Mann mit Kopfverband
Foto: ShotPrime Studio/shutterstock

Melatonin bei Gehirnerschütterung

Laut einer Studie der Universität von Queensland könnte Melatonin die Gehirnfunktionen im Zusammenhang mit der Schlafqualität bei Kindern nach einer Gehirnerschütterung verbessern. In der randomisierten klinischen Studie wurden Magnetresonanztomographien (MRT) von 62 Kindern mit Gehirnerschütterungen durchgeführt, die über einen Zeitraum von vier Wochen nach dem Ereignis entweder Melatonin (3mg oder 10mg) oder ein Placebo erhielten.

Die Melatoningabe bewirkte dabei eine signifikante Verbesserung in einigen Hirnregionen, speziell in den Bereichen, die für die Schlafkontrolle und die Wahrnehmung wesentlich sind. Die Ergebnisse legen nahe, dass Melatonin normale Gehirnfunktionen beeinflusst, die möglicherweise aufgrund einer Verletzung unterbrochen wurden. Eine der häufigsten Beschwerden nach einer Gehirnerschütterung im Kindesalter sind Schlafstörungen und Müdigkeit, die jahrelang anhalten können. Dies könnte sich nachteilig auf die Gehirnfunktion auswirken und möglicherweise die normale Hirnentwicklung behindern.

Die Forscher stellten jedoch auch fest, dass die Lösung von Schlafproblemen möglicherweise nur einen Teil der Genese darstellt. Weitere durch die Gehirnerschütterung ausgelöste Symptome wie Gedächtnisprobleme, Angstzustände und Depressionen lassen sich durch diese Therapie nicht verbessern.

Referenzen:
The University of Queensland
Neural signatures of sleep recovery following melatonin treatment for pediatric concussion; Journal of Neurotrauma;
https://doi.org/10.1089/neu.2020.7200

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Frau mit zwei Pillen in der Hand und einem Glas Wasser

Paracetamol: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Paracetamol ist eines der bekanntesten Schmerzmittel und wird häufig zur Linderung von Schmerzen und zur Senkung von Fieber eingesetzt. Es gehört zu den sogenannten nicht-opioiden Schmerzmitteln und ist in Form von Tabletten, Zäpfchen oder Sirup erhältlich.

Schmerzmittel Übersicht

Schmerzmittel im Überblick: Arten, Anwendung und Alternativen

Schmerz hat viele Formen, und moderne Schmerzmittel sind für die Behandlung von einfachen Kopfschmerzen bis zu chronischen Schmerzen geeignet. Die Auswahl an Schmerzmedikamenten ist groß – sie reicht von rezeptfreien Präparaten bis zu starken Opiaten.

Antibiotika-Resistenzen

Antibiotika-Resistenz

Unter Antibiotika-Resistenz versteht man die Entwicklung einer Unempfindlichkeit von Bakterien gegenüber Antibiotika. Dadurch können diese Medikamente ihre Wirkung verlieren, sodass bakterielle Infektionen nicht mehr wirksam behandelt werden können.

Frau mit einem Glas Wein und Antibiotika - Wechselwirkungen

Antibiotika & Alkohol: Was Sie wissen müssen

Antibiotika spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung bakterieller Infektionen. Alkohol ist ein allgegenwärtiges Genussmittel, das für viele Menschen zum Leben dazugehört. Was aber passiert, wenn man beides kombiniert?