Frau, die auf ihr Schlupflid zeigt.
Foto: LanKS/shutterstock

Schlupflider

Schlupflider sind herabhängende Augenlider, die meist entstehen, wenn das Gewebe oberhalb der Augen erschlafft ist. Sie sind in erster Linie ein kosmetisches Problem, können aber in manchen Fällen auch zu einer Einschränkung des Sehfelds oder zu Augenreizungen führen. Hier erfahren Sie die wichtigsten Fakten über Schlupflider und wie man sie korrigieren kann.

Zusammenfassung

Schlupflider, Dermatochalasis

Definition: herabhängende Augenlider

Ursachen: Hautalterung, Bindegewebsschwäche, genetische Ursachen, Ödeme, bestimmte Erkrankungen

Behandlung: chirurgische Lidkorrektur, Brauenanhebung, Fadenlifting, Laserbehandlung, Thermage, Microneedling, Plasma Pen Behandlung

Was sind Schlupflider?

Mit zunehmendem Alter beginnt die Haut des Menschen zu erschlaffen, da sich das Bindegewebe verändert. Dies ist häufig auch der Grund für erschlaffte Haut oberhalb der Augen, was zu Schlupflidern führt.

Allerdings kann schwaches Bindegewebe auch genetisch bedingt sein, wodurch auch jüngere Menschen und Kinder von Schlupflidern betroffen sein können. Medizinisch wird dies als „Dermatochalasis“ bezeichnet, was bedeutet, dass die Haut nachlässt. Zudem können Schlupflider auch post-traumatisch oder im Zusammenhang mit bestimmten Grunderkrankungen auftreten. Ein herabhängendes Augenlid kann auf einer oder beiden Seiten auftreten und betrifft sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen.

Viele Betroffene möchten ihre Schlupflider korrigieren lassen, da hängende Augenlider oft einen müden Eindruck vermitteln. Abgesehen davon kann es auch zu Sehbeeinträchtigungen kommen, wie einer Einschränkung des Gesichtsfelds oder Reizungen durch Wimpern, die ins Auge gedrückt werden. In solchen Fällen ist eine Lidkorrektur auch aus medizinischer Sicht sinnvoll.

Welche Ursachen haben Schlupflider?

Schlupflider können verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • Hautalterung: Das Bindegewebe erschlafft im Laufe der Zeit.
  • genetische Veranlagung: Bei manchen Menschen ist das obere Lid und die Lidfalte durch vermehrtes Gewebe gewölbt, wodurch das bewegliche Lid verdeckt wird.
  • Ödeme: Vorübergehende Wassereinlagerungen, die sich zum Beispiel bei Übermüdung, übermäßigem Alkohol-, Nikotin- oder Stresskonsum bilden. Sie bilden sich in der Regel von selbst wieder zurück.
  • bestimmte Stoffwechselkrankheiten: Bei Erkrankungen der Schilddrüse oder Diabetes kann es zu vorzeitiger Hautalterung und Bindegewebserschlaffung kommen.
  • Schädigung des Nervus trigeminus: Dadurch ist das bewegliche Lid häufig gelähmt und schließt das Auge teilweise.
  • Ascher-Syndrom: Ein seltener Gendefekt, der wiederkehrende Schwellungen der Oberlider und Lippen verursacht, die sich jedoch wieder zurückbilden.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schlupflider zu behandeln:

  • Operation (Blepharoplastik, Oberlidplastik, chirurgische Lidstraffung): Dies ist die effektivste Methode, um Schlupflider zu beseitigen. Dabei wird die überschüssige Lidhaut unter örtlicher Betäubung entfernt.
  • Brauenanhebung: Diese Methode kommt in Frage, wenn die Schlupflider durch das Absinken der Augenbrauen verursacht wurden. Beim klassischen Brauenlift wird überschüssiges Gewebe direkt am Oberrand der Braue entfernt.
  • Fadenlifting: Dabei werden die Brauen durch einen Faden hochgehalten, wobei dem Faden anhand winziger Widerhaken in der Stirnhaut Halt gegeben wird.
  • Laserbehandlung: Dabei wird die überschüssige Haut durch Laser entfernt, und die dadurch entstehende Wunde heilt nach einiger Zeit ab.
  • Thermage: Dabei werden der Haut durch kontrollierte Hitzeanwendung punktförmige Verletzungen zugefügt, wobei der darauf folgende Heilungsprozess zur Bildung von neuem Kollagen führt und so die Haut etwas strafft.
  • Microneedling: Das gleiche Prinzip wie bei der Thermage wird angewendet, jedoch werden hierbei kleinste Nadeln eingesetzt.
  • Plasma Pen Behandlung: Auch hier wird das gleiche Prinzip angewendet, jedoch arbeitet man mit hochenergetischen Plasmaströmen.

Wie läuft eine chirurgische Lidstraffung (Blepharoplastik) ab?

  1. Vor der Operation zeichnet der Arzt die geplante Schnittführung auf dem Oberlid.
  2. Anschließend wird die überschüssige Haut entlang der Lidumschlagfalte mit einem dünnen Schnitt entfernt.
  3. Bei Bedarf wird auch das übrige Muskelgewebe gestrafft oder entfernt.
  4. Der Schnitt wird in der Regel mit einer sehr feinen Nadel genäht, um nur kaum sichtbare Narben zu hinterlassen.
  5. Die Fäden werden einige Tage später entfernt.

Die chirurgische Lidstraffung wird in den meisten Fällen nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Nach dem Eingriff wird empfohlen, die betroffene Gesichtspartie zu kühlen, um Schwellungen schneller abklingen zu lassen.

In manchen Fällen werden Antibiotika verabreicht, um möglichen Infektionen vorzubeugen. Nach der Lidstraffung sollte man das Auge vor Blendung und Strahlung schützen und vorübergehend auf Gesichtshygiene und Sport verzichten.

Vorteile und Risiken einer chirurgische Lidstraffung

Die chirurgische Oberlidstraffung gilt im Gegensatz zu anderen Methoden als sehr effizient, und das Ergebnis hält etwa zehn Jahre lang an. Die Risiken und möglichen Nachwirkungen sind ähnlich wie bei jeder anderen Operation. Dazu zählen mögliche Blauverfärbungen durch leichte Blutungen, kleine Infektionen und Reaktionen auf die Nähte. Das alles lässt sich allerdings meist schnell in Griff bekommen.

Was kostet eine Lidstraffung?

Die Kosten für eine chirurgische Lidstraffung müssen selbst getragen werden, wenn der Eingriff aus rein ästhetischen Gründen erfolgt. Die Preise variieren hier stark. Eine einfache Lidstraffung wird teilweise bereits ab 1.500 bis 2.200 Euro angeboten, meistens sind die Kosten jedoch höher.

Wenn die Schlupflider jedoch ein medizinisch relevantes Problem verursachen, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Operation. Das ist beispielsweise der Fall, wenn das herabhängende Augenlid das Sichtfeld einschränkt.

Was kann man selbst gegen Schlupflider tun?

Wer einen medizinischen Eingriff vermeiden möchte, kann auch folgende Hausmittel und Tricks ausprobieren:

  • Wichtig ist die Pflege der sensiblen Haut rund um die Augen. Hier gibt es zahlreiche spezielle Cremes für die Augenpartie, die auch abschwellend wirken sollen.
  • Schwarztee enthält Gerbstoffe, die eine straffende Wirkung auf die Haut haben sollen. Man kann ein Wattepad oder ein Tuch mit gekühltem Schwarztee tränken und es für zehn bis 15 Minuten auf die geschlossenen Augen legen.
  • Gurken spenden Feuchtigkeit und können helfen, Schwellungen zu reduzieren. Dazu einfach gekühlte Gurkenscheiben für etwa zehn Minuten auf die geschlossenen Augen legen.

Kann man Schlupflider wegtrainieren?

Augengymnastik kann helfen, die Augenlider zu straffen. Befürworter dieser Methode empfehlen Übungen aus dem Face-Yoga. Eine Übung is beispielsweise, das Auge leicht mit Daumen und Zeigefinger zu spreizen und danach zu versuchen, das Auge zu schließen. Dieses Blinzeln sollte etwa 20 Mal wiederholt werden.

Eine weitere Übung besteht darin, den Blick nach unten zu senken, das Oberlid mit einem Finger festzuhalten und zu versuchen, das Auge zu schließen. Auch diese Übung sollte etwa 20 Mal hintereinander durchgeführt werden.

FAQ

Die Entstehung von Schlupflidern wird unter anderem durch Hautalterung, Sonneneinstrahlung, Alkohol, Nikotin, Stress und wenig Schlaf begünstigt.

Es gibt verschiedene Methoden, darunter:
• die chirurgische Lidstraffung
• das Fadenlifting
• die Laserbehandlung
• und verschiedene Verfahren, bei denen man sich kontrollierter Hitze oder kleinster Nadeln bedient.
Die chirurgische Lidstraffung gilt als die effektivste Methode.

Die Augenlidstraffung aus kosmetischen Gründen muss man aus der eigenen Tasche bezahlen, aber wenn durch die Schlupflider etwa eine Gesichtsfeldeinschränkung oder Reizungen des Auges ausgelöst werden, gilt dies als medizinische Indikation für eine Operation. In diesem Fall bezahlt die Kassa den Eingriff.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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