eiweißreiche Lebensmittel
Foto: Tatjana Baibakova/shutterstock

Wie Eiweiß vor Leberfett schützt

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist weltweit mittlerweile die häufigste chronische Lebererkrankung mit zum Teil lebensbedrohlichen Folgen. Die Krankheitsursachen reichen von ungesunder Ernährung und einem Mangel an Bewegung bis zu genetischen Komponenten. Eiweißreiche, kalorienreduzierte Ernährung kann das schädliche Leberfett zum Schmelzen bringen, behauptet eine deutsche Forschungsgruppe – und zwar effektiver als eine eiweißarme Kost.

Bereits in früheren Studien konnte das Forschungsteam um PD Dr. Olga Ramich und Prof. Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) einen positiven Effekt der eiweißreichen Diät auf den Leberfettgehalt beobachten. Während der Leberfettgehalt bei Probanden in der eiweißreichen Gruppe um rund 40 Prozent sank, war die Fettmenge in den Leberproben der eiweißarmen Gruppe unverändert. Der positive Effekt der eiweißreichen Diät dürfte hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, dass die Fettaufnahme, -speicherung und -synthese unterdrückt wird. Darauf verweisen auch umfangreiche Genanalysen der Leberproben, die am Helmholtz Zentrum in München durchgeführt wurden.

Überraschend fanden die Forscher, dass die Funktionen der Mitochondrien in beiden Gruppen ähnlich war und der Blutspiegel des Botenstoffs Fibroblast Growth Factor 21 (FGF21) nach der eiweißreichen Ernährung niedriger als nach der eiweißarmen Diät war. FGF21 ist üblicherweise dafür bekannt, günstige Effekte auf die Stoffwechselregulation zu haben. Reduziert war auch die Aktivität der Autophagie im Lebergewebe, so dass auch diese Funktion nicht in Frage kommt. Im nächsten Schritt soll näher auf die mechanistischen Hinweise eingegangen werden.

Referenzen:

High-protein diet more effectively reduces hepaticfat than low-protein diet despite lower autophagy and FGF21 levels; Liver Inter. in press (E-pub ahead of print) (2020);
https://doi.org/10.1111/liv.14596

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
schwangere Frau

Fruchtbarkeit steigern: Die besten Tipps um schwanger zu werden

Manchmal klappt es mit dem schwanger werden nicht so schnell, wie man es sich wünscht. In diesem Artikel erklären wir, was die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinflusst, wie man fruchtbare Tage erkennt und welche Möglichkeiten es gibt, den Kinderwunsch zu unterstützen.

Frau legt vor Schmerzen Hände auf ihren Bauch - Endometriose

Endometriose - Symptome, Diagnose und Behandlung

Endometriose ist weit verbreitet und zählt neben Myomen zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Frau hält eine Nachbildung einer Gebärmutter in den Händen

Gelbkörperschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Progesteronmangels

Eine Gelbkörperschwäche entsteht, wenn die Eierstöcke zu wenig Progesteron produzieren. Am häufigsten tritt sie in den Wechseljahren auf, kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Ein Progesteronmangel kann Zyklusstörungen verursachen und eine mögliche Schwangerschaft erschweren. Doch wie erkennt man eine Gelbkörperschwäche?

Progesteron

Progesteron: Wirkung, Mangel und Bedeutung für den Körper

Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das den Menstruationszyklus, die Schwangerschaft sowie Stoffwechselprozesse reguliert.