Die Universitätsmedizin Mainz hat eine neue Studie zum Einfluss von Polyaminen auf das Immungleichgewicht im Darm veröffentlicht. Sie haben herausgefunden, dass ein bestimmtes Stoffwechselprodukt, das Polyamin Spermidin, die Darmgesundheit steigern und so zu einer verbesserten Immunität beitragen kann.
Die Forscher fanden heraus, dass Polyamine die Differenzierung der CD4+-T-Zellen hin zu einem spezialisierten Zelltyp mit anti-entzündlichen Eigenschaften, den regulatorischen T-Zellen (Tregs) begünstigen. Die Anzahl an Treg-Zellen im Dünndarm und im Colon ist auch deutlich erhöht, wenn dem Darm das Polyamin Spermidin zugeführt wird. Hohe Mengen an Polyaminen bzw. dessen Vorläufer-Molekül L-Arginin enthalten Lebensmittel wie beispielsweise Nüsse, Fleisch, Fisch, Gemüse und Sojabohnen. Diese erhöhen die immunmodulatorische Funktion und schwächen Entzündungsreaktionen ab, wodurch wiederum eine verbesserte Immunität erzielt werden kann.
Den Wissenschaftlern gelang es auch, in in vitro Zellmodellen als auch in einem Mausmodell für die Darmerkrankung Colitis den positiven Einfluss der Polyamine auf die Spezialisierung der CD4+-T-Zellen hin zu Tregs aufzuzeigen. Neben einer Zunahme an Foxp3-positiven Treg-Zellen, kommt es gleichzeitig zur Reduktion der Th17 Zellen, ein Zelltyp, der maßgeblich an Entzündungsreaktionen beteiligt ist.
Referenzen:
Universitätsmedizin Mainz https://www.unimedizin-mainz.de/presse/pressemitteilungen/aktuellemitteilungen/newsdetail/article/polyamine-beeinflussen-darmgesundheit-positiv.html
Regulating T-cell differentiation through the polyamine spermidine, Journal of Allergy and Clinical Immunology (2020); https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(20)30637-0/fulltext