Massagen werden seit mehr als 3000 Jahren zur Behandlung von schmerzenden oder verletzten Muskeln eingesetzt. Offenbar zu Recht, wie eine neue Untersuchung bestätigt.
In der rezent durchgeführten Studie fügten Forschende Mäusen Muskelverletzungen an einem Hinterbein zu und „behandelten“ diese für zwei Wochen mit Massagen. Eine zweite Gruppe blieb unbehandelt. Um Massagen standardisiert ablaufen zu lassen, setzen die Forscher auf ein spezielles Robotersystem (sogenannte Massagepistolen), so dass Druckkraft und Einwirkzeit der Massagen vergleichbar waren. Überprüft wurden die Gewebereaktionen mittels Ultraschall.
Das Ergebnis: die beschädigten Muskelfasern behandelter Tiere erholten sich im Vergleich zu den unbehandelten Tieren doppelt so schnell. Zudem reduzierten Massagen die Narbenbildung.
Das Forschungsteam stellte auch fest, dass die mechanische Belastung Immunzellen, sogenannte Neutrophile, schnell aus dem schwer verletzten Muskelgewebe entfernt. Dieser Prozess wiederum reduziert die Freisetzung entzündlicher Zytokine (Botenstoffe), die von Neutrophilen aus den Muskeln freigesetzt werden, was den Prozess der Muskelfaserregeneration fördert.
„Während die Entzündungsreaktion im Anfangsstadium der Heilung für die Regeneration nötig ist, ist es ebenso wichtig, dass die Entzündung schnell aufgelöst wird, so dass regenerative Prozesse ihren vollen Verlauf nehmen können“, so die ForscherInnen.
Im nächsten Schritt ist geplant, diesen mechano-therpeutischen Ansatz an größeren Tieren zu validieren, mit dem Ziel, seine Wirksamkeit auch am Menschen zu testen. So soll die Massagewirkung auf verschiedene Arten von Verletzungen, altersbedingten Muskelverlust und die Verbesserung der Muskelleistung überprüft werden.
Referenz:
Wyss Institute, Harvard
Skeletal muscle regeneration with robotic actuation–mediated clearance of neutrophils, Science Transl Med 2021; https://www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.abe8868
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