Bei Schlaganfällen geht es darum, das Gerinnsel so schnell wie möglich zu beseitigen, um schwere bleibende Schäden oder im schlimmsten Fall den Tod verhindern zu können. Wenn große Gerinnsel die Hirngefäße verstopfen, steht die Möglichkeit der mechanischen Thrombektomie per Katheter zur Verfügung.
Experten der Med-Uni Graz stellten nun in einer aktuellen Studie mit 450 Schlaganfallpatienten fest, dass für den Krankheitsverlauf und die Genesung auch die Dauer der künstlichen Beatmung nach dem Eingriff eine wichtige Rolle spielt. „Unsere Beobachtungen haben gezeigt, dass eine kürzere Beatmungszeit mit einer besseren Prognose und geringeren Langzeitfolgen des Schlaganfalls verbunden war“, so Dr. Fandler-Höfler von der Uniklinik für Neurologie.
In einer weiteren Untersuchung erkannten die Forscher, dass auch der Blutdruck eine wichtige Rolle spielt. Hier zeigte sich, dass ausgeprägte Blutdruckabfälle während des Eingriffs mit einer schlechteren Prognose verbunden sind.
In weiteren Forschungsvorhaben zur verbesserten und individualisierten Schlaganfallbehandlung will man die Gehirndurchblutung nach Thrombektomie mittels Ultraschall und Magnetresonanztomographie näher untersuchen, prognoserelevante Blut-Biomarker finden und den Einfluss von Begleiterkrankungen wie Nieren- und Leberfunktionsstörungen auf Schlaganfallpatienten beleuchten.
Referenzen:
S. Fandler-Höfler, S. Heschl, M. Kneihsl et al.: „Ventilation time and prognosis after stroke thrombectomy: the shorter, the better!“, European Journal of Neurology https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ene.14178
S. FAndler-Höfler, S. Heschl, P. Argüelles-Delgado et al: „Single mean arterial blood pressure drops during stroke thrombectomy under general anaesthesia are associated with poor outcome“, Journal of Neurology https://link.springer.com/article/10.1007/s00415-020-09701-x