Schnupfen – Ursache und Symptome der Akuten Rhinitis

Beim Schnupfen ist die Nasenschleimhaut entzündet, schwillt an und produziert Schleim – meist als Reaktion auf Viren. Schnupfen kann alleine oder im Rahmen eines grippalen Infekts (Erkältung) auftreten. Bei letzterem können Fieber, Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen hinzukommen.

So unangenehm Erkältungskrankheiten wie der Schnupfen (Nasenkatarrh) sind, so wenig erfolgreich kann man ihre Ursachen bekämpfen: Erkältungsviren ändern sich schnell, weshalb sie ursächlich nicht zu behandeln sind und es auch – wie etwa bei der Influenza (Grippe) – keine Impfung dagegen gibt. Die menschliche Immunabwehr bekämpft zudem bei Schnupfenviren nicht die wiedererkennbare Virushülle, mit der die Viren an der Nasenschleimhaut „andocken“, sondern den Viruskern. Auch deshalb kann keine andauernde Immunität aufgebaut werden.
Schnupfen ist aus all diesen Gründen eine sehr häufige Erkrankung, wenn nicht sogar die häufigste Erkrankung überhaupt beim Menschen; Erwachsene erkranken im Schnitt zwei- bis viermal jährlich, Kinder etwa doppelt so häufig. Besonders häufig tritt Schnupfen in der kalten Jahreszeit auf.

Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch, beträgt beim Schnupfen einige Stunden bis zwei Tage. Nach etwa sechs bis zehn Tagen ist der Schnupfen im Normalfall ausgestanden.

Was sind die Ursachen für Schnupfen?

Die Krankheitserreger, die einen Schnupfen auslösen, sind zumeist Viren. In der Regel handelt es sich um Rhinoviren, Adenoviren, Influenza- oder  Parainfluenzaviren. Sie werden im Rahmen einer Tröpfcheninfektion – also durch Husten, Niesen oder auch Sprechen – von Mensch zu Mensch übertragen, können aber auch auf Gegenständen haften bleiben und etwa über ungewaschene Hände auf die Schleimhäute gelangen. Wie gut die körpereigene Abwehr gegen Schnupfenviren funktioniert, hängt stark vom aktuellen Zustand des Immunsystems ab. So wird die Immunabwehr etwa durch vitaminarme oder kühlende Nahrung, wenig Schlaf, Stress und Bewegungsmangel geschwächt. Auch in der Schwangerschaft ist das Immunsystem herabgesetzt und anfälliger für Erkältungskrankheiten.

Weitere Faktoren, die die Entstehung eines Schnupfens begünstigen, sind:

  • das Auskühlen der Nasenspitze bei kalten Temperaturen
  • trockene Heizluft
  • Nasenpolypen
  • eine schiefe Nasenscheidewand
  • Rauchen

Wird der Schnupfen nicht durch Viren, sondern durch Bakterien ausgelöst, kann man dies oft an der Farbe des Schleims erkennen: Während er bei Viren durchsichtig bis leicht gelblich ist, hat er bei Bakterien eine dunkelgelbe oder grünliche Farbe. Es ist auch möglich, dass man sich während eines viralen Schnupfens zusätzlich mit Bakterien infiziert; das ist leicht möglich, weil die Nasenschleimhaut durch die Entzündung anfällig ist für weitere Krankheitserreger. Ist Ihr Nasensekret am Anfang des Schnupfens klar und nach einigen Tagen plötzlich grünlich, ist das ein Hinweis auf diese sogenannte „bakterielle Superinfektion“.

Entzündet sich die Nasenschleimhaut, ohne dass Viren oder Bakterien daran beteiligt sind, spricht man vom nicht-infektiösen Schnupfen. Ursachen dafür sind zumeist chemische Reizstoffe, die etwa in Reinigungsmitteln, Lösungen oder in Rauch enthalten sind, oder das Schnupfen von Kokain.

Wenn Sie häufig an Schnupfen erkranken und das Sekret immer klar und flüssig ist, könnte es sich um eine Allergie handeln. Man spricht dann nicht mehr vom klassischen Schnupfen bzw. einer akuten Rhinitis, sondern einer allergischen Rhinitis. Vereinbaren Sie dann einen Termin in einem Allergieinstitut, um eine Allergie auf Pollen, Milben, Tierhaare u.ä. auszuschließen.

Welche Symptome treten bei Schnupfen auf?

Je nach Krankheitserreger und Stärke der Infektion schwillt die Nasenschleimhaut beim Schnupfen mehr oder weniger zu. Sie produziert Flüssigkeit und Schleim, um die Krankheitserreger aus dem Körper zu spülen. All das führt zu den gut bekannten, unangenehmen Symptomen eines Schnupfens: verstopfte und/oder rinnende Nase, erschwerte Atmung, schlechter Schlaf und tränende Augen.

Durch die Irritation der Schleimhäute entsteht ein Niesreiz bzw. beginnt die Nase zu jucken. Bei vielen Menschen sind diese beiden Symptome der erste Hinweis auf einen bevorstehenden Schnupfen. Später im Krankheitsverlauf bewirken die irritierten Schleimhäute dann, dass Geruchs- und Geschmackssinn eingeschränkt sind.

Ist die Schwellung der Nasenschleimhaut stark ausgeprägt, leiden auch die Ohren und können „zufallen“, sodass es „knackst“, wenn man schluckt. Hinzu kommen des öfteren Nacken- und Kopfschmerzen, insbesondere, wenn auch die Nasennebenhöhlen leicht betroffen sind. Als Komplikation des Schnupfens kann eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entstehen.

Die klassischen Symptome bei Schnupfen sind sehr unangenehm und können die Betroffenen so stark beeinträchtigen, dass sie mehr oder weniger arbeitsunfähig sind. Sollten Gliederschmerzen oder leichtes Fieber hinzukommen, sollten Sie sich unbedingt schonen bzw. der Arbeit fernbleiben.

Lesen Sie weiter: +++ Schnupfen behandeln +++

 

  • Autor

    Mag. (FH) Silvia Hecher, MSc

    Mag. Silvia Hecher hat in den USA Public Health studiert und verfügt über eine langjährige Expertise im Erstellen von medizinischen Inhalten.

Was ist Schnupfen, HNO-Ärzte im Netz; Zugriff: 29.9.2021

Patient information from the BMJ Group: Common Cold. Web publication date: 16. März 2011. http://clinicalevidence.bmj.com

Singh M et al: Zinc for the common cold. Cochrane Acute Respiratory Infections Group, Cochrane Collaboration 2011, www.onlinelibrary.wiley.com

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