Pap-Abstrich
Foto: Olena Yakobchuk/shutterstock

Pap-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Der Pap-Abstrich ist eine gynäkologische Routineuntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und zählt zu den erfolgreichsten Krebstests überhaupt. Seit seiner Einführung konnte die Sterblichkeitsrate dieser Erkrankung um zwei Drittel gesenkt werden. In diesem Artikel erklären wir, wie der Pap-Abstrich funktioniert, was die einzelnen Werte im Befund bedeuten und warum regelmäßige Untersuchungen so wichtig sind.

Zusammenfassung

Pap-Abstrich, Pap-Test

Definition: gynäkologische Routineuntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Ablauf: Untersuchung, bei der mit einem weichen Spatel oder Bürstchen über den Gebärmutterhals gestrichen wird, um einige Zellen abzuschaben, die dann im Labor untersucht werden

Vorteile: Früherkennung von Zellveränderungen, Prävention von Gebärmutterhalskrebs, höhere Überlebenschancen bei Krebs, Sicherheit für die Patientin, individuelle Beratung durch Gynäkolog:innen bei auffälligem Testergebnis

Risiken: manchmal Schmierblutung, die von selbst sistiert, Infektionsrisiko minimal

Zuverlässigkeit: Der Pap-Abstrich liefert eine hohe Aussagekraft und zuverlässige Ergebnisse. Etwa zehn Prozent der Tests müssen jedoch wiederholt werden.

Wie oft sollte der Test durchgeführt werden? Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung wird er ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen.

Was ist ein Pap-Abstrich?

Der Pap-Abstrich oder Pap-Test, benannt nach seinem Erfinder, dem griechischen Pathologen George Nicolas Papanicolaou, ist ein Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und zählt zu den wichtigsten Krebsvorsorgeuntersuchungen. Mit diesem einfachen, in der Regel schmerzlosen Test können Zellveränderungen des Gebärmutterhalses erkannt werden.

Geschieht dies rechtzeitig, können solche Veränderungen behandelt werden, bevor sich Krebs entwickelt. In Österreich wird der Pap-Abstrich im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen.

Welche Rolle spielt der Pap-Abstrich in Bezug auf HPV?

Bei HPV (Humanes Papillomavirus) handelt es sich um eine große Gruppe von Viren, die vornehmlich über Schleimhautkontakt übertragen werden und von denen einige Typen zu Zellveränderungen am Gebärmutterhals führen können. Diese Veränderungen können sich im Laufe der Zeit zu Krebs entwickeln. Der Pap-Abstrich dient dazu, solche Zellveränderungen frühzeitig festzustellen.

Eine Möglichkeit, HP-Viren direkt nachzuweisen, bietet der HPV-Test. Dieser zeigt an, ob eine Infektion mit einem hochriskanten HPV-Typ vorliegt, der mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit zu Gebärmutterhalskrebs führen kann.

Warum ist ein Pap-Abstrich wichtig?

Der Pap-Abstrich ermöglicht es, Zellveränderungen am Gebärmutterhals zu erkennen. Wenn das rechtzeitig geschieht, können die Veränderungen in einem frühen Stadium meist leicht und schonend behandelt werden, sodass die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs verhindert wird. Selbst wenn sich bereits ein Karzinom entwickelt hat, ergeben sich durch die Behandlung in einem frühen Stadium deutlich höhere Überlebenschancen.

Sollten alle Frauen einen Pap-Abstrich durchführen lassen?

Grundsätzlich sollten alle Frauen regelmäßig einen Pap-Abstrich durchführen lassen. Ausnahmen betreffen sehr junge Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, sowie Frauen, bei denen die Gebärmutter vollständig entfernt wurde.

Wie wird der Pap-Abstrich durchgeführt?

Der Pap-Abstrich ist eine unkomplizierte, schnell durchzuführende und in der Regel schmerzlose Untersuchung. Dabei streicht der Arzt oder die Ärztin mit einem weichen Spatel oder Bürstchen über den Gebärmutterhals und schabt einige Zellen ab. Diese werden nach der Methode von Papanicolaou eingefärbt und im Labor unter dem Mikroskop untersucht. Das Ergebnis liegt meist nach wenigen Tagen vor.

Was bedeuten die Ergebnisse des Pap-Abstrichs?

Pap-BefundErklärungMaßnahmen
0Unzureichendes MaterialAbstrich-Wiederholung

I
Unauffälliger BefundNächster Abstrich im vorgesehenen Abstand


II
Bedingt unauffälliger Befund, Zellen unwesentlich verändert, keine Krebsvorstufe, kein KrebsAbstrichuntersuchung nach einigen Monaten bis zu einem Jahr, ggf. mit zusätzlichen Untersuchungen (Kolposkopie)

III
Unklarer Befund, keine Krebszellen, aber auffällige, nicht eindeutige VeränderungenWeitere Abstrichuntersuchung, oft zusätzliche Untersuchungen (Kolposkopie,Gewebeentnahme)

IIID
Dysplasie-Befund mit Neigung zur Rückentwicklung, noch keine KrebszellenAbwartende Kontrolle, ggf. ergänzende Untersuchungen (Kolposkopie, weitere Zusatztests)


IVa
Unmittelbare Vorstadien von Gebärmutterhalskrebs, schwere Zellveränderungen, die sich ohne Behandlung nur selten zurückbildenHäufig operativer Eingriff

IVb, V
Unmittelbare Vorstadien oder Krebs; Große Wahrscheinlichkeit, dass sich Krebs entwickelt hatZusätzliche Gewebeprobe und darauf basierend Behandlung

Wie oft sollte ein Pap-Abstrich durchgeführt werden?

In Österreich wird der Pap-Abstrich zur Krebsvorsorge im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen.

Was sind die Vorteile eines Pap-Abstrichs?

Der Pap-Abstrich ist eine der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und bietet zahlreiche Vorteile:

  • Früherkennung von Zellveränderungen, bevor sich daraus Krebs entwickeln kann
  • Prävention von Gebärmutterhalskrebs durch frühzeitige Erkennung und Behandlung von Zellveränderungen
  • Höhere Überlebenschancen bei Krebs durch Behandlung im frühen Stadium
  • Sicherheit für die Patientin
  • Individuelle Beratung durch Gynäkolog:innen bei einem auffälligen Testergebnis

Gibt es Risiken bei einem Pap-Test?

Grundsätzlich ist der Pap-Abstrich eine sehr sichere Untersuchung mit minimalem Risiko für Komplikationen. Die meisten Frauen empfinden den Test als schmerzlos, manche empfinden ihn als unangenehm oder leicht schmerzhaft.

In einigen Fällen kann es nach dem Abstrich zu einer leichten Blutung kommen, die in der Regel schnell und von selbst wieder aufhört. Das Infektionsrisiko ist sehr gering, da die Untersuchung unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird.

Der Pap-Abstrich ist positiv – was nun?

Ein positiver Pap-Abstrich bedeutet nicht automatisch, dass Gebärmutterhalskrebs vorliegt. Zunächst zeigt er lediglich, dass Zellveränderungen bestehen, die beobachtet werden müssen. Daher sind im Fall eines auffälligen Pap-Abstrichs weitere Tests in kürzeren Zeitabständen erforderlich. Oft bilden sich die Zellveränderungen von selbst zurück; falls dies nicht geschieht, werden weitere Untersuchungen, wie eine Biopsie, veranlasst.

Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?

Der Pap-Abstrich liefert grundsätzlich eine hohe Aussagekraft und zuverlässige Ergebnisse. Etwa zehn Prozent der Tests müssen jedoch wiederholt werden, beispielsweise weil eine Frau eine Infektion hat, die zuerst behandelt werden muss, oder weil im Abstrich zu wenige Zellen des Gebärmutterhalses enthalten waren.

Welcher Arzt oder welche Ärztin macht einen Pap-Abstrich?

Ein Pap-Abstrich wird von Fachärzt:innen für Gynäkologie und Geburtshilfe durchgeführt.

FAQ

Mit einem HPV-Test wird festgestellt, ob eine HPV-Infektion als möglicher Auslöser für Gebärmutterhalskrebs vorliegt, jedoch nicht, ob bereits Zellveränderungen, Krebsvorstufen oder Krebszellen vorhanden sind. Der Pap-Abstrich hingegen kann zeigen, ob solche Veränderungen bereits eingetreten sind.

Der Pap-Abstrich ist nach seinem Erfinder, dem griechischen Pathologen George Nicolas Papanicolaou, benannt. Er wurde bereits im Jahr 1928 der Öffentlichkeit vorgestellt und gilt heute als einer der erfolgreichsten Krebstests überhaupt.

In Österreich wird der Pap-Abstrich zur Krebsvorsorge im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen.

Ein positiver Pap-Abstrich bedeutet nicht automatisch, dass Krebs vorliegt. Er zeigt zunächst lediglich, dass Zellveränderungen vorhanden sind, die beobachtet werden müssen. Bei einem auffälligen Pap-Abstrich werden daher in kürzeren Abständen weitere Tests durchgeführt. Oft bilden sich die Zellveränderungen von selbst zurück; falls dies nicht der Fall ist, werden zusätzliche Untersuchungen, wie eine Biopsie, veranlasst.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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