Zusammenfassung
Fact-Box Schuppen
Kopfschuppen (Squama): Winzige flache Lamellen aus Keratin (Hornsubstanz), die von der Haut abgestoßen werden/Abschuppungen der Kopfhaut
Formen: Trockene Kopfschuppen, fettige Kopfschuppen
Symptome/Anzeichen: Kleine helle ”Plättchen”, die auf Nacken und Schultern fallen und/oder sich in den Haaren verfangen; können trocken oder fettig, weiß oder gelblich, winzig oder größer sein; können vorübergehend oder regelmäßig auftreten oder dauerhaft bestehen; können mit Begleitbeschwerden wie z. B. juckender Kopfhaut, Rötungen, Haarausfall oder Brennen auftreten.
Ursachen/Auslöser: Erbliche Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Hitze, trockene Luft (z. B. starkes Heizen, zu heißes Föhnen), falsche Pflege (z. B. zu häufiges Waschen der Haare, Verwendung von nicht hauttypgerechten Pflegeprodukten), Stress, Hautkrankheiten (z. B. Psoriasis, Neurodermitis, seborrhoisches Ekzem) u. a.
Arztbesuch ratsam: Bei starken und/oder hartnäckigen Schuppen, starkem Juckreiz, Haarausfall, Rötungen, Entzündungen im Bereich der Kopfhaut
Hilfreiche Maßnahmen:
- Hauttypgerechte Pflege (milde und nicht austrocknende Shampoos und andere Pflegeprodukte) – professionelle individuell abgestimmte Beratung einholen
- Shampoos und andere Pflegeprodukte wie mit dem Hautarzt besprochen anwenden
- Nicht zu viele Haarpflegeprodukte (Conditioner, Schaumfestiger, Haarwachs, Haargel, Haarspray, Haaröl etc.) verwenden
- Haare nicht täglich waschen
- Haare nicht mit zu warmem Wasser waschen und nicht zu heiß föhnen (bei Möglichkeit auf das Föhnen verzichten)
- Kopfhaut vor zu intensiver und langer Sonneneinstrahlung schützen
Was sind Schuppen?
Schuppen (Squama) sind völlig normal und kommen bei jedem Menschen vor. Es handelt sich um winzige flache Lamellen aus Keratin (Hornsubstanz), die von der Haut abgestoßen werden. Die Haut erneuert sich regelmäßig und stößt dabei alte abgestorbene Hautzellen ab. Zumeist sind diese Schüppchen so klein, dass sie nicht bemerkt werden; wenn jedoch größere Verbände abgestorbener Hautzellen abgestoßen werden und/oder die Haut die alten Zellen zu schnell abstößt und diese ”verklumpen”, werden Schuppen sichtbar. Sie können sich in den Haaren verfangen oder Betroffenen in Form von kleinen hellen Flocken auf den Nacken und die Schultern fallen. In vielen Fällen sind Schuppen harmlos und vor allem ein kosmetisches Problem, welches sich mit einfachen Maßnahmen wie typgerechter Kopfhaut- und Haarpflege in den Griff bekommen lässt. In manchen Fällen können Schuppen jedoch auch auf eine Hauterkrankung hinweisen und eine ärztliche Abklärung und Behandlung erforderlich machen.
Trocken oder feucht?
Es werden grob zwei verschiedene Formen von Schuppen unterschieden, darunter trockene und feuchte Schuppen.
Trockene Schuppen: Bei trockener Kopfhaut kann es zur Bildung von feinen weißen trockenen Schuppen kommen. Trockene Schuppen betreffen Männer und Frauen, mögliche Auslöser und Faktoren, welche die Bildung von trockenen Schuppen begünstigen sind u. a. Heizungsluft im Winter, Klimaanalgen, häufiges zu heißes Föhnen der Haare und falsche Pflegemittel (z. B. zu stark entfettende bzw. austrocknende Shampoos).
Feuchte Schuppen: Feuchte bzw. fettige Schuppen bilden sich hingegen vermehrt bei Menschen, die zu fettiger Kopfhaut neigen. Die Schuppen entstehen durch eine erhöhte Talgproduktion, sind zumeist gelblich und fettig und größer als trockene Schuppen. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden sie zumeist auch nicht so schnell abgestoßen und abgeworfen wie trockene Schuppen. Nicht selten bereitet dann zusätzlich ein Hefepilz weitere Probleme. Dieser gehört zwar zur normalen Hautflora (Mikroorganismen, welche die Haut besiedeln und ein natürlicher Bestandteil der Oberfläche von gesunder Haut sind) dazu, kann sich unter den besonderen Bedingungen jedoch schnell vermehren und die Bildung von Schuppen weiter begünstigen – die Kopfhaut schuppt dann also noch mehr.
Warum habe ich Schuppen?
Eine vermehrte bzw. auffällige Schuppenbildung betrifft Männer und Frauen und kann verschiedene Ursachen und Auslöser haben, darunter u. a.:
- Erbliche Veranlagung: Erbliche Veranlagung wird als Ursache diskutiert und dürfte in manchen Fällen eine Rolle bei der Entstehung von Schuppen spielen.
- Hormonelle Veränderungen: Die Talgproduktion wird zu einem großen Teil von Hormonen beeinflusst. Bestimmte hormonelle Veränderungen, etwa während der Pubertät oder den Wechseljahren, können das Auftreten von sichtbaren Schuppen begünstigen.
- Trockene oder fettige Kopfhaut
- Falsche Kopfhaut-/Haarpflege: Ein zu häufiges Waschen der Haare, Haarwäschen mit zu warmem Wasser und/oder eine Haarpflege mit stark entfettenden, austrocknenden und/oder ”aggressiven” Shampoos und anderen nicht hauttyp-/haartypgerechten Pflegeprodukten können die Bildung von Schuppen begünstigen.
- Ungünstige Klimabedingungen und Luftverhältnisse: Hitze und trockene Luft, beispielsweise bedingt durch starkes Heizen, heißes Föhnen oder Klimaanlagen, können trockene Kopfhaut und damit die Bildung von trockenen Schuppen fördern.
- Stress: Auch Stress und psychische Belastungen können die Bildung von Schuppen fördern.
- Hautkrankheiten: Nicht selten sind Kopfschuppen ein rein kosmetisches Problem. Es können aber auch Hautkrankheiten wie beispielsweise Psoriasis (Schuppenflechte), atopisches Ekzem (Neurodermitis) oder ein sogenanntes seborrhoisches Ekzem (Hautausschlag, der besonders im Bereich von Gesicht und Kopfhaut auftritt und mit Schuppungen verbunden ist) die Ursache sein. In manchen Fällen steckt auch ein Hefepilz hinter dem Problem.
Wie äussern sich die Symptome?
Schuppige Kopfhaut macht sich durch eine verstärkte sichtbare Bildung von winzigen hellen Plättchen bemerkbar, die sich in den Haaren verfangen und/oder auf Nacken und Schultern fallen. Die Schuppen können trocken oder fettig, weiß oder gelblich, sehr fein oder aber auch größer sein und werden von Betroffenen häufig als ästhetisch unschön, lästig und belastend wahrgenommen, insbesondere beim Tragen von dunkler Kleidung. Die verstärkte Schuppenbildung kann vorübergehend sein, regelmäßig wiederkommen oder dauerhaft bestehen. In manchen Fällen kommt es auch zu juckender Kopfhaut und Rötungen. Auch Haarausfall, Brennen und nässende und verkrustete Stellen im Bereich der Kopfhaut können vorkommen. Treten Schuppen in Verbindung mit solchen oder anderen Hautveränderungen und -symptomen auf, ist eine Abklärung beim Hautarzt ratsam.
Wohin mit meinem Problem?
Ansprechpartner bei schuppiger Kopfhaut sind der Arzt für Allgemeinmedizin, der bei Bedarf an einen Facharzt verweist, und der Hautarzt. Im Rahmen der Abklärung wird der Arzt den Patienten zunächst genau befragen (Anamnese) – Informationen darüber, wie lange die übermäßige Schuppenbildung bereits besteht, ob die Schuppen von anderen Beschwerden (z. B. Juckreiz, Haarausfall, Brennen im Bereich der Kopfhaut) begleitet werden, welche Pflegeprodukte verwendet werden und ob und mit welchem Erfolg bereits Maßnahmen ausprobiert wurden, um die Schuppen in den Griff zu bekommen helfen dem Arzt dabei, sich ein erstes Bild über die Situation des Patienten zu verschaffen.
Im Anschluss wird die Haut genau inspiziert. Die Untersuchung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Kopfhaut, da auch Hautveränderungen an anderen Körperstellen wichtige Hinweise auf die Diagnose und mögliche Ursache der Schuppen liefern können. Weitere mögliche Untersuchungen sind u. a. ein Erregernachweis, um einen möglichen Pilzbefall und Infektionen auszuschließen bzw. nachzuweisen und eine Blutuntersuchung. Welche Untersuchungen durchgeführt werden und wie sich die Abklärung genau gestaltet richtet sich nach der individuellen Situation.
Was hilft gegen Schuppen?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können Schuppen in den Griff zu bekommen. Was im Einzelfall am besten hilft, ist von der Ursache der Schuppen abhängig.
Der Hautarzt kann u. a. Shampoos oder auswaschbare Salben mit Salicylsäure oder anderen Wirkstoffen für eine kurzzeitige Anwendung, Antipilzmittel als Schuppen-Shampoo und bestimmte Präparate zum Einnehmen verschreiben. Ferner wird die Haarpflege individuell auf den Patienten abgestimmt. Steckt eine Psoriasis, Neurodermitis oder eine andere Hauterkrankung hinter den Schuppen, steht die Behandlung dieser im Vordergrund.
Allgemein wichtig bzw. ratsam bei Schuppen ist es,
- auf milde und nicht austrocknende Shampoos und Pflegeprodukte zurückzugreifen, die auf den Hauttyp (trockene oder fettige Kopfhaut etc.) abgestimmt sind.
- Shampoos und andere Pflegeprodukte wie mit dem Hautarzt besprochen anzuwenden.
- nicht zu viele Haarpflegeprodukte (Conditioner, Schaumfestiger, Haarwachs, Haargel, Haarspray, Haaröl etc.) zu verwenden, da diese die Kopfhaut zusätzlich reizen können.
- die Haare nicht täglich zu waschen.
- die Haare nicht mit zu warmem/heißem Wasser zu waschen und
- die Haare nicht zu heiß zu föhnen bzw. bei Möglichkeit auf das Föhnen zu verzichten.
Auch ist es wichtig, die Kopfhaut vor zu langer bzw. zu intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Darüber hinaus kann eine ausgewogene Ernährung langfristig dazu beitragen Schuppen in den Griff zu bekommen. Eine spezielle ”Schuppendiät” gibt es zwar nicht, jedoch kann eine Ernährungsweise, die u. a. reich an frischem Gemüse, Obst und Vollkornprodukten ist von innen für schöne Haut und Haare sorgen und so auch womöglich gegen Schuppen helfen. Als ungünstig bei Schuppen und anderen Hautproblemen gelten übermäßiger Alkohol- und Zuckerkonsum.
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Hautschuppung, Steckbrief, Thieme via medici, URL: https://viamedici.thieme.de/lernmodul/8980360/guidingSymptom/haut+unterhaut+haare+und+schleimhaut/hautschuppung