Viel Geld – viel Glück und Zufriedenheit
Foto: MEE KO DONG/shutterstock

Viel Geld – viel Glück und Zufriedenheit

„Ab einem gewissen Einkommen, bei etwa 50 000 bis 60 000 Euro, spielt Reichtum keine große Rolle mehr“, zu diesem Schluss kamen Forschende und Ökonomen bisher. Dem widerspricht jetzt eine amerikanische Studie. Sie besagt, dass nicht nur die allgemeine Lebenszufriedenheit, sondern auch das tägliche Wohlbefinden mit steigenden Kontozahlen  weiter ansteigt.

Der Psychologe Matthew Killingsworth von der University of Pennsylvania befragte für die neue Untersuchung mehr als 33 000 erwerbstätige Erwachsene in den USA an zufälligen Zeitpunkten des Tages via App: „Wie fühlen Sie sich gerade?“. Mit dem Ergebnis, dass Reichtum offenbar doch glücklicher macht als bisher angenommen. Der Hauptgrund dafür scheint zu sein, dass reiche Menschen eher das Gefühl haben, mehr Kontrolle über ihr Leben ausüben zu können. Für dieses Gefühl gibt es auch keinen oberen Grenzwert. Oder der Grenzwert liegt doch um einiges höher als bisher angenommen.

Der deutsche Glücksforscher Jan Delhey, Universität Magdeburg ist vorsichtig, die Befunde auf Europa zu übertragen. Dennoch weist auch eine weitere deutsche Studie darauf hin, dass Millionäre in Deutschland die größte allgemeine Lebenszufriedenheit haben. Allerdings, so Delhey, ist es nicht nur wichtig, wie viel Geld man habe, sondern auch, wofür man es ausgibt: „Hier zeigt die Forschung, dass Erlebnisse glücklicher machen als Güter, weil sie sich weniger abnutzen und durch Vergleiche nicht so leicht entwertet werden können.“ Ebenso macht es glücklich, wenn man Geld nicht nur für sich, sondern auch für andere ausgibt. Und im Einzelfall finden sich ja sowohl kreuzunglückliche Hocheinkommensbezieher als auch Menschen mit geringerem Einkommen und hohem Wohlbefinden.

Referenzen:
University of Pennsylvania, Universität Magdeburg
Pressemitteilung APA 21.1.21; https://science.apa.at/power-search/11111212686031687383
Originalpublikation: Experienced well-being rises with income, even above $75,000 per year, PNAS Jan 26.2021; https://www.pnas.org/content/118/4/e2016976118/tab-article-info

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
schwangere Frau

Fruchtbarkeit steigern: Die besten Tipps um schwanger zu werden

Manchmal klappt es mit dem schwanger werden nicht so schnell, wie man es sich wünscht. In diesem Artikel erklären wir, was die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinflusst, wie man fruchtbare Tage erkennt und welche Möglichkeiten es gibt, den Kinderwunsch zu unterstützen.

Frau legt vor Schmerzen Hände auf ihren Bauch - Endometriose

Endometriose - Symptome, Diagnose und Behandlung

Endometriose ist weit verbreitet und zählt neben Myomen zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Frau hält eine Nachbildung einer Gebärmutter in den Händen

Gelbkörperschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Progesteronmangels

Eine Gelbkörperschwäche entsteht, wenn die Eierstöcke zu wenig Progesteron produzieren. Am häufigsten tritt sie in den Wechseljahren auf, kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Ein Progesteronmangel kann Zyklusstörungen verursachen und eine mögliche Schwangerschaft erschweren. Doch wie erkennt man eine Gelbkörperschwäche?

Progesteron

Progesteron: Wirkung, Mangel und Bedeutung für den Körper

Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das den Menstruationszyklus, die Schwangerschaft sowie Stoffwechselprozesse reguliert.