älterer Mann greift sich an den Kopf und hat Schmerzen
Foto: Billion Photos/shutterstock

Kürzere Beatmungszeit verbessert Prognose bei Schlaganfall

Bei Schlaganfällen geht es darum, das Gerinnsel so schnell wie möglich zu beseitigen, um schwere bleibende Schäden oder im schlimmsten Fall den Tod verhindern zu können. Wenn große Gerinnsel die Hirngefäße verstopfen, steht die Möglichkeit der mechanischen Thrombektomie per Katheter zur Verfügung.

Experten der Med-Uni Graz stellten nun in einer aktuellen Studie mit 450 Schlaganfallpatienten fest, dass für den Krankheitsverlauf und die Genesung auch die Dauer der künstlichen Beatmung nach dem Eingriff eine wichtige Rolle spielt. „Unsere Beobachtungen haben gezeigt, dass eine kürzere Beatmungszeit mit einer besseren Prognose und geringeren Langzeitfolgen des Schlaganfalls verbunden war“, so Dr. Fandler-Höfler von der Uniklinik für Neurologie.

In einer weiteren Untersuchung erkannten die Forscher, dass auch der Blutdruck eine wichtige Rolle spielt. Hier zeigte sich, dass ausgeprägte Blutdruckabfälle während des Eingriffs mit einer schlechteren Prognose verbunden sind.

In weiteren Forschungsvorhaben zur verbesserten und individualisierten Schlaganfallbehandlung will man die Gehirndurchblutung nach Thrombektomie mittels Ultraschall und Magnetresonanztomographie näher untersuchen, prognoserelevante Blut-Biomarker finden und den Einfluss von Begleiterkrankungen wie Nieren- und Leberfunktionsstörungen auf Schlaganfallpatienten beleuchten.

Referenzen:

S. Fandler-Höfler, S. Heschl, M. Kneihsl et al.: „Ventilation time and prognosis after stroke thrombectomy: the shorter, the better!“, European Journal of Neurology https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ene.14178

S. FAndler-Höfler, S. Heschl, P. Argüelles-Delgado et al: „Single mean arterial blood pressure drops during stroke thrombectomy under general anaesthesia are associated with poor outcome“, Journal of Neurology https://link.springer.com/article/10.1007/s00415-020-09701-x

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Junge mit Zahnbürste und Zahnpasta

Fluorid in Zahnpasta: Wichtiger Schutz oder giftig für Kinder?

Zahnpasta: Mit oder ohne Fluorid? Diese Frage stellen sich vor allem viele Eltern. Sicher ist: Fluorid bietet eine ausgezeichnete Kariesprophylaxe. Doch wie viel Wahrheit steckt in den Mythen über mögliche Nebenwirkungen des Mineralstoffs? Wir bringen Klarheit.

Morgenroutine: Eine junge Frau sitzt am Boden und isst ein gesundes Frühstück

7 Tipps für die perfekte Morgenroutine

Haben Sie sich jemals gefragt, warum einige Menschen voller Energie in den Tag starten, während andere sich durch den Morgen quälen? Die Art und Weise, wie wir unseren Tag beginnen, beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern auch unsere Produktivität und Kreativität.

Zahngesundheit: kleiner Junge mit Zahnbürste und einem Zahnkuscheltier

Gesunde Kinderzähne von Anfang an – die besten Tipps

Eine gute Zahngesundheit beginnt bereits im Säuglingsalter. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Kinder von Anfang an an eine gesunde Mundhygiene gewöhnen.

verschiedene Hausmittel gegen Schnupfen

Die besten Hausmittel gegen Schnupfen: So werden Sie schnell wieder fit

Wenn die Temperaturen fallen, beginnt oft auch die Schnupfenzeit: Die Nase läuft, der Hals kratzt, und ein Schnupfen macht sich bemerkbar. Doch keine Sorge: Mit einfachen Maßnahmen und Omas bewährten Hausmitteln können Sie die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess unterstützen.