Frau, die im Sitzen ihre Arme ausstreckt, happy
shutterstock

Zur Lebensqualität von Krebs-Langzeitüberlebenden

Als „Cancer Survivors“ werden nach gängiger Definition alle Personen mit und nach einer Krebsdiagnose bezeichnet, unabhängig davon, ob die Krankheit noch aktiv ist oder nicht. Liegt die Diagnose länger als fünf Jahre zurück, spricht man von Langzeitüberlebenden. Wie es diesen Menschen im Vergleich zu Altersgenossen, die nie eine Krebserkrankung durchgemacht haben, geht, wurde nun an 2700 Krebs-Langzeitüberlebenden untersucht. Die Teilnehmer waren 14-28 Jahre zuvor an Brust-, Darm- oder Prostatakrebs erkrankt.

Fazit: Über ein Jahrzehnt nach ihrer Diagnose bewerteten die Langzeitüberlebenden ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität bzw. ihren Gesundheitsstatus sogar etwas besser als Menschen der Kontrollgruppe. Diese positivere Einschätzung wurde vor allem von männlichen Studienteilnehmern, von Teilnehmern älter als 70 Jahre und von Personen ohne aktive Krebserkrankung geteilt.

Im Hinblick auf ihre eigene Leistungsfähigkeit in verschiedenen Lebensbereichen beklagten Langzeitüberlebende jedoch mehr Einschränkungen in den sozialen Kontakten als die Kontrollgruppe. Dies betraf vor allem Studienteilnehmer mit aktiver Erkrankung, was sich durch die psychischen Belastungen eines Krebsrückfalls und den damit einhergehenden Therapien erklären lässt. Was die körperlichen Beeinträchtigungen betrifft, so litten mehr Langzeitüberlebende als Kontrollen unter Durchfällen und Verstopfung – unabhängig davon, an welcher Krebsart sie erkrankt waren. Frauen klagten häufiger über Fatigue, Schlaflosigkeit, Kurzatmigkeit oder Appetitverlust als Frauen ohne Krebs. Bei den langzeitüberlebenden Männern standen dagegen häufig finanzielle Probleme im Vordergrund, insbesondere, wenn ihre Erkrankung noch aktiv war und wenn sie im erwerbsfähigen Alter waren.

Referenz:
DKFZ Heidelberg
Health-Related Quality of Life in Very Long-Term Cancer Survivors 14 – 24 Years Post-Diagnosis Compared to Population Controls: A Population-Based Study,
Cancers 2021, https://www.mdpi.com/2072-6694/13/11/2754

#krebs #langzeitüberleben #tumor #cancersurvivor #lebensqualität #krebserkrankung  #gesundheit #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Ciprofloxacin Tabletten

Ciprofloxacin: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Ciprofloxacin ist ein Antibiotikum, das gegen verschiedene bakterielle Infektionen wirkt. Ärzt:innen verschreiben es vor allem bei Harnwegs-, Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen. Aufgrund möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen wird es nur dann eingesetzt, wenn andere Antibiotika nicht helfen oder nicht geeignet sind.

Frau mit Antibiotika-Tabletten in der Hand

Amoxicillin: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Amoxicillin ist eines der am häufigsten verschriebenen Antibiotika. Es wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt und ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet. Doch wie genau wirkt Amoxicillin, wann wird es verschrieben und was muss bei der Einnahme beachtet werden?

Antibiotika & Sonne

Antibiotika und Sonne: Was zu beachten ist

Antibiotika sind wichtige Medikamente zur Behandlung bakterieller Infektionen. Allerdings können einige Antibiotika in Kombination mit Sonnenlicht unerwünschte Hautreaktionen auslösen.

Antibiotika und Milchprodukte

Antibiotika und Milchprodukte: Die wichtigsten Informationen

Antibiotika sind wichtige Medikamente, die erfolgreich zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden. Allerdings können bestimmte Lebensmittel ihre Wirksamkeit beeinträchtigen.