Die verschiedenen Ausprägungen von Tumoren im Kopf- und Halsbereich liegen in der Häufigkeit weltweit an sechster Stelle und enden jährlich für rund eine halbe Million Menschen tödlich. In einem Viertel der Fälle werden Kopf-Halskarzinome (HNSCC) durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht und können derzeit nicht immer erfolgreich behandelt werden. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Lorenz Kadletz-Wanke von der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen der MedUni Wien im Rahmen einer Studie eine neue Therapieoption entdeckt.
PatientInnen mit HPV-positiven Kopf-Halstumoren werden bislang mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Diese Standardmethode wirkt auf den ganzen Körper bringt oft starke Nebenwirkungen mit sich und nicht alle PatientInnen sprechen darauf an. Auf der Suche nach zielgerichteten Therapieoptionen konnten die ForscherInnen ein Protein identifizieren, durch das sich ein überdurchschnittlich langes Überleben der PatientInnen mit HPV-positivem Kopf-Halskarzinom prognostizieren und ein Fortschritt in der Behandlung erreichen lässt. Konkret handelt es sich dabei um das Protein CBP, das diverse Programme in der Zelle steuert und u. a. an der Entstehung von Krebs beteiligt ist. Wie die Studie zeigt, ist CBP bei durch HPV induzierten Kopf-Halstumoren in stark erhöhtem Maß aktiv.
„Für PatientInnen mit HPV-positivem Kopf-Halskarzinom hat eine Therapie mit CBP-Inhibitoren den Vorteil, dass sie nicht auf den ganzen Körper, sondern zielgerichtet wirkt. Außerdem ist sie besser verträglich als die konventionelle Chemo- und Strahlentherapie, was die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern würde“, fasst Kadletz-Wanke das zentrale Ergebnis der Forschungsarbeit zusammen.
Referenz:
Medizinische Universität Wien
Targeting Wnt/Beta-Catenin Signaling in HPV-Positive Head and Neck Squamous Cell Carcinoma. https://doi.org/10.3390/ph15030378
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