Zusammenfassung
Factbox – Rosacea
Definition: Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, die zu dauerhaften Entzündungen im Gesicht führt. Sie verläuft in drei Phasen.
Ansteckungsgefahr: Rosacea ist entgegen einer häufigen landläufigen Meinung nicht ansteckend.
Ursache: Die genaue Ursache ist unbekannt. Sicher ist, dass Rosacea entzündlich bedingt ist. Auslöser dieser Entzündung ist möglicherweise eine Milbe, die in den Haarbalgen sitzt.
Symptome: Phase 1: Hautrötungen und erweiterte Äderchen; Phase 2: Rötungen, eitrige Pickel sowie kleine Knoten und Blasen; Phase 3 (tritt selten auf): Hautverdickungen und Wucherungen von Gewebe und Talgdrüsen an der Nase (Knollennase); Eventuelle Begleiterscheinungen: Juckreiz, Brennen und teils stechende Schmerzen
Verlauf: Die Erkrankung verläuft schubartig in drei Phasen. Anfangs verschwinden aufgetretene Rötungen wieder, im weiteren Verlauf nicht mehr. Bleibt die Rosacea unbehandelt, können sich zusätzlich eitrige Pickel, kleine Blasen und Knoten bilden. In seltenen Fällen betrifft Rosacea auch die Bindehaut der Augen. Dort führt sie beispielsweise zu einer chronischen Lidentzündung, die sich häufig durch ein Fremdkörpergefühl und brennende Schmerzen im betroffenen Auge bemerkbar macht.
Diagnose: Der Dermatologe erkennt die Rosacea meist schon am Hautbild. Manchmal kommt eine Biopsie zum Einsatz, um die Rosacea von der Akne abgrenzen zu können.
Behandlung: Phase 1: Es kommen antibiotische Cremes oder Gels zum Einsatz. Sie führen zum Verschluss der Hautgefäße; Phase 2: Werden zusätzlich zu Cremes und Gels Antibiotika in Tablettenform gegeben; Phase 3: Es kommt eine operative Entfernung der Wucherungen in Frage. In allen drei Stadien ist zudem auch eine Laserbehandlung möglich. Ebenfalls zum Einsatz kommt manchmal eine Photodynamische Therapie, bei der die Patienten zuerst eine Substanz erhalten, welche die Haut lichtempfindlicher macht.
Vorbeugen: Patienten sollten übermäßige Hitze und starke Temperaturwechsel, heiße Speisen und Getränke sowie lange Aufenthalte in der Sonne meiden und sich entsprechend vor UV-Strahlung schützen. Zur Gesichtspflege empfohlen werden fettarme Cremes und eine gründliche Reinigung des Gesichts von Schminke. Vorsicht ist auch bei Alkohol geboten.
Welcher Arzt behandelt Rosacea?Dermatologen
Folgen von Rosacea: Betroffene reagieren häufig sehr sensibel auf Hautpflegepräparate, Kosmetika und Medikamente.
Darüber hinaus sind auch psychosoziale Folgen der Erkrankung bekannt. Betroffene leiden an Angstgefühlen und Scham oder haben ein schwaches Selbstwertgefühl.
Was ist Rosacea?
Rosacea (auch Kupferrose genannt) ist eine chronische Hauterkrankung, die zu dauerhaften Entzündungen im Gesicht führt. Sie verläuft in drei Phasen. Je nach Stadium entstehen dabei zum Beispiel Rötungen, kleine Blasen und Knoten, die vorwiegend Stirn, Nase, Wangen und Kinn betreffen.
Die typischen Rötungen bei Rosacea entstehen aufgrund von erweiterten Blutgefäßen, die zu einer erhöhten Blutversorgung im Gesichtsbereich führen können. Juckreiz und teils brennende Schmerzen sind häufige Begleiterscheinungen der Rosacea. Mögliche Auslöser der Beschwerden sind Hitze und starke Temperaturschwankungen, aber auch der Genuss von Alkohol oder würzigen Speisen.
Die Rosacea ist – entgegen so manchem Vorurteil – nicht ansteckend. Die Erkrankung ist nicht durch Umarmungen oder Berührungen auf andere Menschen übertragbar – auch dann nicht, wenn Betroffene an deutlich sichtbaren entzündlichen Pusteln leiden.
Ursache
Die genauen Ursachen von Rosacea sind bis heute nicht geklärt. Vermutet wird eine Schwäche von Gefäßen und Nerven, die zu Durchblutungsstörungen im Gesicht führt. Sicher ist, dass Rosacea entzündlich bedingt ist. Auslöser dieser Entzündung ist möglicherweise eine Milbe, die in den Haarbalgen sitzt (Demodex Folliculorum). Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Entzündung der Haut Folge einer übersteigerten Immunantwort ist. Verantwortlich gemacht werden dafür veränderte und stark vermehrte antimikrobielle Eiweiße, die ein Teil des körpereigenen Abwehrsystems sind. Möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang zu Leber- sowie Magen- und Darmerkrankungen.
Symptome und Verlauf der Krankheit
Die Erkrankung verläuft schubartig in drei Phasen.
- Phase 1: In Phase 1 der Erkrankung kommt es zu Hautrötungen und erweiterten Äderchen. Anfangs verschwinden aufgetretene Rötungen im Gesicht meist nach einigen Stunden wieder. Im weiteren Verlauf treten die Rötungen immer häufiger auf und verschwinden nicht mehr.
- Phase 2: Bleibt die Rosacea unbehandelt, können sich zusätzlich eitrige Pickel, kleine Blasen und Knoten bilden.
- Phase 3: Die Betroffenen leiden an Hautverdickungen und Wucherungen von Gewebe und Talgdrüsen an der Nase (Knollennase). Eine Knollennase kommt nur sehr vereinzelt – hauptsächlich unter Männern – vor.
Juckreiz, Brennen und teils stechende Schmerzen können Begleiterscheinungen der Rosacea sein.
Rosacea der Bindehaut
In seltenen Fällen betrifft Rosacea auch die Bindehaut der Augen. Dort führt sie beispielsweise zu einer chronischen Lidentzündung, die sich häufig durch ein Fremdkörpergefühl und brennende Schmerzen im betroffenen Auge bemerkbar macht. Möglich, aber selten sind auch Einschränkungen der Sehkraft. Wenn sich die Erkrankung auf die Augen auswirkt, muss das nicht bedeuten, dass sich auch das Hautbild im Gesicht verändert. Die Symptome an Stirn, Nase, Wangen oder Kinn und die Einschränkung der Augensehkraft können getrennt voneinander auftreten. Meist betrifft Rosacea aber ausschließlich Gesichtsareale.
Diagnose
Ob jemand an einer Rosacea leidet, erkennt der Dermatologe meist schon durch die bloße Betrachtung des Hautbildes. In seltenen Fällen tritt die Erkrankung in Verbindung mit der gewöhnlichen Akne und den dafür typischen Mitessern auf. In solchen Fällen kann die Untersuchung des Hautgewebes im Rahmen einer Biopsie Klarheit schaffen. Im Rahmen dieses kleinen, chirurgischen Eingriffs wird unter lokaler Betäubung eine Gewebeprobe der entsprechenden Hautstelle entnommen. Der Arzt wendet dafür gegebenenfalls verschiedene Instrumente wie etwa ein Skalpell an.
Behandlung
Da die Rosacea in drei Phasen verläuft und sich das Hautbild des Patienten je nach Schweregrad der Erkrankung verändert, kommen unterschiedliche Therapiemaßnahmen zum Einsatz:
- In Phase 1, die durch Hautrötungen und erweitere Äderchen gekennzeichnet ist, kommen antibiotische Cremes oder Gels zum Einsatz. Sie führen zum Verschluss der Hautgefäße.
- In Phase 2, die mit Rötungen, eitrigen Pickeln sowie kleinen Knoten und Blasen einhergeht, werden zusätzlich zu Cremes und Gels Antibiotika in Tablettenform gegeben. (Antibiotika werden eigentlich eingesetzt, um Bakterien zu bekämpfen. Bei der Rosacea-Behandlung macht man sich jedoch einen anderen Wirkmechanismus dieser Substanzen zunutze: In geringer Dosierung wirken die Antibiotika vorwiegend entzündungshemmend und dämpfend auf das überreagierende Immunsystem.)
- Für Phase 3, die selten auftritt und bei der Betroffene unter Wucherungen von Gewebe und Talgdrüsen an der Nase (Knollennase) leiden, kommt eine operative Entfernung der Wucherungen in Frage.
In allen drei Stadien ist zudem auch eine Laserbehandlung möglich. Abhängig vom Ausmaß der Erkrankung sind zwei bis drei Einheiten erforderlich. Dazwischen wird für jeweils etwa sechs Wochen pausiert. Dies dient dazu, dass sich die Haut erholen kann und die Wirkung der Behandlung eindeutig beurteilbar wird.
Photodynamische Therapie
Bei der Photodynamischen Therapie, die ebenfalls fallweise zum Einsatz kommt, erhalten Rosacea-Patienten zuerst eine Substanz, welche die Haut lichtempfindlicher macht. Dieser sogenannte Photosensibilisator lagert sich an die betroffenen Hautpartien an. Dann werden diese Areale mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Dadurch verändert sich die Struktur des Photosensibilisators. In der Folge zerstört die Substanz defekte Hautstrukturen.
Alle hier angeführten Methoden können das Hautbild bei Rosacea deutlich verbessern; Heilung ist aber manchmal nur beschränkt möglich, und Rückfälle lassen sich nicht ausschließen.
Rosacea vorbeugen
Da übermäßige Hitze und starke Temperaturwechsel die Blutgefäße reizen und einen Rosacea-Schub zur Folge haben können, ist besondere Vorsicht bei heißen Speisen und Getränken geboten. Außerdem sollten Rosacea-Patienten lange Aufenthalte in der Sonne meiden und sich entsprechend vor UV-Strahlung schützen.
Auch manche Kosmetikartikel können die empfindliche Haut von Rosacea-Patienten reizen. Betroffene sollten daher fettarme Cremes verwenden und das Gesicht immer gründlich von Schminke reinigen.
Ernährung
Die Ernährung spielt bei Rosacea ebenfalls eine wichtige Rolle. Es gibt zwar keine spezifische Rosacea-Diät, aber vor allem würzige oder scharfe Lebensmittel wie Chili und Curry sowie heiße Getränke können eine Verstärkung der Symptome bewirken und sollten daher eher gemieden werden. Vorsicht ist auch beim Genuss von Alkohol geboten. Rosacea-Patienten sollten genau beobachten, welche Menge ihnen gut tut und ob bzw. ab wann sich ihr Hautbild verändert. Das gilt auch für verschiedene andere Nahrungsmittel. Grundsätzlich hilfreich ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Fett und Zucker und viel Gemüse. So können Rosacea-Patienten verhindern, dass die Poren der Gesichtshaut verstopfen, und das wiederum wirkt sich positiv auf das Hautbild aus.
Welcher Arzt behandelt Rosacea?
Die Rosacea ist eine Hauterkrankung und wird daher von Fachärzten der Dermatologie behandelt.
Welche Folgen kann Rosacea haben?
Von Rosacea geschädigte Haut ist äußerst empfindlich und leicht irritierbar. Betroffene reagieren häufig sehr sensibel auf Hautpflegepräparate, Kosmetika und Medikamente.
Darüber hinaus sind auch psychosoziale Folgen der Erkrankung bekannt. Denn Rosacea ist für jeden sichtbar, und Betroffene werden immer wieder mit teils unangebrachten Reaktionen ihrer Umwelt konfrontiert. Studien haben gezeigt, dass diese Vorurteile zu einer erheblichen emotionalen Belastung führen können, die häufig unterschätzt wird. Viele Betroffene leiden an Angstgefühlen und Scham oder haben ein schwaches Selbstwertgefühl. Die auffälligen Rosacea-Symptome und die Ausgrenzung der Gesellschaft können dazu führen, dass Rosacea-Patienten nur noch eingeschränkt arbeitsfähig sind, soziale Verpflichtungen absagen oder öffentliche Kontakte ganz meiden.
Ohne Diagnose und richtige Behandlung durch den Hautarzt können sich nicht nur die Symptome verschlimmern, sondern auch die psychosozialen Folgen. Eine individuelle und konsequente Rosacea-Therapie ist daher sehr wichtig: Denn nur wenn die Rosacea-Symptome möglichst komplett abheilen können sich Patienten im wahrsten Sinne des Wortes „in ihrer Haut wieder wohl fühlen“.
https://www.minimed.at/medizinische-themen/haut/rosacea/
https://www.minimed.at/medizinische-themen/haut/rosacea-roetungen-gesicht/
https://www.aerzteblatt.de/archiv/201678/Rosacea-Neues-Therapieziel-ist-die-vollstaendige-Erscheinungsfreiheit
https://www.rosacea-info.de/presse/services-downloads/Entstehung–Symptome-und-Ausloser-von-Rosacea_1655
https://www.rosacea-info.de/behandlung/Rosacea-unbedingt-behandeln