Kind kratzt rote Beule nach Insektenstich
Foto:MIAstudio/Shutterstock

Neuartiger Allergietest: schmerzfrei und zuverlässig

Eine Typ-I-Allergie, dazu zählt etwa Heuschnupfen, allergisches Asthma oder Allergien gegen Hausstaub, Lebensmittel und vieles andere mehr, entsteht, wenn der Körper als Reaktion auf die Allergene (allergieauslösende Stoffe) Antikörper der Klasse Immunoglobulin E (IgE) bildet. Diese werden von IgE-Rezeptoren auf der Oberfläche von spezialisierten Immunzellen im Körper, den Mastzellen, gebunden. Dadurch kommt es zu einer Ausschüttung von Entzündungsmediatoren wie Histamin oder Leukotrienen und in weiterer Folge zum Auftreten von allergischen Symptomen. Zur Diagnose einer Allergie werden neben der Krankengeschichte meist Hauttests (Prick-Test, Pflastertest) durchgeführt, die unangenehm sein können und mit dem Risiko der Entwicklung einer allergischen Überreaktion verbunden sind.

Forschende haben nun einen neuartigen In-Vitro-Test mit reifen Mastzellen entwickelt, mit dem sich eine Allergie anhand von Serumproben der Patienten einfach und schmerzlos nachweisen lässt. Treffen zugesetzte Allergene und Immunglobuline im Serum auf entsprechende Rezeptoren der Mastzellen, werden diese aktiviert. Diese Stimulation lässt sich dann relativ einfach und schnell mittels einer sogenannten Durchflusszytometrie quantifizieren.

Um eine große Anzahl an Tests durchführen zu können, haben die Forschenden bereits eine high-throughput-Methode entwickelt, die das Testen mehrerer Allergene erlaubt. Der Test kann auch dazu verwendet werden, um den Erfolg einer Immuntherapie messen zu können. Plus, in klinischen Studien könnten Therapieerfolge und Wirkdauer neuer Allergiemedikamente verfolgt werden und weiters unbeantwortete Fragen der Allergieforschung geklärt werden.

Referenz:
Universität Bern
A novel functional mast cell assay for the detection of allergies, JACI 2022; https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(21)01246-

#allergie #heuschnupfen #diagnostik #hno #immunologie #allergologie #lungenheilkunde #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
schwangere Frau

Fruchtbarkeit steigern: Die besten Tipps um schwanger zu werden

Manchmal klappt es mit dem schwanger werden nicht so schnell, wie man es sich wünscht. In diesem Artikel erklären wir, was die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinflusst, wie man fruchtbare Tage erkennt und welche Möglichkeiten es gibt, den Kinderwunsch zu unterstützen.

Frau legt vor Schmerzen Hände auf ihren Bauch - Endometriose

Endometriose - Symptome, Diagnose und Behandlung

Endometriose ist weit verbreitet und zählt neben Myomen zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Frau hält eine Nachbildung einer Gebärmutter in den Händen

Gelbkörperschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Progesteronmangels

Eine Gelbkörperschwäche entsteht, wenn die Eierstöcke zu wenig Progesteron produzieren. Am häufigsten tritt sie in den Wechseljahren auf, kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Ein Progesteronmangel kann Zyklusstörungen verursachen und eine mögliche Schwangerschaft erschweren. Doch wie erkennt man eine Gelbkörperschwäche?

Progesteron

Progesteron: Wirkung, Mangel und Bedeutung für den Körper

Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das den Menstruationszyklus, die Schwangerschaft sowie Stoffwechselprozesse reguliert.