HPV positiv: Blutprobe mit HPV positiv Ergebnis
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HPV-positiv: Was bedeutet die Diagnose?

Ein positives HPV-Testergebnis kann beunruhigend sein. Doch was bedeutet es genau, wenn Humane Papillomviren (HPV) nachgewiesen werden? In diesem Artikel erfahren Sie, wie HPV getestet wird, was ein positives oder negatives Ergebnis bedeutet und welche nächsten Schritte empfohlen werden.

Zusammenfassung

HPV-Test: einfacher Test zur Krebsvorsorge für Frauen (für Männer derzeit kein anerkannter Test verfügbar)

HPV-positiv Bedeutung: Zum Zeitpunkt der Untersuchung liegt eine Infektion mit Humanen Papillomaviren vor

Infektionswege: Hauptsächlich durch.´ sexuelle Kontakte wie Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr, selten von Mutter auf Kind bei der Geburt

Behandlung HPV: keine ursächliche Behandlung, Therapie nur für Symptome wie Genitalwarzen oder Zellveränderungen möglich

Schutz vor HPV: HPV-Impfung, Kondomgebrauch, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Wie wird HPV getestet?

Der HPV-Test ist eine einfache Untersuchung zur Krebsvorsorge bei Frauen. Ähnlich wie beim Pap-Abstrich wird mit einem kleinen Bürstchen oder Spatel eine Zellprobe vom Muttermund und Gebärmutterhals entnommen. Diese Probe wird anschließend im Labor auf HPV-Viren untersucht.

Für Männer gibt es bis heute keinen HPV-Test. Bei Verdacht auf eine HPV-Infektion können sie sich jedoch von Fachärzt:innen für Urologie oder Dermatologie gründlich untersuchen lassen.

Was bedeutet HPV-positiv?

Ein positives HPV-Testergebnis ist kein Grund zur Panik. Es bedeutet nicht automatisch, dass Gebärmutterhalskrebs vorliegt. Stattdessen zeigt es lediglich, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Infektion mit Humanen Papillomaviren besteht. Ist der PAP-Abstrich unauffällig, wird die Infektion in der Regel nach einem Jahr kontrolliert. Oft kann das Immunsystem das Virus eigenständig eliminieren, sodass ein Folgetest negativ ausfällt.

Bleibt der Test jedoch positiv, werden Lupenuntersuchungen durchgeführt, um mögliche Gewebeveränderungen zu erkennen. Leichte Veränderungen werden lediglich überwacht. Bei stärker ausgeprägten Veränderungen, die auf Krebsvorstufen hindeuten könnten, wird das betroffene Gewebe vorsorglich durch eine Konisation entfernt.

Wichtig zu wissen: Sehr viele Frauen stecken sich irgendwann in ihrem Leben mit HPV an, aber nur bei relativ wenigen kommt es später zu einem Karzinom.

Was bedeutet ein negatives Ergebnis?

Ein negatives HPV-Testergebnis bedeutet, dass momentan keine HPV-Infektion besteht. Frauen mit diesem Ergebnis haben ein sehr geringes Risiko, in den nächsten drei bis fünf Jahren an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Wie hoch ist das Risiko, bei einem positiven Ergebnis an Krebs zu erkranken?

Fakt ist, dass nur sehr wenige HPV-infizierte Menschen Krebs entwickeln. Wenn das der Fall ist, liegt fast immer eine Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ vor, die über einen längeren Zeitraum besteht und bereits Zellveränderungen verursacht hat. Wichtig zu wissen: Nur ein kleiner Bruchteil dieser Zellveränderungen entwickelt sich später zu Krebs.

Bei Gebärmutterhalskrebs, für den es die verlässlichsten Daten gibt, erkrankt weniger als eine von 100 Frauen mit einer Hochrisiko-HPV-Infektion später tatsächlich daran. Dieses Risiko verringert sich zusätzlich, wenn Frauen regelmäßig Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.

Wie kann man sich angesteckt haben?

HPV-Typen, die mit Krebs in Verbindung gebracht werden, werden meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Auch durch Oralsex kann eine Ansteckung erfolgen. Andere HPV-Typen, die zum Beispiel zu vergleichsweise harmlosen Genitalwarzen führen, werden oft schon bei ganz normalem Hautkontakt übertragen.

Sollte der Partner oder die Partnerin sich ebenfalls untersuchen lassen?

Ja, das ist sinnvoll. Ein Test schafft Sicherheit und ermöglicht bei einer HPV-Infektion eine engmaschige Überwachung. So können Veränderungen frühzeitig erkannt und gegebenenfalls behandelt werden.

Wie kann man HPV behandeln?

Eine HPV-Infektion selbst kann derzeit nicht geheilt werden. Allerdings lassen sich durch HPV verursachte Symptome behandeln. Genitalwarzen können lokal behandelt oder operativ entfernt werden. Liegen Zellveränderungen am Gebärmutterhals vor, wird häufig eine Konisation in Betracht gezogen. Das ist eine Operation, bei der das veränderte Gewebe entfernt wird.

Wie kann man sich vor HPV schützen?

Der beste Schutz vor HPV und den damit verbundenen Erkrankungen besteht in einer Kombination aus HPV-Impfung, Kondomgebrauch und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.

FAQ

HPV werden in den meisten Fällen durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. Das passiert vor allem bei sexuellen Kontakten wie Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr. In seltenen Fällen kann eine Übertragung von der infizierten Mutter auf das Kind während der Geburt erfolgen.

HPV-Infektionen sind zwar häufig, sind aber in den meisten Fällen ungefährlich. Nur eine Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ, die länger besteht, erhöht das Risiko für die Entwicklung von Krebs. Wichtig: Eine Kombination aus Impfung, regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen und einem gesunden Lebensstil kann das Risiko deutlich gesenkt werden.

Die wichtigste Unterscheidung bei den über 200 bis dato bekannten HPV-Typen ist jene zwischen Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen, wobei erstere mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Krebs, insbesondere Gebärmutterhalskrebs, verbunden sind. Zweitere sind in der Regel Auslöser für die Entstehung von Genitalwarzen, die aber nicht gefährlich sind und lokal behandelt oder chirurgisch entfernt werden können.

Eine HPV-Infektion kann man sich theoretisch bei jedem sexuellen Kontakt zuziehen, auch wenn dies schon lange zurückliegt. Tatsächlich ist HPV ist eine der am weitesten verbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen, und viele Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens damit an, oft schon beim ersten Geschlechtsverkehr. Zudem ist es häufig nicht mehr nachvollziehbar, wann und wo genau die Ansteckung stattgefunden hat.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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