Schlüssellochchirurgie) wird via Laparoskopie vom Bauchraum her die Bruchpforte mit einem Kunststoffnetz verschlossen. Das Netz wird von innen an die Bruchpforte gedrückt. Dieses endoskopische Operationsverfahren kann nur in Vollnarkose durchgeführt werden und erfordert größere Netze.

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